An einem regnerischen Sonntag machte ich einen Spaziergang zum Lapidarium, einer historischen Parkanlage mitten in Stuttgart. An diesem idyllischen Ort tummeln sich alte Bekannte aus vergangener Zeit, die hierher umgesiedelt wurden, als die Gebäude der Stadt abgerissen wurden, in denen sie wohnten.
Zunächst machte mich die Jungfrau mit der Tränenschale darauf aufmerksam, wie vergänglich unser Leben ist. Jeder Tropfen aus ihrer Schale bedeutet ein verlöschendes Menschenleben.
Natürlich hatte ich heute meine blau schwarz geringelten Sambasocken an, als ich auf den Blaustrümpflerweg traf, der sich um Heslach windet. Er bekam seinen seltsamen Namen weil die Heslacher in ihrer Kirche einst blaue Strümpfe tragen mussten, weil sie Herzog Ulrich verraten haben.
Im Lapidarium wuselte es nur so von Faunen und Nymphen in Flipflops, die sich an diesem verwunschenen Ort recht wohl zu fühlen schienen. Pan spielte auf seiner Flöte und die Götter lustwandelten im Garten.
Ob wohl Diana, die Jagdgöttin das Nashorn auf die Hügel Stuttgarts vertrieben hat? Ich glaube sie schlief gar nicht wirklich, sondern wollte nur nicht darüber reden…
Aber auch hier wies ein Todesgenius auf das Endliche unseres Daseins hin.
Die Kräuterweihe hatte ich heute am „großen Frauentag“ leider verpasst:
An diesem Tag, als die Jünger das Grab Marias öffneten, war ihr Leichnam nicht mehr dort. Stattdessen lagen dort duftende Blüten und Kräuter. Im 6. Jahrhundert fiel es den Gläubigen dann ein, Maria über alle Heiligen und Engel zu erheben und Mariä Himmelfahrt zu feiern.
Anschließend wird es 30 Tage lang wundersame Zeichen geben und dieser Zeitraum wird Frauendreißigst genannt. Da ruht dann ein 3-facher Segen auf Tieren und Pflanzen. Die guten Wirkungen sind 3- fach erhöht und Gifte wirken kaum.
Ich wollte mir auch wieder heilsames Marienwasser bei der Marienquelle für meine Pflanzen holen, aber dann war die Quelle ausgetrocknet:
Ob Diana, die frühere Göttin den Menschen zürnt, weil an ihrer Stelle nun Maria verehrt wird?
Hier habe ich frühere Besuche bei der Marienquelle beschrieben:
Am Eingang des krumm und schief gebauten Daimlermuseum in Stuttgart stand ein grüner Landrover, der aber sicherlich nicht fürs Gelände gebaut wurde, sondern eher als Designer-stück die Besucher erfreuen soll.
Vor allem die Radkappenklammern mit den Spiralfedern erinnerten mich an die Einmachgläser meiner Großmutter.
Laut Museumsführerin stiegen wir nun in eine Zeitmaschine und fuhren ins 19. Jahrhundert:
In der oberen Etage erwartet uns plötzlich ein Pferd leider nur ein ausgestopftes:
Ausführlich wurden wir nun über Gasmotoren und Benzinmotoren informiert und dass Daimler Motoren baute und Benz Automobile. Dann erfuhren wir noch, dass die Apotheke in Wiesloch einst die 1. Tankstelle der Welt war.
Wir müssen uns auch nicht mehr wundern, dass manche Leute das Internet für so gefährlich halten. Die Angst vor etwas Neuem scheint in der menschlichen Natur zu liegen.Manche Menschen machten sich Gedanken darüber, welche Auswirkung eine Geschwindigkeit von 80 Km in der Stunde auf den Menschen haben könnte. Andere erschraken zutiefst, wenn plötzlich eine Kutsche ohne Pferde durch die Gegend fuhr.
Benz hatte eine Kurbel für sein Dreirad. Auch sonst war das Autofahren etwas komplizierter als heute. Man musste es hören, wenn der Motor zu schnell lief um weniger Gas zuzuführen. Nur so konnte der Motor gedrosselt werden. Außerdem durfte man keinen Schnupfen haben, denn man musste es riechen, wenn das Benzin im Motor nicht ganz verbrannte und dann mit Wasser kühlen.
Wir kamen an diesem skurrilen Luftschiff vorbei:
Die drei Strahlen des Mercedes- Sternes symbolisieren übrigens Land, Wasser und Luft.
Wir bewunderten jede Menge alte Kutschen
und Busse:
und auch einen liebevoll bemalten Oldtimerbus:
Durchs Fenster sahen wir auch die neuen Autos mit Wasserstoffzellen, die zwar serienreif, aber nicht marktreif sind. Weil nämlich die dazugehörigen Tankstellen fehlen.
Hier ist ein früheres Postauto:
Hier konnten sich die Kids abreagieren:
Nun raste die Führerin mit uns durch die Hallen, weil sie merkte, dass wir spät dran waren und noch nicht alles gesehen hatten.
So ließen wir eben einige Räume weg.
Stolperfallen gabs immer mal wieder. Kein Wunder bei der schiefen Bauweise:
Trotzdem gelang es mir, diesen kreativen Arbeitsplatz im Vorbeirennen zu fotografieren:
Ich weiß nicht mehr genau, welches Auto es war, bei dem man das Lenkrad abmachen musste, um einzusteigen. Tolle Erfindung, wenn es dann am Hang steht und plötzlich los fährt und man hat das demontierte Lenkrad in der Hand. Nur gut, dass der Sicherheitsgurt bereits in den 70gern erfunden wurde.
Mit diesem Winterfahrzeug räumte man früher den Schnee weg:
Hier steht ein Pullmann:
Wenn der Papst im Herbst nach Deutschland kommt und tatsächlich in so einem Unikum von Papamobil reist, macht er ja vielleicht doch noch mit mir eine Herrenboutik auf. Das war doch schon immer mein Traum:
Mich wundert, wie sie Dianas Auto wieder entknautscht haben:
Nachdem wir uns dann zusammen mit unserer Führerin in dem riesigen Museum erst mal verlaufen haben und sich die mehrköpfige Security über uns amüsiert hatte, kamen wir bei den Designern raus:
Heiliger Strohsack! Hier gab es einen Blick auf die Fahrzeuge der Zukunft:
Hoffentlich fliegen die dann nicht eines Tages damit an meinem Schlafzimmerfenster vorbei.
Wenn sowas auf unseren Straßen fährt,
ist das vielleicht nicht mehr so lustig wie zu Carl und Bertas Anfangszeiten:
Im Wandel der Ge - Zeiten Die Nähe zur Natur verbindet mich mit dem alten Wissen der Ahnen, das in Steinen, Bäumen, Tieren, Flüssen und Seen steckt. Mit der Wieder-Anbindung an unsere Wurzeln beginnen wir eine frische, junge Kraft in uns zu entwickeln, die der starken und wilden, ungezähmten Natur tief in uns, die Kraft des Ur - Menschen! Mutter: Wir waren nie von ihr getrennt, wir haben nur manches vergessen. Wenn wir still werden, und aufmerksam lauschen, kommt all das Wissen zu uns zurück und noch viel mehr: stilles Glück, Zufriedenheit, Mitte. Davon und von der reinen Freude am Leben handelt dieser Blog.
Ist es schlimm anders zu sein?' 'Es ist schlimm, sich zu zwingen, wie die anderen zu sein. Es ist schlimm, wie die anderen sein zu wollen, weil das bedeutet, der Natur Gewalt anzutun, den Gesetzen Gottes zuwiderzuhandeln, der in allen Wäldern der Welt kein Blatt geschaffen hat, das dem anderen gleicht. Paulo Coelho