Durch die wehmütigen Klänge angelockt betrat ich in meditativer Beschaulichkeit den Bois de Saint Jean, in der Nähe der Abtei Saint Jean d` Orbestier. Dieses fließende, unbestimmbare Zwischenreich, dessen Eingänge in die Anderswelt nie zurück führen.
Alte keltische Seelen durchwanderten mit mir die Landschaft und berichteten mir, dass in diesen undurchdringlichen Eichenwäldern einst Menschen auf den flachen Steinen geopfert wurden, auf denen ich es mir zur Meditation gemütlich machen wollte.
Eichenkundige, weißbärtigen Druiden mit ihren eiförmigen magischen Yonis am Gürtel hängend, schnitten mit ihren goldenen Sicheln Mistelzweige ab.
Der Zauberer Merlin verwandelte sich sogar in einen Hirsch, um mir zu beweisen, dass sich in dieser Gestalt auch der keltische Gott Cernunnos zeigte, als ein schamanischer Seelenbegleiter für die Toten. Cernunnos verkörpert so den Tod, aber auch die Wiedergeburt. Oftmals verwandelte er auch Menschen in Steine, wie man überall in dieser Gegend findet.
Aber da es momentan genügend Menschen auf dieser Erde gibt, bat ich die Göttin nicht, sie wieder zurück zu verwandeln. Ihre rätselhafte Doppelnatur hatte ich am Tage zuvor deutlich zu spüren bekommen.
Manche alte Eichen waren von Efeu überwuchert und ich war froh, als ich aus dem Dickichtgewirr wieder herausfand.
Ich will mit Euch Eichen pflanzen, denn sie sind gesellig. Sie liebten es in heiligen Eichenheinen zu stehen und zuzuschauen, wie die Gallier und Germanen unter der größten von ihnen ihre Opfer darbrachten. Die Priester der Kelten, die Druiden, leiteten ihren Namen von der Eiche (duir)ab.
Zuerst werde ich beginnen eine Eiche, die Wünsche erfüllen kann, zu pflanzen. Ihre tiefreichenden Wurzeln sollen Mutter Erde ebenso aus ihrem Schlaf kitzeln, wie ihre langen Äste Thors Bart umschlingen. Denn Thor, dem Gott des Donners und der Blitze ist die Heilige Eiche geweiht. Mit seinem Getöse leitet er den fruchtbringenden Regen ein und ermöglicht den Neubeginn. Sein Hammer rüttelt uns aus unserem Schlaf.
Sowohl Thor, Jupiter als auch Zeus offenbaren sich im Rauschen der Heiligen Eiche und flüstern mir zu:
Schau von den Höhen der Baumkrone aus über das Land welches sich unter Dir ausbreitet. Sei eins mit der riesigen Eiche und schau von hier oben hinab auf dich selbst.
Erfahre deine göttliche Kraft, schau hinter den Schleier und erkenne Dich selbst, so wie du bist. Wandle durch Zeit und Raum und begreife Deine karmischen Zusammenhänge.
Genieße das Panorama und fühle in Deine Äste und in Deinen Stamm mit dem schweren harten Holz, das Dich Sicherheit spüren lässt, hinein. Nimm wahr, wie der Wind mit Deinen Blättern spielt, die wilden Schweine Deine Früchte verzehren und die Tiere unter der Erde es sich zu Deinen Füßen behaglich machen.
Mit meinen Tränen werde ich diesen Baum nähren auf dass meine Seele wachse wie diese Eiche und sich entwickle zu ihrer wahren Größe. Ihr Licht soll alles Unbewusste überstrahlen und in die Ewigkeit leuchten. Denn einstmals galt ihr Holz für unverweslich, so wurde sie zu einem Symbol der Unsterblichkeit, des Ruhmes und der Ehre.
Später dann, wenn mein Lebensbaum groß und kräftig geworden ist, wird diese Eiche es sein, die mir zuhört, wenn ich ihr von Mut, Kraft, Ausdauer, Macht und Stärke erzähle und ich werde sie bewundern, wie sie in ihren wunderschönen Jahreskleidern die indischen Chakren oder Sephirot (Bewusstseinszustände) der Kabbala zur Entfaltung bringt. Bei ihr finde ich die nötige Ruhe zum meditieren.
Und sollte eines nachts jemand kommen um aus ihrem Mondholz (Eichenholz, das zu einer bestimmten Mondphase geschlagen wird, damit das Instrument besser klingt, so wie die Orgel im Dom zu Speyer) eine Stradivari bauen zu wollen oder gar Weinfässer um die Harmonie des Weines zu verstärken, werde ich trotzdem meine Eiche weiterhin in meinem Herzen tragen und ihr zublinzeln.
Wenn Ihr auch eine Eiche zum Meditieren pflanzt, steht meine nicht mehr so allein und vielleicht wird nach vielen vielen Jahren ein wunderschöner Eichenhain daraus
Samhain, das Dunkelmondfest (Sam=Sommer, hain =Ende irisch) wurde schon vor 5000 Jahren zur Zeit der Kelten gefeiert.
Am 31. Oktober wird das Ende des Sommers gefeiert und es ist der Beginn des Jahres für Hexen und Kelten. Durch einen Bruch im Zeitgefüge wird an diesem Tag der Vorhang zwischen der Welt der Menschen und der Geisterwelt besonders dünn.
Die keltischen Druiden glaubten, dass es zu dieser Zeit zum Kontakt mit den Verstorbenen kommen kann. Sie befürchteten aber auch, die Toten könnten die Gelegenheit nutzen, sich in dem Körper eines Lebenden festzusetzen um so auf der Erde bleiben zu können.
Um sie zu besänftigen, brachten die Kelten ihnen Opfergaben und zelebrierten die Halloween-Nacht mit einem großen Fest. Der Brauch, Speisen und Getränke für die Besucher aus der anderen Welt bereit zu stellen, soll nur dazu dienen, dass sich die Toten wohl fühlen und somit keinen weiteren Schaden in der Welt der Lebenden anrichten.
Die Kelten verehrten Samhain als Herrscher des Winters und glaubten, dass er in der Nacht zum 1. November auf die Erde zurückkehrt, um bis zum Frühjahr das Zepter der dunklen Jahreszeit zu übernehmen.
Es ist die Zeit der Vergänglichkeit, des Loslassens, des In-sich-Gehens und die Zeit, neue Weisheit zu erlangen. Auch die Metamorphose in der Natur läßt diese Wahrheit erkennen.
Göttinnen wie Kali und Hel, die Zauberin oder alte Weise überbringen ihre Botschaft für einen Neuanfang.
Zu Beginn der Christianisierung wollte die Kirche dieses Fest abschaffen. Als dies nicht gelang, wurden christliche Feiertage wie den Reformationstag, Allerheiligen und Allerseelen in die Zeit vom 31. Oktober bis 2. November in diese Zeit gelegt. Da auch bei den christlichen Festen Tote geehrt wurden, gelang die Umstellung wenigstens teilweise. Geblieben ist jedoch der Name Halloween, der sich aus der Verkürzung des christlichen Feiertages All Hallow’s Eve/All Hallowed Evening (Aller Heiligen Abend) ableitet.
Die Iren wandelten den Brauch ab und die Geister wurden mit Fratzen und Verkleidung abgeschreckt, um den Toten vorzugaukeln, man sei einer von ihnen. Dazu gab es die für die Jahreswende typischen Wahrsagebräuche, die in Irland noch heute zu Halloween gehören.
Iren brachten Halloween nach Amerika. Mit dem Spruch Trick or treat, Rat oder Gabe, gehen in den USA Kinder, als Geister verkleidet mit dem grimmig aussehenden Kürbis, der ausgehöhlt und durch eine Kerze erleuchtet ist, von Haus zu Haus und erhalten von den Bewohnern Süßigkeiten als Geschenk. Wenn sie abgewiesen werden, rächen sie sich mit Streichen. Der ausgehöhlte und beleuchtete Kürbis, Jack-o-Lantern genannt, geht zurück auf die Legende vom Trunkenbold Jack, den nicht einmal der Teufel in die Hölle einlassen wollte. Aus Mitleid gab er Jack aber eine glühende Kohle mit auf den Weg, die dieser in eine Zuckerrübe steckte, damit sie nicht verlischt und ihm den Weg zeigen kann – seitdem spukt sie ruhelos durch die Welt.
In den USA nimmt in den letzten Jahren der Gruselrausch immer größere Dimensionen an. Heute ist oft nicht ganz klar, ob Jack-o-Lantern uns vor bösen Geistern beschützt, oder ob er selbst einen Unhold darstellt. Halloween wurde aber erst im Laufe des 20. Jahrhunderts in den USA zum Fest des Grauens.
Im Wandel der Ge - Zeiten Die Nähe zur Natur verbindet mich mit dem alten Wissen der Ahnen, das in Steinen, Bäumen, Tieren, Flüssen und Seen steckt. Mit der Wieder-Anbindung an unsere Wurzeln beginnen wir eine frische, junge Kraft in uns zu entwickeln, die der starken und wilden, ungezähmten Natur tief in uns, die Kraft des Ur - Menschen! Mutter: Wir waren nie von ihr getrennt, wir haben nur manches vergessen. Wenn wir still werden, und aufmerksam lauschen, kommt all das Wissen zu uns zurück und noch viel mehr: stilles Glück, Zufriedenheit, Mitte. Davon und von der reinen Freude am Leben handelt dieser Blog.
Ist es schlimm anders zu sein?' 'Es ist schlimm, sich zu zwingen, wie die anderen zu sein. Es ist schlimm, wie die anderen sein zu wollen, weil das bedeutet, der Natur Gewalt anzutun, den Gesetzen Gottes zuwiderzuhandeln, der in allen Wäldern der Welt kein Blatt geschaffen hat, das dem anderen gleicht. Paulo Coelho