Tag-Archiv | Filz

Bärlauchfest 2012 im Kloster Lorch

Heute waren wir auf dem Bärlauchfest beim Kloster Lorch. Die Parkplätze waren schon morgens so voll, dass wir auf eine riesige Wiese ausweichen mussten. Bei manchen Autos, die nur für das Fahren auf Asphalt geschaffen waren drehten die Räder im Matsch durch.

Klosterführerin

Angeboten wurden außer der Falknerei z. B. Vorträge über Kräuter und eine Führung durch das Kloster von einer Frau in mittelalterlichem Gewand, die u. a. erzählte, dass Königin Irene von Byzanz, Herzogin von Schwaben in der Lorcher Klosterkirche begraben wurde.

Wer sich für Schwertkampf interessierte bekam hier seine Lektion:

Überall waren Buden mit Kräutern. Nicht nur Bärlauchpesto duftete durch die Gegend….

Filzkunst

Es gab Schmuck und Handarbeiten:

Gestricktes

Körbe wurden geflochten:

Hier gab es leckere Süßigkeiten schön verpackt:
Süßigkeiten

Und alles wurde mit lauter Musik untermalt:

In der Kirche waren wunderschöne Gemälde von Greifvögeln ausgestellt, die Jan- Hendrik Pelz gemalt hat:

Im Inneren des Klosters waren alte und neue Gemälde an den Wänden. Hier habe ich einen Teil des Stauferrundbildes von Hans Kloss fotografiert, auf dem die Geschichte der Staufer dargestellt ist:

Stauferrundbild

Vom Turm hatten wir einen schönen Überblick auf das Bärlauchfest und auf die Umgebung:

BärlauchfestvomTurm

Wir genossen noch die wunderschöne Aussicht vom römischen Wachtturm, bevor wir wieder zum Parkplatz gingen:

Aussicht tvom römischen Wachtturm

Wozu ist ein Hut gut?

Die Jäger trugen den Hut, damit ihr Gesicht vom Schatten bedeckt ist und im Dickicht nicht auffällt. Aber diesen hier sahen wir schon von weitem leuchten, bevor wir den Mann darunter wahrnahmen.

Es war eigentlich kein klassischer Trachtenhut mit einer Kordel aus Hanf verziert wie bei Lodenhüten. Verziert schon, aber mit allem was am Wegesrand wächst und sprießt. Da die Dekoration des steingrauen, spitzzulaufenden Filzhutes mit Holzleim aufgeklebt wurde, war er leider nur bedingt wasserdicht. Das ist schon ein Nachteil, wenn dem Träger schon im April die Schweißbäche herabrinnen.

Klar, es war Karfreitag und da ist in manchen Gegenden, vor allem auf dem Lande ein Trachtenhut für Männer Pflicht. Aber dieser Hut war eben nicht nur eine Kopfbedeckung sondern ein Lebenswerk!

Hut

Gamsbart aus den Rückenhaaren von Gamsböcken, Gamsschwanz und Gamsgeweih, verziert mit Disteln, Früchten, Flechten und in Alkohol eingelegten Kräutern um die besondere rote Farbe zu bekommen. Edelweiß aus dem Allgäu und Pinienzapfen und sogar selbst ausgekochte Weinbergschneckenhäuser waren liebevoll angebracht. Auf der Spitze prangt die selbstgefundene Feder eines Milans.

Eigentlich war der Hut ja früher auch ein Statussymbol und zeigte Gruppenzugehörigkeiten an. Aber zu welcher Gruppe gehört dann dieser Mann?