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Der Löwenmensch auf dem Elefantenpfad unter den Rotorblättern der Schwäbischen Alb

Als ich die wunderschöne Landschaft auf der Weitblickrunde betrachtete, näherte sich ein aufgeregter Mann, und fragte, ob ich seinen Kopf gesehen hätte. Wir suchten die ganze Gegend ab, aber konnten ihn nicht finden:

https://www.youtube.com/watch?v=RY8cvtI0zJc&feature=youtu.be

Ich fragte ihn, ob er der feurige Reiter sei, weil der ja hier irgendwo in der Gegend kopflos herum reiten soll. Er war dann richtig beleidigt und meinte ich müsse doch wissen, dass er Don Quijote sei und den Kampf mit den Windrädern aufgenommen habe.

Er erzählte mir dass sein Kopf durch einen riesigen scharfen Eisklotz, der sich von einem Rotorblatt des Windrades gelöst hätte, abgetrennt wurde und kilometerweit durch die Luft geflogen sei:

https://www.youtube.com/watch?v=lsiAGiRqjB0

und dann gruselte es mich doch sehr.

Er fürchtete, dass die vielen Löwen auf dem Löwenpfad vielleicht seinen Kopf fressen würden. Ich erzählte ihm die Geschichte vom indischen Gott Ganesha, der auch seinen Kopf verlor und dann einen Elefantenkopf aufsetzte. So schlug ich ihm vor, in einem solchen Falle doch einfach einen Löwenkopf aufzusetzen, so wie ich es hier beschrieben habe:

https://dschjoti.wordpress.com/2010/06/08/ganesha-4-koepfe-10-arme-zahn-8761827/

Davon war er dann ganz begeistert und es war ihm auch völlig egal, ob die Wanderer jetzt den Weg nicht mehr finden.

Löwenmensch

Sein Kopf wäre schließlich wichtiger als irgendein bestimmter Weg. Auf Ganeshas Elefantenpfad kann man ja immerhin auch wandern…

Wer sich alles in alten Kirchen herumtreibt

 

An einem dunklen Novemberabend   beeindruckte mich eine evangelische Kirche durch ihre Ausstrahlung und ich glaubte, mich in der Zeit der Spätromanik, als sie gebaut wurde, zu befinden.Dagda bei der Stiftskirche st

Als ich noch überlegte, ob sich das Gebäude in dieser Dunkelheit auch fotografieren lässt, stellte sich mir ein kräftiger Mann mit einem Hammer in der Hand mit dem Namen Dagda vor. Da er älter war, als die Kirche, wusste er, dass sie zwar um 1200 gebaut wurde, aber vorher eine Marienkirche war, was die Fresken auch bestätigten.

grüne Männer 1nnn

Oben am Fenster tummelten sich die grünen Männer, denen die Lilien zum Munde herauswuchsen. Sie verkörpern bei den Kelten Tod und Wiedererneuerung des Lebens und sollen uns vor den bösen Mächten schützen.

Viel früher war diese Kirche ein keltisches oder germanisches Heiligtum und noch immer war die Magie des Ortes lebendig und eigenartige Gestalten gesellten sich zu uns.

Deshalb stellte mir Dagda dann auch den Dämonenbändiger vor, der Löwen und Drachen bezwingt und die Kirche vor bösen Geistern schützt

Dämonenbändiger 100

Er hatte Zauberbänder in die Kapitelle geflochten, in denen sich die düsteren Gestalten verfangen hatten, die die Zickzackmuster in den Friesen nicht abgehalten hatten.

Als ich dann auch noch einen Panther durch die Bänke schleichen sah, war ich froh über die Begleitung.

Dann begegneten wir einem Exhibitionisten, der uns sein entblößtes Hinterteil zeigte.

Lex Fiedle 1

Aber Dagda meinte, das sei nur Lecks Fiedle, der uns nichts täte und der auf diese Weise Unwetter abhalten könne. Auch wolle er nur, dass wir uns in der Kirche geborgen fühlten.

 

Eule xy

 

 

Als dann Pallas Athene in Gestalt einer Eule herbeiflog, war ich zuerst überrascht, aber als sie mir dann ihr Leben als Inkarnation der Maria in Form von wunderschönen Gemälden an der Wand zeigte, konnte ich nur noch über ihre Weisheit staunen. Der rote, achtzackige Stern, Stella Maris, das uraltes Symbol des Wissens der Göttinnen Ishtar, Venus, Aphrodite verriet ihre Herkunft.

Verkündigung

Sie erklärte mir, dass dieser Kraftort hier dazu diene, dass Gegensätzliches zum Ausdruck kommen solle und respektiert werden müsse. So wie die Christen die heidnischen Elemente in die Kirche integriert hätten, müsse Maria nun auch in der protestantischen Kirche willkommen geheißen werden, damit sich das Göttliche sowohl in einer männlichen als auch in einer weiblichen Gestalt ausdrücken kann.

 

Als ich zur Apsis empor schaute, erblickte ich einen blauen Himmel mit roten Sternen, Löwe, Stier, Adler, Mensch und Christus in der Mandorla. Eigentlich darf nur Christus darin erscheinen, aber war da nicht eben die Eule damit weggeflogen?

 

 

12. Das Phantom

Friedhof x1

Ich stritt noch auf dem Friedhof mit Shiva, dass diese Zurechtweisung zu stark war, und er die Festung nicht hätte zerstören dürfen. Aber dann war er so sauer, dass er den israelitischen Friedhof absperrte.

Daraufhin winkte mir aber Garibaldi schnell auf den katholischen Teil des Friedhofs zu kommen, bevor Shiva den auch noch absperrt und zeigte mir das Grab des Schriftstellers Gaston Leroux, der den Roman „Das Phantom der Oper“ schrieb.

https://www.youtube.com/watch?v=K9l4HV4IdFs&feature=youtu.be

Ob das Phantom sich wohl hier versteckt hält?

2.Die Erschaffung des Lichtes

Matisse blaues Fenster

Die Sonne schien durch die riesigen blauen Glasfenster.

Violinmusik verzauberte meine Ohren und ich träumte wie Chagall mir erklärte, dass Blau die Farbe der Transzendenz sei und wie ich die Erschaffung des Lichtes von rechts nach links an den verschiedenen Schöpfungstagen lesen muss.

Kreise blitzen durch die Nacht. Das Fenster wurde heller. Tiere und Menschen und Engel erschienen.

https://www.youtube.com/watch?v=kkKBQwaE_Ug&feature=youtu.be

Plötzlich erschien Shiva auf dem Thron Gottes. Er stieg herab, meinte, dass ich nicht so viel auf die Künstler, die ihr Ego feiern, hören soll und mich lieber in dem alten Olivenhain an den Naturgeistern erfreuen soll. Dort würde ich das Licht nicht nur durch eine Scheibe wahrnehmen, sondern direkt im Herzen erfahren.

Olivenbaumgeist

Dass wir unser Leben freiwillig hinter Scheiben verbringen sei überhaupt völliger Unsinn, meinte Shiva während er mich nach draußen  zerrte.

 

Bei der Teufelsmauer im Schwäbischen Wald

Baumgeist

Die Teufelsmauer, auch Limes genannt, verlief bei Lorch 80 Kilometer schnurgerade von Norden nach Süden. Sie wurde auch Heidenmauer genannt weil sie vor den bösen Heiden schützen sollte.

Die gefährlichen dichten Wälder und unzugänglichen Gegenden östlich des Rheins wurden von den Römern als nicht einnehmbar eingestuft. Dort wohnten dunkle Dämonen und sündhafte Fabelwesen.

Bei den Germanen liefen nämlich die Götter frei in der Natur herum, wohnten in Bäumen, spielten in heiligen Hainen an Quellen mit Elfen, Elben Riesen und Nixen.

In den Bäumen verehrten die Germanen ihre Götter und brachten ihnen Opfergaben. Die Linde war der Liebesgöttin Freya geweiht, die Eiche dem Donnergott Donar.

Die 3 Nornen sitzen gerne am Fuße der Esche Yggdrasil, der Himmel, Erde und die Unterwelt miteinander verbindet. Unter seinen Wurzeln wacht der alte weise Riese Mimir über die Brunnen, deren Wasser Erkenntnis über das Sein schenkt.

Hels Reich der Unterwelt wird vom Höllenhund Garm bewacht.

DONAR, der Gott des Ackerbaus, fährt blitzeschleudernd mit seinem von Ziegenböcken gezogenen donnernden Wagen über den Himmel.

Odin, der schreckliche Wind- und Totengott, der sich nur von Met ernährt, hat in seiner Wut zahlreiche Bäume umgeknickt. Er ist ein alter graubärtiger Schamane, der ein Auge für den Runenzauber opferte und sich im Baum aufhängte, um seine Seele durch Qualen zwang seinen Leib zu verlassen. Er trägt einen Speer und wird von zwei Wölfen und zwei Raben, Gedanke und Erinnerung genannt, begleitet, die ihm alles was auf der Welt geschieht, berichten.

https://www.youtube.com/watch?v=isM8xXHL-bI&feature=youtu.be

Die Teufelsmauer gegen die Germanenflut hat nicht viel genützt und die sündhaften Fabelwesen treiben immer noch ihr munteres Spiel…

 

 

Reise in die Gefilde der Binsen

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Im Hintergrund tönte die Kristallklangschale und als langsam der Ton anzuschwellen begann, stimmten die anderen ihre Vokalgesänge an, wie die Priester im alten Ägypten um die Energiezentren zu aktivieren.

Orangerot leuchtet der Himmel hinter dem Hügel mit den blätterlosen Büschen. Ich will schnell hinaufsteigen um von dort oben hinunter auf die andere Seit zu schauen. Als es soweit ist, sehe ich im orangeroten Lichtschein eine Stadt am Meer unter mit liegen. Es ist Mısır, das alte Kairo.

Ich fahre in der Nacht aufrecht sitzend rückwärts auf einer Totenbarke ins Totenreich der Ägypter, an Tut Anch Amun und vielen anderen vorbei. Die Wände sind voller lebendiger farbiger Malereien. Ein etwas unheimliches Gefühl stellt sich ein, in diesem Schattenreich der Toten und Dämonen. Wundersame Töne in nie vorher gehörten Melodien begleiten mich auf meiner Reise ins Innere.

Hier, auf dieser interessanten Reise durch die Unterwelt, kann es sehr gefährlich werden. Sie ist voller Hindernisse, Fallen und Dämonen. Wenn ich Ihre Namen nicht kenne, lassen sie mich nicht vorbei. Die gefährlichen Feuerseen haben schon zahlreiche Tote verbrannt. Und dann wird auch noch mein Herz gegen die Feder der Maat aufgewogen und vielleicht von der Fresserin verzehrt, weil ich mich nicht von meinen Sünden loslösen konnte. „Unschuld“ bestimmt nämlich auch hier nicht das das Urteil der Götter.

https://www.youtube.com/watch?v=nWZb2mcHd84&feature=youtu.be

Als mir das allesbewusst wurde und auch dass ich überhaupt nicht weiß, welche Zaubersprüche aus dem Totenbuch ich sprechen muss, wenn ich zu den Wächtern komme, entschied ich mich, diese betönende Reise in die Gefilde der Binsen ( das Reich der Götter)unverzüglich zu beenden.

Im Adventswald in Rudersberg

adventswald

Ich kam mir vor wie in einem Märchenwald, als ich in Rudersberg den Weihnachtsmarkt besuchte. Plötzlich war ich von riesigen dicht stehenden Tannen umringt und wäre mir winzig klein vorgekommen, wenn nicht die Buden und Stände, sowie die Menschen darin und davor, genauso klein gewesen wären wie ich. Dafür waren es aber umso mehr, die sich mit den angebotenen Leckereien vollstopften.

Vor lauter Menschen und Bäumen fand ich zuerst gar nicht die Buden mit dem Kunsthandwerk, aber mit der Zeit wurde ich ganz einfach von der Menschenmasse dort hin geschoben und konnte mich am vielfältigen Angebot erfreuen.

In der Johanneskirche konnte ich mich ein wenig von dem Trubel erholen. Dort spielte eine beruhigende Musik aus dem Lautsprecher und ich konnte schöne Schnitzwerke und eine etwas andere Weihnachtskrippe bestaunen.

https://www.youtube.com/watch?v=Kl_IO0COi18&feature=youtu.be

Schade, dass ich nicht am Sonntag dort war, dann fährt nämlich der historische Dampfzug zwischen Welzheim, Rudersberg und Schorndorf zum Adventswald. Da wäre ich gerne mitgefahren…

Das magische Öhringen im Regen

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Vielleicht wäre es besser gewesen, die Stiftskirche dem Heiligen Georg, der für gutes Wetter zuständig ist, zu weihen, anstatt dem Peter und dem Paul.

Aber wenigstens vermehrten die Naturgeister auch die Regenschirme, so dass es genügend davon gab und die Fotos bunt wurden.

Besonders freuten sich die Geister über ein eigens für sie im Hof aufgestelltes San Phra Phum (Geisterhäuschen) aus Thailand, das die Neidköpfe an den alten Fachwerkhäusern ganz bleich werden ließen.

Geisterhäuschen

Hausgeister speisen übrigens gerne frisches Obst und lieben Blumen. Aber da niemand welche hingelegt hatte, mussten wir uns nicht wundern, dass sie sturzbachartige Regenfälle auf uns herab prasseln ließen, die uns bis auf die Haut durchnässten:

https://www.youtube.com/watch?v=5yn8Cu-8p10&feature=youtu.be

In China ist Regen ein Symbol für Fruchtbarkeit und schön macht er obendrein.

Once in a Blue Moon

Blue Moon

Heute Nacht wird wieder eine ganz besondere Nacht sein.

Wenn der Vollmond zum 2. Mal in einem Monat erscheint, oder wenn in einer Jahreszeit (zwischen Frühlingsanfang und Sommeranfang) vier Vollmonde erscheinen, heißt die Nacht des 3. Vollmondes  Blaumond (blue moon), weil es so selten stattfindet, also nur etwa alle zweieinhalb Jahre: once in a blue moon, wie die Engländer sagen.

In dieser 15. Nacht im Monat Schaban wird auch Allah von den Muslimen um Vergebung ihrer Sünden gebeten um bis Ramadan wieder rein zu sein.

Es ist die segensreiche Nacht der Vergebung in der das Schicksal für das nächste Jahr festgeschrieben wird.

Diese Nacht wird auch oft mit Feuerwerk begrüßt und die Moscheen strahlen hell erleuchtet, wie in den anderen heiligen Kandil- Nächten(Kandil heißt leuchten). So wurde diese heiligen Nächte schon im Osmanischen Reich zelebriert.

Am nächsten Morgen ist dann Fasten angesagt und die Gräber der Angehörigen werden besucht.

Wie feiert ihr denn diese Nacht?

Der Brunnenweg im verzauberten Esslinger Hainbachtal

Verzaubertes Hainbachtal

Wir wanderten während der Obstblüte durchs verzauberte Hainbachtal mit seinen historischen Brunnen. Es knackte und raschelte im Unterholz und Schatten huschten in ihr Versteck.

Knorrige Baumgeister beobachteten uns mit neugierigen Blicken.

 

In der Kalkklinge beim Gerechtigkeitsbrünnele konnten wir noch einen Aquädukt bewundern.

Bis 1957 mussten die Menschen ihre Wäsche im Lindhalden-Brunnen waschen, in dem im niedrigeren Trog davon die Tiere tranken.

Aus den Baumwipfeln beim Katharinenbrünnele, in denen der Wind sein Unwesen trieb, flüsterte es,  dass die Gräfin Katharina in der Natur, unter der Katharinenlinde die Herzen ihrer Schüler öffnete, um sie so zu Gott führen zu können. Sie war sehr wohltätig und ließ auch das Spital zu Esslingen erbauen.

 

Ihre Neider behaupteten, der Teufel flüstere ihr ein, was sie zu lehren hätte und gäbe ihr Geld um es den Armen zu spenden. Als sie schließlich gerädert werden sollte, griffen die Naturgeister ein. Sie können, wenn sie ärgerlich werden, recht rabiat werden und so zerstörten sie das Rad durch einen von Donnerschlägen begleiteten Blitz. In Katharinas Gesicht leuchtete nun ein überirdisches Licht und sie wurde nun als heilig angesehen. Deshalb bekehrte sich das Volk umwendend zum Christentum.

 

Nach ihrem Tod wurde sie unter der Katharinenlinde begraben.

Nun kamen wir an der Quelle mit einer alter Sandsteineinfassung vorbei, die wir durchs Gartentörle sehen konnten.

 

Am Brunnen am Belzbach konnten wir uns etwas abkühlen.

 

Der Kelterbrunnen lieferte etwa 600 Jahre bis 1915 der Alten Kelter das Wasser für den Weinbau.

 

Der Sieben-Fische-Brunnen in einem privaten Vorgarten, der einen Schwarm Fischlein darstellt, war leider nicht in Betrieb.

 

Zuletzt kamen wir zum Achtröhren-Brunnen, dem Wahrzeichen Wäldenbronns.

 

 

Zum Glück ist bei der Wanderung niemand von uns auf einen Irrwurzen getreten, der denjenigen, der auf sie tritt, in die Irre führt.