Das Schwäbische Felsenmeer

Als ich die mystischen alten Heidenpfade der Ostalb betrat, legte ich mir wie die alten Römer die machtvollste Schutz- Heil- und Zauberpflanze, Beifußblätter in meine Trackingschuhe, um meine Füße zu schonen und weil man mit diesem Besenkraut auch fliegen kann. Die Blätter des Beifußes können wie Fahnen hundertfach chinesischen Segen herbeirufen.

Wentalweible

Im Felsenmeer wimmelte es von Naturgeistern, die sich zwischen den hohen sonnendurchfluteten mit Moos bewachsenen Felsen aus hartem Dolomitkalk versteckten und die Gestalten von Tier- und Märchenfiguren annahmen.

Hinter jeder Talbiegung fand ich eine andere Traumlandschaft der Alb, oft nebulös und immer wunderschön. Vor 150 Millionen Jahren hat ein Fluss das Wental geformt. Heute fließt das wenige Wasser aber unterirdisch.

Hinter den mystischen verzauberten Felsen aus Dolomit mit Namen wie Spitzbubenstadel, Nil-pferd, Sphinx, Steinhüttle, Bischofshut und Hirschfelsen stecken Sagen, wie die vom Wentalweible.

Das Wentalweible soll seine Vorräte während der Hungerjahre zu Wucherpreisen verkauft und Maße und Gewichte gefälscht haben. Als dies herauskam, hat sie sich aus Scham darüber, von dem nach ihr benannten Felsen heruntergestürzt.

Dieser Felsen entstand, weil sie von einem Blitz in einen Felsen verwandelt wurde und in der Andreasnacht, vom 30. November auf den 1. Dezember, wild heulend ihr Schicksal bejammert. Deshalb hieß das Wental früher einmal Windthal.

An diesem Tag liefen aber auch ganz viele Wentalweible und sogar Wentalmännle im wildromantischen Wental zwischen Bartholomä und Steinheim umher, weil es der vorerst letzte schöne Sommertag gewesen sein soll.

Ab der Stelle an der sich das Wental verengt heißt es Gnanntal. Dann beginnt der Meteoritenkrater, bei Steinheim, in den vor 15 Millionen Jahren ein Meteor eingeschlagen ist.

Bei der Wanderung durch das Schwäbische Felsenmeer habe ich mich schon gefragt, warum die Leute nach China, Japan oder Amerika reisen, wenn wir so eine schöne Landschaft auch hier haben.

7 Kommentare zu “Das Schwäbische Felsenmeer

  1. Interessant, was es so alles gibt im Schwäbischen. Aber mit dem Boot kann man halt nicht zwischen den malerischen Felsen hindurchfahren…
    Oder aber es ist ein Sache der Fantasie und Vorstellungskraft. Davon hast du ja genug…

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  2. Manchmal aus dem Amtsblättle. Da schreiben sie, wohin die Vereine ihre Ausflüge hin machen oder wo sie waren.An den Wanderorten stehen auch oft Tafeln mit noch mehr Wanderwegen. Da suche ich mir dann einen aus. 🙂

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