Pünktlich zum Erdbeermond öffneten sich sechs Seerosen in meinem Tümpel. Eine fehlt noch, damit es eine Lotusblüte für jedes Chakra gibt.
Das erinnert mich daran, dass ich nicht wie die Indianer auf diesen besonderen Zeitpunkt des Vollmondes gewartet habe, sondern meine Erdbeeren schon vorher vernascht habe, um sie vor den Schnecken zu retten. Aber überlassen wir doch die Vollkommenheit den Göttern…
Während buddhistische Heilige und hinduistische Götter oft auf einem Lotus dargestellt werden, verspeist mein Tümpelpferd einfach die Blätter der heiligen Wasserlilie und macht sich überhaupt nichts aus diesem seltenen Ereignis der Sommersonnenwende, dem längsten Tag des Jahres.
Welches ist denn nun die richtige Welt?
Die der Feier- und Gedenktage oder die der Nilpferde?
Heute Nacht wird wieder eine ganz besondere Nacht sein.
Wenn der Vollmond zum 2. Mal in einem Monat erscheint, oder wenn in einer Jahreszeit (zwischen Frühlingsanfang und Sommeranfang) vier Vollmonde erscheinen, heißt die Nacht des 3. Vollmondes Blaumond (blue moon), weil es so selten stattfindet, also nur etwa alle zweieinhalb Jahre: once in a blue moon, wie die Engländer sagen.
In dieser 15. Nacht im Monat Schaban wird auch Allah von den Muslimen um Vergebung ihrer Sünden gebeten um bis Ramadan wieder rein zu sein.
Es ist die segensreiche Nacht der Vergebung in der das Schicksal für das nächste Jahr festgeschrieben wird.
Diese Nacht wird auch oft mit Feuerwerk begrüßt und die Moscheen strahlen hell erleuchtet, wie in den anderen heiligen Kandil- Nächten(Kandil heißt leuchten). So wurde diese heiligen Nächte schon im Osmanischen Reich zelebriert.
Am nächsten Morgen ist dann Fasten angesagt und die Gräber der Angehörigen werden besucht.
Mit einem Segelboot fuhr ich in das Mehr der Filografie und entdeckte dort die zauberhaftesten Schätze: Weise Worte der Sufimeister, mystische Buchstaben mit vielfacher Bedeutung und Vieles mehr.
Ich hörte, dass Gott den Menschen in der Form eines Embryos erschuf, der so wie der arabische Buchstabe “ Vav“ ausschaut. Dieses Symbol repräsentiert sowohl die Gebetshaltung der Menschen als auch die Lebenseinstellung, demütig vor Gott zu stehen.
Als Neptun mir seine Schwingungen sandte, regte sich in meiner Vorstellung ein schillerndes Fabelwesen, welches unbedingt in die Außenwelt dringen wollte.
Es war gar nicht so einfach für mich, diesen Drachen zu bändigen, schon gar nicht mit einem Hammer. Mit hunderten von silbernen Nägeln umrundete ich ihn, während er auf einem eigens für ihn mit Samt bezogenen Brett schnarchend von seinen Schätzen oder was auch immer, träumte.
Um ihn nicht aufzuwecken umschlang ich ihn liebevoll mit unzähligen bunten Lackdrähten und webte schöne schillernde Muster auf seinen Leib. Während ich ein paar Zauberlieder für ihn sang um ihn zu beruhigen, übertrugen sie deren Wirkung auch auf meine Seele. So verschwand die Welt um mich herum und ich vergaß meine Alltagspflichten. Somit verschwanden mit Freunden und Bekannten der PC, die Klingel, das Telefon, der Fernseher …einfach alles.
Am ersten warmen Frühlingstag wanderte ich durch eine hügelige Landschaft in der das Chi in seiner positiven Yang- Energie floss und noch echte Drachen wohnen konnten. Hier tauchte er prächtig strahlend und schillernd vor mir auf und verlangte einen passenden Rahmen für seine herrliche Gestalt.
Heute Nacht weckte ich mein Handy mit einer Melodie, die ich zuerst mal in meinen Traum einbaute. So dachte ich, der Mond singt mir ein Ständchen.
Als ich dann endlich wach wurde, konnte ich nur verschwommen sehen und brauchte eine Weile bis ich mich in Bademantel, Wollsocken und Schuhe gewickelt hatte um die Mondfinsternis am 28. September 2015 zu erleben.
Bis ich dann endlich den Blutmond sah, war die Anfangszeit bereits haushoch überschritten. Aber wenigstens wurde es richtig romantisch.
Der Mond war nicht statisch, sondern tanzte am Himmel inmitten der Sterne und vorbeifliegenden Flugzeuge. Ich erfreute mich am Spiel der Farben und Bilder und entdeckte eine andere Welt jenseits der Wirklichkeit. Ich spürte das pulsierende Leben im All und fühlte wie mein Herz mitschwang.
Mit meinem Smartphone konnte ich den Mond näher und näher zoomen so dass er mal punktförmig, mal sichelförmig erschien und auch aufgeblasen wie eine Kugel. Mal war er silbern, mal errötete er kupferrot. Manchmal sah ich ihn überhaupt nicht, nämlich dann, wenn eine Wolke vorbeizog oder ich die Linse in die falsche Richtung hielt.
Ich war ganz in ihren Anblick des Sternenhimmels versunken, der hell und klar in schwindelnder Höhe schimmerte. und ich kam mir winzig vor in all dieser geisterhaften Pracht. Wie ich so dastand und den Mond betrachtete, ertönte um mich herum eine liebliche Sphärenmusik.
Ich sah wie der pralle Mond in den Erdschatten eintauchte und dabei errötete vor Vergnügen. „Blutmond“ heißt er deshalb, weil bloda im Germanische anschwellen, quellen oder fließen bedeutet und das machte er in dieser Nacht ausgiebig.
Weil auf die Erde strahlendes Sonnenlicht in der Erdatmosphäre gebrochen wird und in den Erdschatten gelenkt wird und die blauen Lichtanteile in die Atmosphäre gestreut werden, dringen nur die roten Wellen bis zum Mond. Diese roten Wellen erregten den Mond derartig, dass er um sich wieder abzukühlen, in den Erdschatten eintauchte.
„Die Sonne soll sich verkehren in Finsternis und der Mond in Blut, ehe denn der große und offenbare Tag des Herrn kommt“, steht in der Apostelgeschichte 2:20.
Dazu konnte mir der Mond aber leider auch nichts sagen.
Im Wandel der Ge - Zeiten Die Nähe zur Natur verbindet mich mit dem alten Wissen der Ahnen, das in Steinen, Bäumen, Tieren, Flüssen und Seen steckt. Mit der Wieder-Anbindung an unsere Wurzeln beginnen wir eine frische, junge Kraft in uns zu entwickeln, die der starken und wilden, ungezähmten Natur tief in uns, die Kraft des Ur - Menschen! Mutter: Wir waren nie von ihr getrennt, wir haben nur manches vergessen. Wenn wir still werden, und aufmerksam lauschen, kommt all das Wissen zu uns zurück und noch viel mehr: stilles Glück, Zufriedenheit, Mitte. Davon und von der reinen Freude am Leben handelt dieser Blog.
Ist es schlimm anders zu sein?' 'Es ist schlimm, sich zu zwingen, wie die anderen zu sein. Es ist schlimm, wie die anderen sein zu wollen, weil das bedeutet, der Natur Gewalt anzutun, den Gesetzen Gottes zuwiderzuhandeln, der in allen Wäldern der Welt kein Blatt geschaffen hat, das dem anderen gleicht. Paulo Coelho