Tag-Archiv | Altstadt

Lindau und die Malefitztürme

Auf der Insel, auf der Lindenbäume wachsen, spazierte ich durch die Altstadt, die voller Leben war – besonders als die herumfahrenden Autofahrer die Touristen durch die winkligen Gassen scheuchten.

Malefitzturm

Einige davon gehören in den Malefiz-Turm mit den Ecktürmchen, das ehemalige Stadtgefängnis. Davon sollte man eigentlich mehrere haben. Das lateinische “maleficus” bedeutet nämlich boshaft, übel handelnd und gottlos, weshalb die rasenden Autofahrer in den Diebsturm gehören, wie die Geister der Vergangenheit meinten. Aber sie sind nur Schatten auf dem Turm und haben in der Stadt mit der Linde auf dem Wappen nur noch wenig zu melden.

In der Maximilianstraße, mit seinen mittelalterlichen Bürgerhäusern herrschte ein reges Treiben. Das alte gotische Rathaus mit seiner Renaissancetreppe war bunt mit der Stadtgeschichte bemalt.

Hier habe ich über einen früheren Ausflug nach Lindau berichtet:

http://dschjotiblog00.blog.de/2012/09/21/fuss-wasserburg-lindau-14846851/

Vom Jugendstil- Stadtbahnhof brachte mich der Zug aus diesem Traumstädtchen wieder mit der üblichen Verspätung in die Gegenwart zurück.Zum Glück wurde noch nicht gestreikt.

Le Vieux TOURS

Das Alte Tours mit seinen mittelalterlichen Fachwerkhäusern aus dem 15. und 16. Jahrhundert, den alte Cafes und Geschäften fand ich sehr beeindruckend. Überall auf den Fassaden krochen Figuren herum.

Le Vieux Tours

Viele Stadthäuser waren aus dem 14. und 15. Jahrhundert und auch aus der Renaissance.
In der Rue Briconnet standen Häusern aller Stilepochen fröhlich aneinandergeschmiegt.

Durch die “ Passage du Coeur Navre “ (des beklommenen Herzens) wurden einst die zum Tode Verurteilten zur Hinrichtungsstätte geführt und wenn man genau hinhört, wispert und flüstert es aus den alten Häusern, dass die Inquisitoren aus dem Mittelalter wieder da seien, getarnt als Banker, Politiker und Geschäftsleute, Wölfe im Schafspelz…

In der Kathedrale, einem beliebten Pilgerziel, liegen die Gebeine des Heiligen Martin, dem dritten Bischof von Tour.

Er hielt sein Mäntelchen nicht nach dem Wind, sondern wickelte es um einen frierenden Armen um ihn vor dem kalten Wind zu schützen, der auch damals schon wehte. Dabei kümmerte er sich nicht um die Vorschriften, die ihm ein solches Tun verboten hätten. Römischen Armeeangehörigen war es nämlich nicht erlaubt, Heereseigentum zu zersäbeln und zu verschenken.

Hier habe ich Martin früher schon einmal erwähnt:

http://dschjotiblog00.blog.de/2013/10/07/amma-martinusweg-16508166/

Ich bestaunte nicht nur die Basilika des heiligen Martin, die Kathedrale Saint Gatien, die dem Heiligen Gadatius geweiht ist, sowie die Abtei-Kirche Saint Julien, sondern auch die Erklärungen der mittelalterlichen Theologen, nach denen Tücher, die auf die Knochen des Heiligen Nikolaus gelegt wurden, deutlich schwerer wurden, weil sie sich über Nacht mit »virtus« vollgesaugt haben. Bei meinem Geldbeutel hat das aber leider nicht funktioniert.

In der leeren Krypta war es bei den Reliquien und beim Kerzenlicht richtig unheimlich und ich hatte das Gefühl in einem überfüllten Raum zu stehen. Als ich wieder oben bei den bunten Kirchenfenstern war, übertönte die Beichte aus dem Beichtstuhl das klagende Gewisper aus der Krypta, weil der Beichtvater vergessen hatte die Türe zu schließen.

Kinder beim umbrisch- provenzalischen Markt in Tübingen

Beim umbrisch- provenzalischen Markt in Tübingen waren viele Familien und Kinder und für die Kleinen gab es besondere Spiele, so wie der Kampf im Sack:

Der Balladensänger auf dem umbrisch-provenzalischen Markt in Tübingen zog mit seinen munteren Liedern nicht nur die Kinder sondern auch die Erwachsenen in seinen Bann:

Der Clown erfreute und narrte sowohl die Kinder, als auch die Erwachsenen:

Umbrisch-provenzalischer Markt in Tübingen

Heute, am Sonntag war einiges los in der Altstadt von Tübingen. Wir kamen zuerst bei den Stocherkähnen am Neckar vorbei. Dann bewunderten wir die schönen alten Villen im Sonnenschein.

Stadteinwärts war die Straße abgesperrt. Hier fand der traditionsreiche Stadtlauf statt, der seit diesem Jahr aber Erbe- Lauf heißt, nach dem Hauptsponsor, der Tübinger Medizintechnikfirma Erbe. Mich sieht man leider nicht mitlaufen, weil ich mir für die 21.-€ Startgeld lieber Spaghetti- Eis kaufe und damit gemütlich durch die Altstadt schlendere.

Ab und zu, wenn gerade einmal niemand dort lief, konnte man die Straße überqueren.
Die Läden wurden geschmückt, weil verkaufsoffener Sonntag war. Von einigen Läden und Ständen duftete es köstlich. Besonders belebend war der Lavendelduft. Ich fühlte mich auf dem umbrisch-provenzalischer Markt in Tübingen wie im Urlaub im Süden.

Kaufleute, Künstler und Handwerker der beiden Partnerstädte Perugia und Aix-en-Provence. stellten ihre Produkte vor und überall in den Gassen drängelten sich die Menschen, so dass ich glaubte, ganz Baden- Württemberg sei heute nach Tübingen gekommen um hier zu speisen.