Fahrt ins Wildschutzgebiet Periyar

Nun hatte ich genug Tempel gesehen und konnte sie gar nicht mehr auseinander halten. Deshalb freute ich mich, dass wir nun in ein Wildschutzgebiet fuhren.

Auf unserer Fahrt nach Periyar fuhren wir an wunderschön grünen Reisfeldern vorbei, auf denen die Menschen arbeiteten. Wir sahen, wie die Menschen ihr Badezimmer an die Flüsse verlegt hatten.

Riesige Götterfiguren ragten aus der Landschaft heraus:

Götter in de rLandschaft

Auf den Baustellen machten die Frauen die schwere Arbeit wie Steine zerklopfen:

Bauarbeiterinnen

Wir wollten auf dieser Reise eigentlich mit dem Boot auf dem Periyarsee fahren, aber unser Reiseleiter riet uns dringend davon ab. Im See sollen vor 2 Jahren nämlich viele Touristen ertrunken sein, als ihr Boot kenterte. An der Sicherheit hat sich wohl seither auch nicht viel geändert.

Im Hotel gab es zwar einen Swimmingpool, aber da konnte ich auch wieder nicht baden. Mit fernsehen war auch nichts. Dafür gab es im Garten Spazierwege mit exotischen Pflanzen und schön geschnitzte hölzerne Hollywoodschaukeln zum Ausruhen.

Während ich im Restaurant des Hotels höchstens 2 Sekunden damit beschäftigt war, meinen Schweiß, der mir in die Augen lief, abzutrocknen, schlich sich ein Angestellter an unseren Tisch und wollte meine volle Teetasse wegtragen.Da wenig Gäste da waren, suchten sich die Angestellten regelrecht Arbeit. Sie waren aber sehr nett und fragten uns häufig, ob alles auch schmeckt oder wie es uns in Indien geht…

Schließlich fuhren wir los, um eine Gewürzplantage zu besichtigen. Überall unterwegs gab es hohe Speedbraker, so dass wir wieder um unser Auto fürchten mussten.

Auf der Plantage, auf der auch alle unsere Zimmerpflanzen und Mimosen wild wuchsen, wurden wir an einem Nachmittag in einem Crashkurs zu Botanikern ausgebildet.

Wir lernten alles über Kakao, Kautschuk und unzählige Gewürze.

Kautschuk

Dass Pfeffer eine Kletterpflanze ist und weißer Pfeffer gegen Halsweh wirkt und dass es sogar grünen Pfeffer gibt, wusste ich noch nicht. Hot Chili und Quark senkt den Cholesterinspiegel und Kardamom wirkt gegen Mundgeruch. Zimt hilft bei Diabetes, man muss aber aufpassen, weil es ein ähnliches Kraut gibt und dieses wirkt nicht. Wenn ich auch mal etwas beitragen wollte, war den Plantagenführern alles schon bekannt.

Dann stopfte ich mir die Taschen voll Nelken und Zitronengras gegen die Moskitos. Ich habe leider vergessen zu fragen, was gegen aufdringliche Affen hilft.

Dschungel in Periyar

Wir liefen noch im den Dschungel spazieren, betrachteten wunderschöne Orchideen und gingen in Deckung, als die Waldarbeiter riesige Bäume fällten.

Orchidee

Als wir völlig erschöpft zurückkamen und uns auf unseren Kaffee freuten, hockten schon welche auf unserem Balkon: eine Affenfamilie.

Wir rasten die Treppe hinauf und sausten ins Zimmer, bevor sie sich versahen, waren wir drinnen und trauten uns nicht mehr raus.Wir fühlten uns eingesperrt wie Affen im Käfig.

Einen ihrer Art warfen sie dann (statt uns)kurzerhand mal ein paar Meter tiefer vom Balkon, aber bald darauf krabbelt er wieder hoch.

6 Kommentare zu “Fahrt ins Wildschutzgebiet Periyar

  1. Der eine Affe hatte ganz schön wütend gegen die gläserne Eingangstür getrommelt, da hatten wir schon Angst. Da waren auch noch viel mehr, auch größere dabei.

    Sie hatten teilweise große spitze Zähne und hielten uns für Eindringlinge in ihr Revier.

    Normalerweise wurden sie vom Personal verjagt, aber es war ja das Onamfest.
    So ein Affenbiss ist auch sehr gefährlich und wir wollten dort auch nicht unbedingt zum Arzt.

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  2. Affen greifen manchmal auch aus heiterem Himmel an. Es sind eben wilde Tiere.
    Wenn sie in die Wohnungen kommen, spielen sie mit allem und machen alles kaputt. Deshalb gibt es in Indien so viele Gitter vor den Fenstern und manchmal sind auch in Hotelzimmern gar keine Fenster drin.

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  3. …und sie scheinen auch keine Angst oder Respekt zu haben…das ist ja fast so, wie hier mit den wilden Katzen oder Schweinen…nur klettern die Schweine nicht und die Katzen machen nichts kaputt…

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  4. So ist es. Aber oft sind Menschen die die wilden Tiere füttern daran schuld. Die verstehen dann nicht, warum die einen ihnen was geben und die anderen nicht und werden dann aggressiv.

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