Totensonntag – ein Ewigkeitssonntag im Frühling

Seit einiger Zeit spielt das Wetter verrückt- gestern sah ich einen Schmetterling, auf meinem Balkon blühen duftende Honigblumen und im Garten die Rosen. Es ist das letzte Wochenende des Kirchenjahres – November 2009.

Trauer1

Morgen, am 22. 11. ist Totensonntag, ein Gedenktag für die Verstorbenen. Das irdische Leben endet zwar mit dem Tod, aber in der Bibel wird auch die Auferstehung der Toten, das Jüngste Gericht und das Ewige Leben beschrieben. Dies bezieht sich natürlich nicht auf den materiellen Körper.
Ein schönes Gleichnis erzählte Jesus von den klugen und den törichten Jungfrauen. Die törichten vergaßen, für ihre Lampen das Öl bereitzuhalten und kamen deshalb nicht mehr rechtzeitig in den Hochzeitssaal, zur eigenen Hochzeit. So soll man sich allzeit bereit machen für das Reich Gottes, da man weder den Tag noch die Stunde kennt, wann es soweit ist, einzutreten.
Diesen Lutherischen Choral dazu schrieb Philipp Nicolai 1599:
Wachet auf,“ ruft uns die Stimme
Der Wächter sehr hoch auf der Zinne,
„Wach auf du Stadt Jerusalem!
Mitternacht heißt diese Stunde!“
Sie rufen uns mit hellem Munde:
„Wo seid ihr klugen Jungfrauen?
Wohlauf, der Bräutigam kommt,
Steht auf, die Lampen nehmt!
Halleluja!
Macht euch bereit zur Hochzeitsfreud;
Ihr müsset ihm entgegengehen!“
Zion hört die Wächter singen,
Das Herz tut ihr vor Freuden springen,
Sie wachet und steht eilend auf.
Ihr Freund kommt vom Himmel prächtig,
Von Gnaden stark, von Wahrheit mächtig;
Ihr Licht wird hell, ihr Stern geht auf.
Nun komm, du werte Kron,
Herr Jesu, Gottes Sohn!
Hosianna!
Wir folgen all zum Freudensaal
Und halten mit das Abendmahl.
Gloria sei dir gesungen
Mit Menschen- und mit Engelzungen,
Mit Harfen und mit Zimbeln schön.
Von zwölf Perlen sind die Tore
An deiner Stadt, wir stehn im Chore
Der Engel hoch um deinen Thron.
Kein Aug hat je gespürt,
Kein Ohr hat mehr gehört
Solche Freude.
Des jauchzen wir und singen dir
Das Halleluja für und für.

Zu diesem Thema schrieb Bach eine Kantate.

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