Am Buß- und Bettag schrieb ich nach Hause:
Scheene Grieße aus Leipzsch
Hier gibds 3 Meere
Frieh das Nääbelmeer
Middachs das Häusermeer,
un´aahmds gar nischd meehr.
Auf den Straßen entdeckte ich von den halben Million Einwohnern am Abend des Buß- und Bettages nur ein paar unfreundliche Jugendliche.
In der mit Graffitis vollgeschmierten Straßenbahn, die Richtung Stadt fuhr saßen einige Zombis, die mir solche Furcht einflößten, dass ich schon an der 2. Haltstelle ausstieg und durch die komische Gegend mit teils leerstehenden Häusern zurücklief zu unserem Hotel.
Bei Tag sah es aber schon besser aus. Freundliche Leipziger erzählten, wo es schön sei und wie man am besten in die Stadt kommt usw.
Überall waren schöne renovierte Jugendstilhäuser und viele Häuser waren bemalt:
Alte Turnschuhe und ausgelatschte Slipper hingen von einem Stahlgerüst herab. Leider wird dieses originelle Kunstwerk durch ein Inter City Hotel ersetzt werden:
Jetzt weiß ich, was die Bank mit unserem Geld gemacht hat:
Touristen gab es noch nicht so viele, weil der Weihnachtsmarkt gerade erst aufgebaut wurde:
Goethe, den ich gerne getroffen hätte, schlief wohl noch, weil Auerbachs Keller erst gegen Mittag öffnete:
Das Cafe´ „Zum arabischen Coffee-Baum“ aus dem 16. Jahrhundert, in dem ich mit Goethe, Lessing, Liszt, Wagner, Schumann, Napoleon .. ne, mit dem lieber nicht!!! also mit diesen Stammgästen wollte ich dort mal einen Kaffee trinken. Es war leider auch noch zu. Schade!
Ich tröstete mich nebenan im Jugendstilcafé mit einem leckeren Kakao.
Leider konnte ich nicht so lange bleiben um alle Sehenswürdigkeit zu genießen, aber vielleicht klappt es ja ein anderes Mal wieder.