Haiku ist eine traditionelle japanische Gedichtform in Symbolsprache, bei der die Natur, in der sich die Seele spiegelt und die damit verbundenen Gefühle beschrieben werden.
Wenn ich die Zither schlage bedeutet das z. B., dass ich mich in Meditation versenke.
Es muss nicht alles streng logisch sein. Das Haiko kommt aus einer Zeit als das analytische Denken noch nicht gefragt war.
Sinneseindrücke, die etwas beim Dichter ausgelöst haben, werden im Haiku wiedergegeben.
Hier habe ich selbst mal probiert einige Haikus zu verfassen:
Wie eine Wurzel,
tief in die Erde dringt,
so hoch fliegt meine Seele.
Ihr wandelbaren Geister,
empfangt die Zaubergesänge,
einer zwischen den Welten Wandelnden.
Das Tor zur Anderswelt öffnet sich.
Ich schwebe zwischen den Welten,
wie eine Schlafwandlerin.
Die Zither schlagend mit trällerndem Gesang,
wandle ich durch den Sommergarten.
Der Vollmond leuchtet mir den Weg.
Feen wiegen sich,
tanzen zwischen den Nebelschwaden,
die das Mondlicht küsst.
Wasser murmelt leise.
Uralte Eichen raunen,
weise Laute wie Runen.
Leider gibt es dabei so viele Regeln zu beachten, dass mein Haiko bestimmt nicht am Kaiserlichen Hof von China angekommen wäre.
Samurai und Zen-Mönche schrieben ihre Todesgedichte oft in dieser Form.
Während des japanischen Ultranationalismus wurde man sogar dafür gefoltert, wenn man nicht alle Regeln einhielt.
Habt Ihr nicht Lust, noch ein paar Haiku- Zeilen hinzu zu fügen?