Der tanzende Blutmond

Blutmond

Heute Nacht weckte ich mein Handy mit einer Melodie, die ich zuerst mal in meinen Traum einbaute. So dachte ich, der Mond singt mir ein Ständchen.

Als ich dann endlich wach wurde, konnte ich nur verschwommen sehen und brauchte eine Weile bis ich mich in Bademantel, Wollsocken und Schuhe gewickelt hatte um die Mondfinsternis am 28. September 2015 zu erleben.

Bis ich dann endlich den Blutmond sah, war die Anfangszeit  bereits haushoch überschritten. Aber wenigstens wurde es richtig romantisch.

Der Mond war nicht statisch, sondern tanzte am Himmel inmitten der Sterne und vorbeifliegenden Flugzeuge. Ich erfreute mich am Spiel der Farben und Bilder und entdeckte eine andere Welt jenseits der Wirklichkeit. Ich spürte das pulsierende Leben im All und fühlte wie mein Herz mitschwang.

Mit meinem Smartphone konnte ich den Mond näher und näher zoomen so dass er mal punktförmig, mal sichelförmig erschien und auch aufgeblasen wie eine Kugel. Mal war er silbern, mal errötete er kupferrot.  Manchmal sah ich ihn überhaupt nicht, nämlich dann, wenn eine Wolke vorbeizog oder ich die Linse in die falsche Richtung hielt.

Ich war ganz in ihren Anblick des Sternenhimmels versunken, der hell und klar in schwindelnder Höhe schimmerte. und ich kam mir winzig vor in all dieser geisterhaften Pracht. Wie ich so dastand und den Mond betrachtete, ertönte um mich herum eine liebliche Sphärenmusik.

Ich sah wie der pralle Mond in den Erdschatten eintauchte und dabei errötete vor Vergnügen. „Blutmond“ heißt er deshalb, weil bloda im Germanische anschwellen, quellen oder fließen bedeutet und das machte er in dieser Nacht ausgiebig.

Weil auf die Erde strahlendes Sonnenlicht in der Erdatmosphäre gebrochen wird und in den Erdschatten gelenkt wird und die blauen Lichtanteile in die Atmosphäre gestreut werden, dringen nur die roten Wellen bis zum Mond. Diese roten Wellen erregten den Mond derartig, dass er um sich wieder abzukühlen, in den Erdschatten eintauchte.

https://www.youtube.com/watch?v=rUTX2pCNgaw&feature=youtu.be

„Die Sonne soll sich verkehren in Finsternis und der Mond in Blut, ehe denn der große und offenbare Tag des Herrn kommt“, steht in der Apostelgeschichte 2:20.

Dazu konnte mir der Mond aber leider auch nichts sagen.

4 Kommentare zu “Der tanzende Blutmond

  1. Liebe dschjoti, auch ich hatte mir den Wecker gestellt, um das Schauspiel zu sehen. Habe auch einige Bilder machen können, obwohl, je dunkler der Mond wurde, desto mehr streikte die Kamera. Wundervoll war es trotzdem. LG, Gabriele

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