Angeblich schnitt man ihm im Nassachtal den Schwanz ab. Seither gäbe es ihn nicht mehr und das Tal heißt nun das Tal der Frohen. Aber wenn ich mein Video genauer betrachte, hat er sich wohl bereits wieder neu inkarniert…
Nachts, als die Maskentragenden ihre Verkleidung abgelegt hatten und ihre Seelen wieder rein gewaschen wurden, erhoben sich die Masken mit ihren Gewändern.
Geister waren hinein geschlüpft und machten sich die Energie der Maskenwesen zu Eigen. Auch veränderten sie es nach Belieben…
Sie feierten nun ihr eigenes Fest und ich durfte sie dabei nicht nur bewundern, sondern auch fotografieren.
Als ich die Geister wieder mit meinen vielen neugierigen Fragen nervte, weihten sie mich in ihre Praktiken der Verwandlung ein.
Ich musste fremde Gewänder anziehen und Masken aufsetzen um mich in andere Wesen zu verwandeln und deren Gefühle und Kräfte zu übernehmen.
Mir wird bewusst, wie ich durch die Verkleidung andere Gefühle an mir wahrnehme. Sogar andere Daseinsformen kann ich durch das Anlegen von Masken erfahren und mich in Götter und Dämonen und Tiere verwandeln.
Bereits vor 11000 Jahren bauten Menschen Masken zu diesem Zweck. Überreste wurden in Israel gefunden.
Oft wurden die Masken, die beim Ritual viel Energie gespeichert hatte, hinterher zerstört. Manche wurden aber auch zur Ahnenverehrung oder zur Machtausübung aufbewahrt. Totenmasken konnten sogar Dämonen abwehren.
Bereits im griechischen Dionysos-Kult wurde die göttliche Kraft hinter der Maske erlebt und zelebriert. Später entwickelte sich daraus der venezianische Karneval, mit seinen berühmten Masken.
Viele dieser Masken stammen von der Commedia dell’arte.
Die Maske des schwarz gekleideten Pestarztes mit seinem Schnabel voller Kräuter trifft man ebenso oft, wie die schweigende Mohrin, die ihre Maske mit den Zähnen festhalten muss.
Nun flog Shiva mit mir auf seiner Mistgabel, er nennt es Dreizack in ein wunderschönes mittelalterliches Bergdorf in dem wir den Heiligen Paul besuchen wollten, so wie schon so viele berühmte Filmschauspieler vor uns.
Auch haben sich hier viele Künstler niedergelassen und Chagalls Grab haben wir auch hier entdeckt.
Weil der Heilige Paul sich aber bisher weigerte, sich darstellen zu lassen, verschönern die Künstler den Ort eben mit anderen Kunstwerken. Ein armes Pferd haben sie sogar mit Hufeisen zugenagelt:
Eine asketisch-mystische Strömung des Islam, inspirierte große Dichter und brachte die Sufis hervor, deren Ziel die Vereinigung mit Gott ist. Dieses erreichen sie durch stete Verwandlung. Das Geheimnis der steten Verwandlung ist die Liebe.
Diese Gottsucher trugen ein grobes wollenes Gewand. Suf heißt auf arabisch Wolle.
Verschiedene Möglichkeiten wurden entwickelt um sich ganz auf Gott zu konzentrieren und nicht mit seinen Gedanken abzuschweifen:
die wiederholte Nennung des Namen Gottes, Musik, Tanz und Gesang
Natürlich waren die asketischen Sufis für manche Herrscher unbequem, wurden getötet und dann zu Märtyrern. Deshalb bildeten sich Geheimbünde und sie vermittelten ihre Lehre nur noch an Eingeweihte.
Allerdings öffneten sie sich auch für Andersgläubige, wie die türkische Mevlevi- Bruderschaft, der die tanzenden Derwische angehören, die sich um die eigene Achse drehen.
Ich muss zum Glück nicht nach Mekka fahren, sondern kann die Pilgerreise auch in meinem Wohnzimmer antreten, wenn alle anderen jetzt in die Ferien fahren…
Ich wanderte zu Ferienbeginn durch das gut beschilderte Labyrinth am Albtrauf und schaute zu, wie sich die Blechlawinen über die A8 ergossen.
Die Naturgeister geleiteten mich mit ihren Gesängen und so wie sie mit Worten zauberten, so taten sie dies auch mit allem um mich herum, bis ich nur noch mit ihren Augen die Wunder der Natur wahrnahm.
Beim Deutschen Haus rastete ich an einem wunderschönen Teich.
Oben auf dem Kornberg angekommen, suchte ich die sagenhafte Bertaburg. Ich konnte dort weder eine Ruine, noch Mauerreste sehen. „Deshalb heißt diese Behausung Burgstall“, meinte die plötzlich auftauchende Tante vom Kaiser Barbarossa.
Als Witwe war Berta nach Boll gezogen um dort auf dem Kornberg, oberhalb von Bad Boll in ihrer Bertaburg zu wohnen.
Sie gründete den Chorherrenstift und die romanische Stiftskirche in Boll, in der sie begraben wurde.
Berta verriet mir, dass sie jahrelang Mehl und Brot, das sogenannte Bertamahl, an die Boller gestiftet hatte und dann von ihnen so lange verehrt wurde, bis ihre Gebeine zu leuchten begannen. Seither besitzt die Gräfin Berta von Ravenstein und von Boll auch noch den Heiligentitel. Kein Wunder, da sich ihr Name vom althochdeutschen Wort „berath“ ableitet, das glänzend und strahlend bedeutet, genauso wie das keltische Wort belos.
Bei der 200 Jahre alten Silberpappel schien mir der keltische Gott Belenos, des Lichtes und der Heilung in dieser verzauberten Gegend auch noch stark präsent zu sein. Damit ihm niemand zu nahe tritt, war ein Eichenzaun drum herum errichtet worden.
Von der Boller Heide aus lassen sich übrigens wunderschöne Sonnenuntergänge beobachten.
Jetzt weiß ich auch, warum so viele Einsiedler im Himalaya meditieren. Dort soll nämlich alle 20 Jahre die schöne Narilatha Orchidee in Gestalt einer luftbekleideten Frau erblühen. So haben die Weisen dann garantiert ein Erleuchtungserlebnis.
Orchideen bedeuten in der Chinesischen Malerei übrigens Reinheit, Unschuld und Tugend.
Einst war der Nikolaus ein ätherisches Wesen, das häufig durch die Wände meines Zimmer lief, wie das Christkind. Natürlich hatte ich die Verkleidung meines Vaters im roten Bademantel und angeklebtem weißen Bart gar nicht begriffen…
Später erschien er dann als riesiger Mann, verteilte Geschenke und Rutenhiebe und war irgendwie furchteinflößend.
In der englischsprachigen Kultur traf ich ihn dann auf 8 Rentieren reitend oder wie er von ihnen im Schlitten durch die Lüfte gezogen wurde und durch den Kamin ins Haus kommend, wie ein Einbrecher. Irgendwann geisterte er mal cocacolasüchtig durch den Reklamehimmel.
Neuerdings geistert er als Schamane durchs Internet und nun wird die Sache spannend, weil er sich immer mehr materialisiert und unserer Vernunft zugänglich gemacht wird.
Seine Gewohnheit von oben durchs Haus einzudringen hat er nämlich von den Ureinwohnern Sibiriens. Da er als Schamane wohl ein Rentier als Krafttier hatte, labte er sich wie sie an den rot weiß gesprenkelten Fliegenpilzen und flog dann mit ihnen durch die Luft.
Damit er im nächsten Jahr wieder genug Zauberpilze hat, jagt er dann demnächst, zur Wintersonnenwende wieder als Wotan oder Odin, dem Gott der Ekstase, mit der Wilden Jagd durch die Wolken. Dort, wo der weiße Geifer und das rote Blut seines 8-beinigen Rosses hin triefen, sprießen 9 Monate später wieder die Fliegenpilze.
Ich wünsche Euch einen schönen 2. Advent und einen friedlichen Nikolaustag, Dschjoti
Wegen meiner starken Kopfschmerzen besuchte ich die Schutzpatronin der Sehbehinderten und Blinden, die Heilige Ottilie in Schorndorf.
Ihren 348 m hohen Berg sieht man schon von Weitem, nur leider hat sie dort keine Kapelle mehr. Ein Hahn begleitete sie und sie hielt zwei Augen in den Händen, die sie mir einsetzte. Daraufhin sah ich die Welt viel intensiver.
Sie gab mir auch aus ihrem Kelch zu trinken, so dass ich die Welt anders erlebte als sonst. Was sie aber mit der Krebsschere anfangen wollte, habe ich vergessen zu fragen.
Dass sie nicht nur gegen Augen-, Ohren- und Kopfleiden angerufen wird, sondern auch Patronin der Winzer ist, konnte ich an den fetten Trauben, die hier in den Streuobstwiesen gediehen, erkennen.
Sie berichtete mir, dass ihr Vater, ein Herzog aus dem Elsass sie töten lassen wollte, weil sie im Jahre 660 blind geboren wurde. Ihre Mutter steckte sie aber in ein Kloster, in welches später der Wanderbischof Erhard von Regensburg von einem Engel geschickt wurde um sie zu taufen. Danach konnte sie wieder sehen. Nachdem sie von ihrem Vater ein Kloster geschenkt bekam, ließ sie als Äbtissin das Spital Niedermünster erbauen, wo sie dann Wohltaten und Wunder bewirkte.
Heute liegen ihre Gebeine verstreut in einem steinernen Sarkophag in der Grabkapelle im Elsass, in Corbie, Lissabon, Prag, Verona, und in Bayern.
Ich wanderte von Winterbach aus am Stausee vorbei und in den Wald hinein. Gut, dass Ottilie mich begleitete, sonst wäre ich bestimmt vor Angst gestorben. Besonders als die Musik erklang. Da fielen mir der Luchs ein, der seit Monaten hier herumschleicht, Wölfe, die es bis hierhin geschafft haben könnten und …
Bei Steinmäurich konnten wir durch eine Unterführung bei der Haltestelle „Vier Pappeln“ unter der Straße entlanglaufen, bis zum Remstalhöhenweg. Weil dann irgendwann der Weg verschwand, liefen wir querfeldein durch Täler und Berge bis Ottilie mich zu einer Kleingartensiedlung führte.
Leider konnten wir bei der Schutzhütte nicht lange rasten, weil sich dicke Regenwolken über uns zusammen brauten und Ottilie sich weigerte in mein Auto zu steigen. Sie hatte Angst!
Im Wandel der Ge - Zeiten Die Nähe zur Natur verbindet mich mit dem alten Wissen der Ahnen, das in Steinen, Bäumen, Tieren, Flüssen und Seen steckt. Mit der Wieder-Anbindung an unsere Wurzeln beginnen wir eine frische, junge Kraft in uns zu entwickeln, die der starken und wilden, ungezähmten Natur tief in uns, die Kraft des Ur - Menschen! Mutter: Wir waren nie von ihr getrennt, wir haben nur manches vergessen. Wenn wir still werden, und aufmerksam lauschen, kommt all das Wissen zu uns zurück und noch viel mehr: stilles Glück, Zufriedenheit, Mitte. Davon und von der reinen Freude am Leben handelt dieser Blog.
Ist es schlimm anders zu sein?' 'Es ist schlimm, sich zu zwingen, wie die anderen zu sein. Es ist schlimm, wie die anderen sein zu wollen, weil das bedeutet, der Natur Gewalt anzutun, den Gesetzen Gottes zuwiderzuhandeln, der in allen Wäldern der Welt kein Blatt geschaffen hat, das dem anderen gleicht. Paulo Coelho