Tag-Archiv | Barbarossa

Der einschildrige Rundwanderweg

Ich beabsichtigte den Hohenstaufen zu umkreisen und wählte den Rundwanderweg Nr. 1:

Rundwanderweg Nr. 1 Hohenstaufen

Einmal habe ich das Schild mit der Nr. 1 gesehen, dann aber niemals mehr wieder.

Entweder waren die Bäume gefällt worden oder die Schilder als Souvenir abmontiert oder die Waldgeister haben sie versteckt. Dafür fand ich aber jeder Menge andere interessante Schilder.

Die Landesstraße 1075 war bis Hohrein eine Baustelle, so dass ich quer über die Wiese nach Hohrein laufen musste. Von den 150 Einwohnern habe ich kaum jemanden gesehen, nur ein Hofhund meinte, dass die öffentliche Straße zu seinem Hof gehöre und versperrte mir knurrend den Weg.

Die Naturgeister zeigten mir aber einen anderen Weg nach Wäschenbeuren , aber auch dort am Teich suchte ich das Schild mit der Nummer 1 genauso vergeblich wie das Wappen mit der Wäscherin mit Zuber und Waschbrett aus dem Jahre 1491, das König Maximilian I. dem Ort verliehen hat.

Vielleicht befindet sich das Wappen in der kleinen abgeschlossenen Kapelle, die ich im Vorgarten eines Wohnhauses sah?

Beim Wäscherschloss empfing mich eine hübsche schwarze Katze mit Glöckchen um den Hals und erzählte mir, dass der Stauferkaiser Friedrich Barbarossa hier in der Hofwäscherei der Staufer einer schönen Wäscherin die Burg geschenkt hat.

Eigentlich wollte ich mich jetzt nach Hause beamen, wie vor eineinhalb Jahren nach Varanasi, aber leider öffnet die Burg erst Mitte April wieder ihre Tore.

http://dschjotiblog00.blog.de/2012/08/24/waescherschloss-varanasi-beamte-14601269/

Also folgte ich dem Weg mit den Veilchen durchs Gestrüpp nach Maitis und musste mal wieder über umgekippte Bäume steigen. In Maitis fand ich zwar ein Wappen von der Feuerwehr in einem Blumenbeet, aber es war leider nicht das von der Wäscherin.

Bergauf musste ich nur noch auf den Hohenstaufen klettern und auf der anderen Seite wieder runter, bis ich wieder zu meinem einzigen Schild mit der Nr. 1 kam.

Maitis, Hohenstaufen, Wäscherschloss, Hohrein, Wäschenbeuren, Wäscherin, Baumgeister, Rundwanderweg, Wappen, Staufer, Barbarossa,

Wie ich mich vom Wäscherschloss nach Varanasi beamte

Von Birenbach aus liefen wir die Abkürzung durchs Rapsfeld und befanden uns plötzlich im Rittersaal des Wäscherschlosses:

http://www.360cities.net/image/waescherhof-waescherschloss-ritterzimmer-germany#0.00,0.00,70.0

Auf der Burg Wäscherschloss in Wäschenbeuren waren bereits die Geisterjäger zu Besuch gewesen. Ob sie wohl noch ein paar Gespenster für uns übrig gelassen haben? Würden wir sie heute Abend sehen? Oder hatte ein übereifriges Medium die Wesenheiten eventuell bereits ins Licht geschickt?

Wir kamen auf der Burg aus dem frühen 13. Jahrhundert an, als die Dämmerung kaum noch Farben erkennen ließ.

Schlosshund

Am Eingang empfingen uns schon ein paar Staufer mit ihrem Schlosshund. Der Hund war bestimmt das Klopferle vom Rechberg, der einst den Tod seines Herrn, Graf Ulrich und danach auch von anderen Familienmitgliedern durch Klopfen deren Tod anzeigte.

Ritter Konrad war der Namensgeber der Burganlage.

Dann kamen wir in den riesigen Innenhof, der sich optimal für Musikveranstaltungen z. B. von Corvus Corax eignet:

Damit wir in der mittelalterlichen Umgebung nicht mit unseren unpassenden Outfits die Geister verschreckten, durften wir uns weiße oder braune Gewänder auswählen.

Die Kinder bekamen Laternen, um uns den Weg zu den historischen Burggemächern zu leuchten.

Dann wurden uns Geschichten aus dem Mittelalter erzählt:

Wie die Kinder bis zu 7 Jahren von der Burgherrin unterrichtet wurden und danach zum Vater als Page in die Ausbildung kamen…

Wie sich Barbarossa auf dem Weg zwischen KlosterLorch und der Burg Hohenstaufen in eine Wäscherin verliebte und ihr die Burg Büren schenkte…

Wir hielten auch Ausschau nach dem Lichtlein des Minnesängers vom Hohenstaufen, jenes Edelknaben, der sich unsterblich in die Burgherrin des Rechbergs verliebt hatte und mit seiner Funzel über den Aasrücken lief um ihr auf seiner Laute vorzuspielen, bis der Burgherr ihn so verprügelte, dass er im Kerker seinen Verletzungen erlag.

Seither spukt dort der Staufergeist in Gestalt eines hin und her wandelnden Lichtes, das aber auch von Kaiser Rotbart oder dem hingerichteten Konradin stammen könnte. Mit meiner Taschenlampe haben wir aber nur ein paar Schafe erschreckt.

Wir bestaunten die Totenmaske der Hildegard von Bilgen:

Ich verließ das Wäscherschloss selbstverständlich durch den Kamin im Rittersaal in Richtung Varanasi. Auf diesem Weg gibt es auch keine lästigen Flughafenkontrollen.

Hier ist der link. Falls Ihr mir zum Ghat folgen wollt, müsst Ihr dann nur noch auf den Pfeil im Kamin klicken:

http://www.360cities.net/image/waescherhof-waescherschloss-ritterzimmer-germany#-114.61,0.02,109.6