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2.Die Erschaffung des Lichtes

Matisse blaues Fenster

Die Sonne schien durch die riesigen blauen Glasfenster.

Violinmusik verzauberte meine Ohren und ich träumte wie Chagall mir erklärte, dass Blau die Farbe der Transzendenz sei und wie ich die Erschaffung des Lichtes von rechts nach links an den verschiedenen Schöpfungstagen lesen muss.

Kreise blitzen durch die Nacht. Das Fenster wurde heller. Tiere und Menschen und Engel erschienen.

https://www.youtube.com/watch?v=kkKBQwaE_Ug&feature=youtu.be

Plötzlich erschien Shiva auf dem Thron Gottes. Er stieg herab, meinte, dass ich nicht so viel auf die Künstler, die ihr Ego feiern, hören soll und mich lieber in dem alten Olivenhain an den Naturgeistern erfreuen soll. Dort würde ich das Licht nicht nur durch eine Scheibe wahrnehmen, sondern direkt im Herzen erfahren.

Olivenbaumgeist

Dass wir unser Leben freiwillig hinter Scheiben verbringen sei überhaupt völliger Unsinn, meinte Shiva während er mich nach draußen  zerrte.

 

1. Der Traum vom Meer und vom Licht

Ich träumte vom Meer und aus diesem riesigen Meer tauchte plötzlich Shiva hervor und löste meine düsteren Visionen in nichts auf. Er versprach mir Antworten, wenn ich ihm folgen würde.

Ich ergriff seinen Dreizack und sprang damit über meinen Schatten und folgte ihm durch die Lüfte. Aber Shiva ließ mich nicht mal durch ein Loch in den Wolken schauen, er wollte dass ich nach innen blicke, denn von dort kamen die Fragen und dort hinein gehörten die Antworten.

Engelspromenade

Er zeigte mir, wo die Engel prominieren. Aber nur manche flanierten an den prächtigen Gebäuden entlang und ergötzten sich am Meer. Viele sausten dort im Takt der neuen Zeit entlang, sowohl zu Fuß als auch mit ihren Gefährten.

Shiva zeigte mir das Meer, sowohl das aus Wasser als auch das aus Häusern über denen sich ein ganz eigenartiges sich stets wandelndes kristallines Licht bewegte.

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Meine Augen tranken, zusammen mit der zwischen den Betonklötzen der Häuser versteckten Venus, die Schönheit der Bucht und ich staunte, welchen Zauber dieser Ort auf meine Seele ausübte.

Venus

 

Als ich nicht genug davon bekommen konnte, zog er mich erst sanft, dann aber bestimmt in eine ganz irreale Welt.

Es war eine Welt der Künstler, in der ich mich schnell zurecht fand, weil ich hier die mir vertrauten Naturgeister entdeckte.

Shiva machte mich mit dem französischen Maler, Bildhauer und Performancekünstler Yves Klein bekannt, der wie ich, die Farbe Blau liebte und Judo praktizierte er auch.

Er zeigte mir das Vereinfachen, so a la Zen- Meditation: nur Blau, nur ein Ton, nur mono.

https://www.youtube.com/watch?v=oO_CYFxFqwQ&feature=youtu.be

Sofort stürzte ich mich mitsamt meinen Kleidern ins blaueste Blau des Meeres, um dann wie seine Modelle, die sich für ihn in blauer Farbe wälzten, in der Leere die Ekstase zu erleben.

Überall  hüpften die bunten Gestalten der dunkle Mächte herum, denen die Malerin Niki de Saint Phalle Wohnung in ihren Kunstwerken schuf, damit diese sie  vor der Psychiatrie bewahrten. Aber leider bewahrten sie sie nicht vor den Giften, die aus den Materialien der Nanas in ihren Körper, insbesondere in ihre Lunge eindrangen.

Ich stieg viele Treppen hinauf und wieder herunter um mir einen Überblick über diese eigenartige Stadt zu verschaffen und um später auch wieder aus dem Gassengewirr der Altstadt herauszufinden.

Dornröschen lebte glücklich und zufrieden, bis…

nach der bombastischen Hochzeit, zu der alle Verwandten, Freunde und Bekannten und 12 von den 13 weisen Frauen eingeladen waren, Dornröschen ins Reich ihres Prinzens, der unter der Herrschaft des Mars stand, zog.

Hier konnte sie ihre Weiblichkeit nicht so leben, wie sie es sich wünschte. Da sie aber als Königin, für das leibliche Gedeihen der Tiere und der Menschen in ihrem Umkreis verantwortlich war, starben alle ihre Tiere und die Untertanen kümmerten nur so dahin.

Dann gebar sie eine Tochter, Ei- Mela, die so rund und schön war, wie ein Ei. Das Ei ist das Symbol neuen Lebens und der Auferstehung, aus dem das Küken schlüpft, welches seine Schale zerbricht.

So wie sich bestimmte Konstellationen in Familien vererben, wiederholen sich in auch die Schicksale der Familienmitglieder in anderer Verkleidung.

Der Prinz, der sich als Gott in einer materiellen Welt sieht, kaufte seiner Tochter Ei- Mela eine wertvolle Krone. Die blaue, mit Edelsteinen besetzte Krone diente der Verherrlichung seiner Macht und seines Reichtums. Der Adler, der in seine Krone eingearbeitet wurde, sollte auf seine hohen Gedankenflüge hinweisen. Ein Mond und 12 Sterne zieren die Krone.

Warum aber fehlt der dreizehnte Stern? Fühlte sich denn nun nicht abermals die 13. Fee ausgeschlossen?

Niemand durfte die Krone auf die Erde fallen lassen, darauf hatte der Prinz die Todesstrafe gelegt.

Als sich nun Dornröschens Mutter beim Spiel mit Ei- Mela die Krone aufsetzte, schubste die 13. Fee diese Krone von ihrem Kopf und so fiel sie mit einem lauten Klirren auf den Boden.

Der Prinz, der seine wertvolle Krone auf dem Boden liegen sah, war außer sich vor Zorn und beschimpfte seine Schwiegereltern, dass sie mit dieser Tat ihrer Enkelin absichtlich Schaden zufügen wollten.

Dann verurteilte er die Schwiegereltern zum Tode. Aller Kontakt zum Leben in seinem Reich sollte unterbrochen werden.

Zauberbeeren

Die Strafe wurde nur dadurch gemildert, dass die 12. Fee dem Dornröschen rote Beeren gab, die sie ihren Eltern schenken sollte und nach deren Genuss sie einschlafen sollten und somit für das Reich des Prinzens für lange Zeit nicht mehr gefährlich werden konnten.

Ei- Mela vergaß die Welt der Feen, in der sie mit ihnen getanzt, gesungen und gelacht hatte. So wächst sie heran, bis die Zeit reif ist…

Wer verzehrt denn Orchideen?

blaue Phalaenopsis

Gestern sah ich beim Obi wieder diese blaublütigen Orchideen, die mir neulich schon beim Dehner auffielen. Sie sahen so unwirklich aus, wie aus einer anderen Welt.

Bisher kannte ich nur die weiße Phalaenopsis-Orchidee. Ob sie wohl genmanipuliert sind? Haben sie statt Wasser Tinte oder blaue Lebensmittelfarbe zu trinken bekommen? Das wäre ja so, als ob man einem Baby statt Milch Curacao gäbe!

Auf einem Kärtchen stand, dass die Farbe in den Blütenstiehl gespritzt wird. Also gibt es gar keine blaublütige Phalaenopsis-Orchidee.
Besonders dann nicht, wenn man sie im Mondlicht betrachtet:

Auf einem Schild las ich, dass die Orchidee nicht zum Verzehr geeignet sei. Ob das die Blattläuse wohl interessiert? Vielleicht werden sie ja blau wenn sie an der blauen Phalaenopsis- Orchidee saugen.