Varanasi
Wir fuhren zum größten Hindutempel, dem Shiva- Parvatitempel der 1,3 Millionen Stadt mit noch viel mehr Pilgern.
Danach spazierten wir zwischen den schönen Gebäuden in den grünen Anlagen der Banaras Hindu Universität herum. Beim Chemieinstitut fanden wir lauter Chemieabfälle einfach am Straßenrand herumliegen. Jetzt wurde mir klar, woher die verschmähten Liebhaber ihre Säureflaschen nehmen, die sie über ihre Angebeteten gießen um sie zu verunstalten, damit sie auch ja kein anderer bekommt.
Im Affentempel Jai Sri Rama wurden mal wieder alle Taschen durchsucht und es gab ein fürchterliches Gedränge am Fraueneingang. Eine Wächterin grabschte und zwirbelte an meinen Speckröllchen herum und wollte mir mein Pfefferspray klauen, dann habe ich es ihr wieder entrissen und mich zuerst fluchend in die Männerschlange gerettet und dann wütend den Affentempel verlassen.
In den Durga Tempel am See durften wir nicht hinein, weil wir angeblich Carnivoren seien. Wenn das nicht Rassismus ist.
Als wir aus dem Jaintempel herauskamen, in dem ich wieder aufgepäppelt worden bin, ergoss sich ein Monsunregen über uns und aus der Lehmstraße wurde ein Fäkalienbach, durch den wir eiligst durchwateten um noch unser Hotel zu erreichen.
Den Wasserbüffeln machte der Monsunregen nichts aus:
Das Zimmer war überflutet, die Betten standen im Wasser und ich fing zum Entsetzen des Personals erst mal mit dem Aufwischen an, als ich mir überall Lappen zusammengesucht hatte. Dann kamen aber Leute und wischten die Fluten hinaus. Es war feuchtheiß und die Klimaanlage funktionierte nicht, weil nirgends die dazugehörigen Batterien aufzutreiben waren.
Das Kofferpacken war auch sehr mühsam, weil das Zimmer so winzig war und nebenan mit lautem Geklopfe die Terasse renoviert wurde. Aber irgendwann haben wir es doch noch geschafft. Nur das Taschenmesser war mal wieder weg.
Das ist das Traurige und Erschütternde in Indien, daß eine so spirituell entwickelte Tradition im Schlamm versinkt. Es ist leider ein beeindruckendes Exampel, was passiert wenn Geld in die Hände von Menschen gerät, die Spiritualität aus Prinzip ablehnen. Es ist nicht das Geld, sondern die Menschen mit Geld. Übrigens, wie siehts aus mit Moskitos?
Grüsse
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Wenn der Reporter Andreas Altmann über Indien berichtet, vermittelt er ein verklärtes Gefühl als das Land der Wunder und bekomme Lust zu reisen, bzw. noch mehr seiner Bücher zu lesen.
Bei Deinen Reiseberichten über Indien scheint uns die Realität einzuholen. Dabei scheit er die Holika-Farben-Schlammschlacht zu genießen, auch wenn er dabei die Frauenpower ein Mal im Jahr zu spüren bekommt. Die indische Art von Fasching, passt gerade zur Jahreszeit.
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Farben sind dazu da, dass man sie respektvoll gebraucht, z. B. schöne Bilder damit malt.Auf die Holi- Farbschlacht verzichte ich gerne.
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Da passt wieder der Spruch:
Geld ist weder bös noch gut,
es liegt an dem der`s brauchen tut.
Es gibt aber auch die gute Seite und die ist, daß das spirituelle Wissen zu uns in den Westen kam und sich kräftig ausbreitet.
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Moskitos trifft man in Monsunzeiten viel an. Ein gutes Mückenmittel sollte man dabeihaben, ich hatte Antibrumm forte. Ist ein schweizer Mittel und gut getestet.
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Ich habe mich vermümmelt und bin meist nur langärmelig und mit Chupatta herumgelaufen und mit Socken.
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