Tag-Archiv | Fisch

Was ist die Wirklichkeit?

fischuvogel

Während ich eifrig mitdiskutierte, ob es Multitasking gibt oder nicht und was irgendwelche Wissenschaftler dazu meinen, malte meine Hand das Fisch- Vogelpaar, von dem ich vor einiger Zeit folgende Geschichte des von Vassilis Vassilikos hörte:

Ein Fisch mit dem Unterleib eines Vogels und ein Vogel, mit dem Unterleib eines Fisches verliebten sich ineinander. Der eine ärgerte sich darüber, dass sie nie zusammenleben konnten. Der andere empfand es als Glück, weil er meinte, dass sie durch die Trennung immer ineinander verliebt sein könnten.

Übrigens sollen die hübschen flinken Silberfischchen das fehlende Bindeglied zwischen den echten Fischen und den Vögeln sein.

Warum ich mich nicht gleichzeitig mit Ohr und Mund an einer Diskussion beteiligen können soll, während Hand und Auge sich den schönen Künsten widmen, habe ich schon in der Schule nicht verstanden. Wir Menschen besitzen schließlich zwei Gehirnhälften und viele Areale, in denen wir alles verarbeiten können.

Was mir auch noch durch den Kopf ging: was ist denn nun die Wirklichkeit?

Die bewusste Welt, in der ich mit anderen diskutiere oder die unbewusste Welt, deren Bilder heraufsteigen und sich auf dem Papier manifestiert?

Oder gar die www-Welt in der ich diese Gedanken verbreite?

Was meint ihr denn dazu?

Ich will nicht an die Leine

Mein Traum war immer ein eigener Swimmingpool in dem niemand mit Schwimmbrille spritzend durchs Becken hechtet. Nur leider ist der Garten dafür zu klein und in den Keller passt er auch nicht.

Freibad

Heute habe ich gehört, dass jemand in einem 3m x 4m- Minipool schwimmt, indem er sich dabei anleint:

Hier würde ich mich wie ein Fisch am Haken fühlen:

Eine Luxusausführung gibt es auch:

Ich bin mir jetzt aber sicher, dass ich mit Badewanne, Freibadbad und manchmal Meer glücklich und zufrieden bin, solange ich dort nicht angeleint werde.

Nervensägen in der Ferienhausanlage

In der Abendluft hing der Duft von Fisch und Zwiebelrostbraten – jeden Abend! Ich stellte mir vor, wie viele arme Tiere daran glauben mussten. Schließlich könnte man in Frankreich ja auch mal ein Käsegericht essen!

Dass einige Menschen nicht kochen können und deswegen jeden Tag grillen, weiß ich ja schon von unseren Nachbarn, aber dass jemand ausgerechnet eine Fischdiät macht?
Ich nehme mal an, das war gar kein Fisch, denn es stank irgendwie fischiger als Fisch.

Muschelsucher

Wahrscheinlich war die Urlaubskasse leer und es waren selbstgefangene Meerestiere:

Qualle

Als es anfangs mal leise war, konnten wir die Handytelefonierer, die sich zur Wendeplatte schlichen, beobachten. Ein Mann, dessen Frau inzwischen abwusch oder die Kinder ins Bett brachte telefonierte lautstark mit seiner Freundin. Eine Frau die nicht merkte, dass sie während des Telefonats mit ihren Füßen seltsame Spiele mit den Steinen auf dem Boden machte, die Rinde der Bäume abriss usw.

Es gab zwar einen schönen großen Kinderspielplatz, aber leider keinen Boolespielplatz. Dazu wurde die Wendeplatte vor unserem Haus ausgewählt. Pünktlich zum Abendessen kam zunächst der, der immer nur mit sich alleine spielte. Die anderen konnten ihm nicht das Wasser reichen:

Dann kamen die Riesenfamilien mit 10 Leuten, die sich zu dem Geklappere ihrer Kugeln noch kräftig anfeuerten und dann wollten die anderen auch mal Krach machen und wetteiferten mit den verschiedenen Ballspielen. Die Väter knallten wieder besonders laut, um ihren Kindern zu zeigen, dass sie es besser können.

An diesen Ferienorten am Meer werden die Väter zu Kindern und die Kinder zu Familienoberhäuptern.

Die Hunde gingen mit Frauchen oder Herrchen spazieren oder wurden einfach im Ferienhaus eingesperrt, weil sie ja nicht an den Strand dürfen.

Eine Französin hatte mit ihrem Einspruch, dass ihr Hund ja ganz klitzeklein sei, Erfolg und so durfte sie ihn auf dem Arm zum Strand tragen.

Andere mit einem großen Hund weigerten sich einfach und dann wusste der Strandwächter auch nicht weiter. Er wollte schließlich nicht gebissen werden.
Am nächsten Tag fiel dann eben der Aufschrieb über die Wasserqualität schlechter aus. Aber wer liest das schon? Die Eltern des Kindes, das in den Hundehaufen gefallen ist, wussten eh nicht, von welchem Hund der war und kannten den Hundebesitzer auch nicht.

Samstags war An- und Abreisetag. Da knallten die Autotüren auf der Wendeplatte pausenlos ab 7 Uhr morgens.

Am nächsten Tag hörte es sich nach Baustelle an, etwa so als ob ein Dach neu eingedeckt wird. Es gab dieses Mal schon zum Frühstück „battre de tambour“, einen stundenlangen Trommelwirbel von 4 Personen:

Den durften wir nun täglich genießen, wenn wir nicht wie die anderen Urlauber Reissaus genommen hätten.

Dazu jodelte dann noch ein Barde mit Gitarre in den Abendstunden,

Mit Unterbrechungen, weil er die zum Lied gehörenden Noten zuerst suchen musste.

Einige Male war es aber auch so ruhig, dass ich auf der Terrasse meditieren konnte. Dann nämlich, wenn Neptun Mitleid mit mir hatte und die Wendeplatte unter Wasser setzte:

Ferienanlage unter Wasser

Zuhause hörte ich dann, dass es in einer Campinganlage am Comer See, mit besoffenen Jugendlichen noch viel schlimmer gewesen sein musste. Die haben in ihrem Suff sogar hinters Zelt der Nachbarn gepinkelt, weil sie das Clo nicht mehr fanden und sie waren so laut, dass keiner mehr schlafen konnte. Erst am nächsten Tag flogen sie dann aber raus.

Pool und Strand in Mahabalipuram

Nachdem wir uns am leckeren Büfett für den ganzen Tag verköstigt hatten, liefen wir gerne zum Strand um gemütlich in der Hängematte unsere Zeitung zu lesen.

Hier fuhren Touristen in orangenen Schwimmwesten mit einem stinkenden rauchenden Boot aufs Meer hinaus:

Als wir, wie jeden morgen nach dem Frühstück, gemütlich in unseren Hängematten am Strand unter den Palmen hingen, flogen plötzlich die Fische von den Palmen. Selbst wenn es hier eine fischäugige Göttin gibt…. Ich habe ja schon mal gelesen, dass sowas bei Windhosen sein kann, aber…

Fisch

Es waren aber nur die Krähen, die die Fische kreischend auf uns runter warfen.

Wächter mit Knüppeln sicherten nämlich die Hotelanlage und verjagten wilde Hunde und Menschen.

Pool am Meer

Wir hatten von unserem Balkon aus eine herrliche Aussicht auf den riesigen Pool, der jeden Morgen lautstark von den Poolreinigungswallas geschrubbt wurde:

Poolreinigungswallas

Wir amüsierten uns über die indische Bademode oder die piekfeinen Männer im Businessdress, die sofort nach der Ankunft zum Meeting mussten und nicht mal in den tollen riesigen Pool durften. Das Personal versteckte währenddessen Gutenachthupferle aus einem Sack in ihren Zimmern.

Plötzlich versuchten Leute in unser Zimmer zu gelangen. Es stellte sich dann heraus, dass das Zimmer doppelt vergeben worden war.

Die verschiedenartigsten Menschen kamen hierher um sich zu erholen. Viele kamen aus Chennai um hier mit der Großfamilie ihr Wochenende zu verbringen. Manche brachten sogar ihr Kindermädchen mit.

Verrückte Inder spielten lautstark mit Wasserpistolen und Bällen. Sie stiegen in einen 4 m hohen durchsichtigen Plastikball in dem sie dann dauernd umfielen.
Brahmanen mit weißer Kordel um den Oberkörper machten besonderen Radau beim Wasserballspiel.

Die Geste eines kreisender Zeigefinger ums rechte Ohr bedeutet übrigens, dass der Bramane beim Austreten seine Mala ums Ohr legt.

Der Japan- und Bonsaigarten im „Blühenden Barock“ in Ludwigsburg

Dieser japanische Garten strahlte eine geheimnisvolle Ruhe aus, die auf uns überging.

Japangarten

Um uns in den japanischen Garten einzufühlen ließen wir uns auf einer Bank nieder und lauschten dem lieblichen Vogelgezwitscher und dem leisen Plätschern des Bächleins, welches sich zusammen mit holperigen, unebenen Wegen durch den Garten schlängelt und den Lauf des Lebens symbolisiert.

Pflaumen- und Kirschbäume mit ihren welkenden Blüten zeigen die Vergänglichkeit. Bunte Blumen(„hana“ heißt auch Schönheit) lenken die Japaner beim Meditieren durch ihre Farben ab. Um alles Weltliche hinter sich zurückzulassen stellen sie lieber Steine auf.

Einen japanischen Garten anlegen heißt nämlich „ishi wo tatsu“ = Steine aufstellen. Diese Steine können Tiere wie Hunde, Schweine oder Kälber symbolisieren. Wir fragten uns, welchen Göttern sie wohl gewidmet sind. Nach einer Legende verwandelte sich ein Fisch, der einen Wasserfall hinauf kam in einen Drachen und fand so Satori (Erleuchtung). Sand und Kies stellen Wasser dar, mit geharkten Wellen.

Dann näherten wir uns gemächlich wieder dem Ausgang indem wir noch einmal die Schönheit dieses Gartens in unserer Seele nachklingen ließen.

Geistertanz

Ich tanze den Geistertanz, den Tanz, in dem meinen Körper ein Schauer durchfährt, während er mit dem Göttlichen in Berührung kommt.

Ich reite auf dem Rücken des Windes und höre die Schattenseelen der Toten wie Grillen zirpen. Es vereinigt sich in dieser Nacht das männliche Prinzip der Sonne mit dem weiblichen Prinzip des Mondes. Dann empfange ich die Fische, Symbole des Weiblichen, als Geschenke der Wassergöttin und übergebe sie dem Bären, der ein Krafttier für die Heilung repräsentiert.

Geistertanz

Mit einem uralten nordamerikanischen Geistertanz, bäumten sich schon die Indianer gegen die Zerstörung ihrer Lebenskultur durch die Weißen auf. Die Indianer hielten sich an den Händen und tanzten im Kreis zum Rhythmus der Trommeln und sangen tagelang ihre Beschwörungslieder bis sie in Trance fielen. Dann verschmolz ihre Welt mit der der Ahnen und sie konnten sich von ihnen Rat holen.

Nur leider scheint bei den Prophezeiungen der Indianer der Zeitfaktor eine große Unbekannte zu sein, so dass bisher weder die Lebenden glücklich mit den Toten zusammenleben, noch ihre geliebten Büffelherden wieder ihre Lebensgrundlage bilden. Die Zeit war eben bisher noch nicht reif.

Auch die mit den Zeichen des Adlers, des Büffels, der Schildkröte und der Sonne bemalten Geistertanzhemden, die sie vor Gewehrkugeln schützen sollten, schienen nur in der Geisterwelt zu wirken, nicht in der unseren. Viele ihres Volkes und auch angesehenen Häuptlinge wie Crazy Horse oder Sitting Bull wurden umgebracht und die Indianer wurden in Abhängigkeit der Weißen gebracht.

Vielleicht waren es aber auch nicht genügend Tänzer um die hohe Energie aufzubringen, die eine Sinneswandlung in den vielen Weißen herbeiführen sollte?