Ab Bardolino sahen wir viele Campingplätze. Nun war uns klar, woher die vielen Menschen auf der Uferpromenade kamen.
Wir sahen einen Sandstrand mit Liegen hinter Gittern. Wer sich dahinter verirrt, wird angezeigt wegen Hausfriedensbruches. Ob das die Radfahrer wohl wussten, die da alle hindurch fuhren?
Von Cisano zog es uns nun nach Lazise. Von dort wollten wir mit dem Schiff zurück nach Garda fahren.
Lazise war wunderschön angelegt, bis weit zur Stadt hinaus. Überall blühte es und es gab viele Bänke und Parks.
In Lazise sahen wir sogar eine Cozzeria (6: 40), in die wir aber lieber nicht hineingingen. Die Übersetzungsprogramme, die ich googelte, trauten sich nicht mal, diesen Begriff zu übersetzen.
Ob der Begriff Cozzeria wohl von cozze= Muschel kommt?
Leider mussten wir uns wieder beeilen, die Stadt anzusehen, weil es für uns nur noch ein Schiff zurück nach Garda gab.
Bei der Anlegestelle in Cisano stiegen zwar einige Urlauber wieder aus. Aber in Bardolino stand eine riesige Schlange von Urlaubern, die alle noch auf unser Schiff passten, allerdings unter Deck.
Auf der halbstündigen Schiffsreise nach Garda, jodelten und jauchzten uns die Sirenen wieder etwas vor, das bestimmt noch kein Drittanbieter bei Youtube je gehört hat:
Leise plätscherten die Wellen am Gardasee und die Enten führten ihre Küken spazieren. Wir wateten wieder durch den Weg vor dem Lido Cafe, der wie immer nass war.
An diesem wunderschönen Morgen wir liefen nach Bardolino, wo mal wieder Krämermarkt war.
Am Ufer trieben sie einen eigenartigen Wassersport. Sie versuchten in einer riesigen Plastikrolle über den Gardasee zu laufen.
Wir wollten lieber nicht auf diese Weise nach Garda zurücklaufen, um nicht die Lachplatte von Garda zu werden. Deshalb liefen wir lieber normal auf dem Weg weiter, zwischen Radfahrern, Anhängern, Hunden, Rollstühlen, Enten und Spaziergängern .
Über uns türmten sich schon wieder Wolken auf. Deshalb liefen wir zügig weiter, den Pilgerweg entlang, vorbei an blühenden Wiesen und wunderschönen Ausblicken auf den See.
Als die Sonne wieder heiß zu brennen anfing, umfing uns der kühle Wald vom Monte Luppia. Nur leider war der wieder total verhext. Es ging immer leicht bergauf und manchmal wurde der Weg enger und steiniger oder war vom Gebüsch überwachsen.
Wir fanden einen felsigen großen Platz mit einer unglaublich schönen Aussicht auf Garda, Bardolino und den Gardasee. Die Blumen, die hier wuchsen, hatten wir noch nie gesehen. Irgendwo hier mussten die Graffitis der Steinzeitmenschen sein, die 1964 hier entdeckt worden sind.
Wir machten eine Weile Rast und genossen die feinen Energien dieses Kraftplatzes und lauschten den Gesängen der Naturgeister. Wir konnten unten am Berghang im Olivenhain sogar den riesigen Pool unserer Ferienanlage entdecken.
Aber die Wolken kamen bedrohlich näher und wir mussten irgendwie von diesem steilen Felsen wieder herunter kommen. Also mussten wir zum letzen Schild zurück. Diesem folgten wir, bis wir merkten, dass der Weg in die falsche Richtung führt. Da es der einzige Weg war, der nach unten führte, folgten wir dem dann trotzdem.
Manches kam mir irgendwie bekannt vor, wie der alte Brunnen. Den hatte ich doch schon mal gesehen. Aber hier waren wir ja noch gar nie gewesen
Wir kamen an verwunschenen alten Gemäuern vorbei, mit Schildern, dass die Gebäude einstürzen können. Wir liefen aber einfach weiter, dem Pilgerpfadschild nach. Kurz vor Torri del Benaco drehten wir wieder um, weil wir ja nach Garda wollten. Wir pfiffen auf die Schilder und liefen nur noch parallel zum Gardasee. Das war dort, wo die Sirenen sangen.
Wir liefen wieder einen Weg, der immer enger wurde und im Gestrüpp endete. Dann zwängten wir uns einen engen Trampelpfad entlang, der wenigstens nach unten und in die richtige Richtung verlief. Aber er wurde immer mehr zum Bachbett. Inzwischen war uns das auch egal, Hauptsache wir kamen vor dem Regen zurück.
Wir rollten, rutschten und hangelten uns mit der Lampe im Riesenkarton im Müllsack und den Rucksäcken dieses Bachbett voller Geröll hinab, bis uns plötzlich eine Italienerin mit Fahrrad und Kopfhörern entgegen kam. Sie musste zuerst das Fahrrad auf die Felsen herauf wuchten. Dieses Mal war ich diejenige die fragte, ob es hier nach Garda geht.
Zu meiner Erleichterung zeigte sie in die Richtung aus der sie kam.
Es war hier viel steiler als auf dem Foto, aber an der Stelle musste ich mich gut festkrallen und hatte keinen Finger frei um zu fotografieren:
Wir rutschten und hangelten uns also weiter das Bachbett hinab und hofften, dass es nicht so ein Gewitter gibt wie gestern. Bei jeder Kurve des Bachbettes hoffte ich, dass das Geröll mal aufhört, aber es ging Kilometerweit so weiter und mit uns ächzten die Waldgeister.
Als endlich wieder ein Schild kam, waren wir erstaunt, dass das ein Weg sein sollte. Er führte uns aber zu dem Wegkreuz, das wir schon kannten und so mussten wir uns nur noch einen uns bekannten Weg zur Uferpromenade hinab schleppen und ich dann konnten wir unsere müden Füße im Gardasee abkühlen.
Inzwischen war es halb neun Uhr abends und wir waren richtig froh, dass es noch nicht geregnet hatte. Es reichte sogar noch für eine Runde Schwimmen im Pool.
Wir machten einen Spaziergang auf der hochfrequentierten Uferpromenade zwischen Garda und Bardolino.
Bardolino heißt auch der berühmte Wein und auf gälisch heißt es Sänger, seit Asterix und Obelix.
In Bardolino sowie in Garda und anderen Orten am Gardasee findet einmal in der Woche ein Krämermarkt statt.
Dann schnappen sich alle ihre Hunde, Fahrräder, Rollstühle, Kinderwägen und Fahrradanhänger im XXXXL- Format usw. und düsen los, um sich in das Getümmel zu stürzen und sich dort derart zu verkeilen, dass niemand mehr dazwischen passt:
Die 3 Grazien verkauften selbst hergestellte Honigbonbons, Seife und Cremes. Ich bekam schöne Bilder von ihnen geschenkt:
Bei einem anderen Stand wurden sogar die indischen Götter verkauft. Ich habe sie sofort freigekauft und ihnen im Ferienhaus einen gebührenden Platz gegeben. So konnten sie sich auch mal eine Weile vom Trubel der Welt erholen und ich brachte ihnen jeden Tag ein paar Steine vom Gardasee mit, an denen sie Wohlgefallen hatten.
An der Uferpromenade gab es so viel zu bestaunen, aber alle rasten daran vorbei:
Hunde, die eigentlich laut Schildern mit ihren Herrschaften an der Leine spazieren gehen sollten, schissen fleißig in die Anlagen, wo sich die Sonnenanbeter dann in der Scheiße aalen konnten.
Anstatt den lieblichen Klängen, die aus den Lüften des Gardasees herbei wehen, zu lauschen berauschten sich auch einige am Bardolino, stiegen danach aufs Fahrrad oder ins Auto und fuhren die Spaziergänger an.
Außer Spaziergängern rasten auf der Uferpromenade viel zu viele Radfahrer herum, die eigentlich im Schritttempo fahren sollten. Einer der nicht mal eine Bremse hatte, fuhr mich von hinten an und schrie dann auauaauauaua. Er fuhr in Richtung Bardolino, wo es noch mehr Bardolino gibt…
Im Wandel der Ge - Zeiten Die Nähe zur Natur verbindet mich mit dem alten Wissen der Ahnen, das in Steinen, Bäumen, Tieren, Flüssen und Seen steckt. Mit der Wieder-Anbindung an unsere Wurzeln beginnen wir eine frische, junge Kraft in uns zu entwickeln, die der starken und wilden, ungezähmten Natur tief in uns, die Kraft des Ur - Menschen! Mutter: Wir waren nie von ihr getrennt, wir haben nur manches vergessen. Wenn wir still werden, und aufmerksam lauschen, kommt all das Wissen zu uns zurück und noch viel mehr: stilles Glück, Zufriedenheit, Mitte. Davon und von der reinen Freude am Leben handelt dieser Blog.
Ist es schlimm anders zu sein?' 'Es ist schlimm, sich zu zwingen, wie die anderen zu sein. Es ist schlimm, wie die anderen sein zu wollen, weil das bedeutet, der Natur Gewalt anzutun, den Gesetzen Gottes zuwiderzuhandeln, der in allen Wäldern der Welt kein Blatt geschaffen hat, das dem anderen gleicht. Paulo Coelho