Der Gardasee mit seinen vielen Wallfahrtskirchen, Klöstern, Einsiedeleien, Kirchen und Kapellen, die oft auf Überresten eines heidnischer Heiligtümer erbaut eignet sich durch seine mystisch-suggestive Atmosphäre ausgezeichnet dazu, spirituell in sich zu gehen.
Diese Bauwerke liegen meistens an ganz besonderen Kraftorten und mitten in der Natur.Der Pilgerweg nach Santiago führt ebenfalls am Gardasee entlang.
Wunderschöne Heiligenstatuen und Gemälde sowie Madonnen tauchen überall am Wegrand auf und da die Menschen ihnen auch Blumen und anderes bringen, wirken sie besonders kräftig. Bei einer entsprechenden Meditation oder im Gebet können diese Wesen dann auch dem einen oder dem anderen erscheinen. Sie haben uns jedenfalls auf allen unseren Wegen immer gut beschützt.
Die Religiosität der Bewohner ist hier noch tief verwurzelt und wird in zahlreichen Feierlichkeiten und mit wunderschönen Prozessionen ausgedrückt. Daran hat auch kaum etwas geändert, dass die römisch-katholische Kirche in Italien seit 1984 keine Staatsreligion mehr ist.
Nachdem wir nun so viel unternommen hatten, wurde uns bewusst, dass wir uns auch noch ausruhen wollten. Also machten wir nur noch kleinere Spaziergänge. In der Ferienanlage gab es auch noch viel zu beobachten: Außer den Enten gab es noch jede Menge anderer Tiere in der Anlage und am See.
Viele Millionen und Abermillionen von kleinen Mücken umtanzten uns am Gardasee. Der Kuckuck schallte jeden Abend und jeden Morgen durch die Anlage.
Eine Katze, die um Almosen bat, holte sich wieder Kraft durch etwas Milch und Sauerrahm. Danach war sie so kräftig, dass sie mit einem Satz auf den Olivenbaum sprang und mit der Eidechse im Maul wieder herunter kam. Wir gingen dann fort, weil wir ihr bei ihrem Festmahl nicht auch noch Gesellschaft leisten wollten:
Eigentlich musste es unten am See und im Ort außer Eidechsen auch Mäuse oder Ratten geben, weil wir öfters Fallen sahen, mit giftiger Aufschrift.
Am letzten Morgen war der Swimmingpool mit lauter Olivenblüten geschmückt. Ob sich das wohl der Liegenwerfer ausgedacht hatte?
Es war amüsant, dem Badeaufseher beim Liegenwerfen zuzusehen. Er machte das genau so wie der Pinselschwingende Maler, den wir auf der Promenade nach Bardolino beobachtet hatten. Das war eben a la Italia.
Immer wieder warf er die Liegen krachend in Position, bis er alle Urlauber verjagt hatte.
Jetzt war mir endlich klar, warum so viele Liegen kaputt waren. Ich dachte an Vandalismus. Er war wohl in seinem früheren Leben ein Feldwebel und glaubte, er müsse alle in Reih und Glied aufstellen. Dabei schob am nächsten Morgen sowieso jeder die Liegen wieder an einen anderen Platz und verstellte die Lehne:
Ab Bardolino sahen wir viele Campingplätze. Nun war uns klar, woher die vielen Menschen auf der Uferpromenade kamen.
Wir sahen einen Sandstrand mit Liegen hinter Gittern. Wer sich dahinter verirrt, wird angezeigt wegen Hausfriedensbruches. Ob das die Radfahrer wohl wussten, die da alle hindurch fuhren?
Von Cisano zog es uns nun nach Lazise. Von dort wollten wir mit dem Schiff zurück nach Garda fahren.
Lazise war wunderschön angelegt, bis weit zur Stadt hinaus. Überall blühte es und es gab viele Bänke und Parks.
In Lazise sahen wir sogar eine Cozzeria (6: 40), in die wir aber lieber nicht hineingingen. Die Übersetzungsprogramme, die ich googelte, trauten sich nicht mal, diesen Begriff zu übersetzen.
Ob der Begriff Cozzeria wohl von cozze= Muschel kommt?
Leider mussten wir uns wieder beeilen, die Stadt anzusehen, weil es für uns nur noch ein Schiff zurück nach Garda gab.
Bei der Anlegestelle in Cisano stiegen zwar einige Urlauber wieder aus. Aber in Bardolino stand eine riesige Schlange von Urlaubern, die alle noch auf unser Schiff passten, allerdings unter Deck.
Auf der halbstündigen Schiffsreise nach Garda, jodelten und jauchzten uns die Sirenen wieder etwas vor, das bestimmt noch kein Drittanbieter bei Youtube je gehört hat:
Leise plätscherten die Wellen am Gardasee und die Enten führten ihre Küken spazieren. Wir wateten wieder durch den Weg vor dem Lido Cafe, der wie immer nass war.
An diesem wunderschönen Morgen wir liefen nach Bardolino, wo mal wieder Krämermarkt war.
Am Ufer trieben sie einen eigenartigen Wassersport. Sie versuchten in einer riesigen Plastikrolle über den Gardasee zu laufen.
Wir wollten lieber nicht auf diese Weise nach Garda zurücklaufen, um nicht die Lachplatte von Garda zu werden. Deshalb liefen wir lieber normal auf dem Weg weiter, zwischen Radfahrern, Anhängern, Hunden, Rollstühlen, Enten und Spaziergängern .
Über uns türmten sich schon wieder Wolken auf. Deshalb liefen wir zügig weiter, den Pilgerweg entlang, vorbei an blühenden Wiesen und wunderschönen Ausblicken auf den See.
Als die Sonne wieder heiß zu brennen anfing, umfing uns der kühle Wald vom Monte Luppia. Nur leider war der wieder total verhext. Es ging immer leicht bergauf und manchmal wurde der Weg enger und steiniger oder war vom Gebüsch überwachsen.
Wir fanden einen felsigen großen Platz mit einer unglaublich schönen Aussicht auf Garda, Bardolino und den Gardasee. Die Blumen, die hier wuchsen, hatten wir noch nie gesehen. Irgendwo hier mussten die Graffitis der Steinzeitmenschen sein, die 1964 hier entdeckt worden sind.
Wir machten eine Weile Rast und genossen die feinen Energien dieses Kraftplatzes und lauschten den Gesängen der Naturgeister. Wir konnten unten am Berghang im Olivenhain sogar den riesigen Pool unserer Ferienanlage entdecken.
Aber die Wolken kamen bedrohlich näher und wir mussten irgendwie von diesem steilen Felsen wieder herunter kommen. Also mussten wir zum letzen Schild zurück. Diesem folgten wir, bis wir merkten, dass der Weg in die falsche Richtung führt. Da es der einzige Weg war, der nach unten führte, folgten wir dem dann trotzdem.
Manches kam mir irgendwie bekannt vor, wie der alte Brunnen. Den hatte ich doch schon mal gesehen. Aber hier waren wir ja noch gar nie gewesen
Wir kamen an verwunschenen alten Gemäuern vorbei, mit Schildern, dass die Gebäude einstürzen können. Wir liefen aber einfach weiter, dem Pilgerpfadschild nach. Kurz vor Torri del Benaco drehten wir wieder um, weil wir ja nach Garda wollten. Wir pfiffen auf die Schilder und liefen nur noch parallel zum Gardasee. Das war dort, wo die Sirenen sangen.
Wir liefen wieder einen Weg, der immer enger wurde und im Gestrüpp endete. Dann zwängten wir uns einen engen Trampelpfad entlang, der wenigstens nach unten und in die richtige Richtung verlief. Aber er wurde immer mehr zum Bachbett. Inzwischen war uns das auch egal, Hauptsache wir kamen vor dem Regen zurück.
Wir rollten, rutschten und hangelten uns mit der Lampe im Riesenkarton im Müllsack und den Rucksäcken dieses Bachbett voller Geröll hinab, bis uns plötzlich eine Italienerin mit Fahrrad und Kopfhörern entgegen kam. Sie musste zuerst das Fahrrad auf die Felsen herauf wuchten. Dieses Mal war ich diejenige die fragte, ob es hier nach Garda geht.
Zu meiner Erleichterung zeigte sie in die Richtung aus der sie kam.
Es war hier viel steiler als auf dem Foto, aber an der Stelle musste ich mich gut festkrallen und hatte keinen Finger frei um zu fotografieren:
Wir rutschten und hangelten uns also weiter das Bachbett hinab und hofften, dass es nicht so ein Gewitter gibt wie gestern. Bei jeder Kurve des Bachbettes hoffte ich, dass das Geröll mal aufhört, aber es ging Kilometerweit so weiter und mit uns ächzten die Waldgeister.
Als endlich wieder ein Schild kam, waren wir erstaunt, dass das ein Weg sein sollte. Er führte uns aber zu dem Wegkreuz, das wir schon kannten und so mussten wir uns nur noch einen uns bekannten Weg zur Uferpromenade hinab schleppen und ich dann konnten wir unsere müden Füße im Gardasee abkühlen.
Inzwischen war es halb neun Uhr abends und wir waren richtig froh, dass es noch nicht geregnet hatte. Es reichte sogar noch für eine Runde Schwimmen im Pool.
Ein Geistlicher wehte in die Kirche. Seine Aura fühlte sich im Vorbeigehen so leicht und durchlässig an wie ein Windhauch, so sehr war er in seine eigene Welt vertieft.
Die feinstoffliche Welt am Gardasee begann sich wieder bemerkbar zu machen, nachdem wir Torri del Benaco besichtigt hatten.
Wir kauften noch eine Lampe, ein Kilo Kirschen und etwas zum Trinken und begaben uns dann auf den Weg nach Albisano. Den Weg dorthin zu finden schien nicht schwer zu sein, einfach den Schildern nach und immer bergauf
Aber bald kamen wir wieder in verzauberte Gegenden, in denen nur noch Schilder nach Santiago de Compostella zeigten und zwar in alle Richtungen. So liefen wir hin und her und kreuz und quer mit unserem Müllsack, in dem die Lampe in einem riesigen Karton verstaut war, den Berg hinauf.
Manchmal dachte ich schon, wir würden in Malcesine herauskommen. Weder die Pferde noch die an uns vorbeipfeifenden Mountainbiker konnten uns weiterhelfen. Die überall herumstehenden Madonnen lächelten uns aber zu und machten uns Mut.
Wir kamen an Wasserfällen und schönen Blumen vorbei. Als der Weg dann kurz vor dem Gipfel mal wieder in einer hohen Wiese endete, staksten wir hindurch. Nach einer längeren Wanderung der Straße entlang, erreichten wir doch tatsächlich das wunderschöne Albisano.
Auf dem Kirchplatz nervte eine Frau mit ihrem Hund, so begab ich mich völlig erschöpft erst mal in die Kirche und kühlte mich ab und genoss die Ruhe hier.
Danach bestaunten wir vom Aussichtspunkt, der Balcone del Garda genannt wird, die Brecianer Berge, die wir schon vom Schiff aus bewundert hatten.
Jetzt kann ich zwar den alten Einbettungscode wieder hereinschreiben, aber das Fenster bleibt unsichtbar.Ob das am rückläufigen Merkur liegt?
Leider war mal wieder Siesta, als wir am Laden mit dem Eis vorbeikamen. Aber nun war es ja nicht mehr weit. Wir mussten nur noch den Weg oberhalb, parallel zu dem vom Torri nach Garda zurücklaufen und im Kühlschrank mein selbstgemachtes Eis verputzen aber denkste
Morgens, während wir auf unser Schiff warteten, inspizierte ich die Toilette im Lido. Lisa Ortgies von Frau- tv hätte ihre Freude daran gehabt:
Wir konnten auch beobachten, wie ein anderes Schiff, welches eigentlich schon abgefahren war, noch mal zur Anlegestelle zurückfahren musste, weil einige Urlauber auf der Fahrt so von den Sirenen betört wurden, dass sie vergaßen in Garda auszusteigen.
Nachdem wir in langen Schlangen am Kai aufgestellt worden sind und das Schiff endlich kam, durften diejenigen die zuletzt kamen zuerst einsteigen. viva Italia, das waren wir :wave:
Vom Schiff aus sahen wir Garda und seine Umgebung mal wieder aus einem anderen Blickwinkel.
Wir fuhren wieder an der Sirenenbucht vorbei und winkten kräftig. Rennboote überholten uns.
Die kühle Brise war angenehm, weil die Morgensonne schon kräftig brannte.
Die Reise über den Gardasee war leider viel zu schnell vorbei.
Hier könnt Ihr klicken und mit auf die Schiffsreise gehen (das Einbetten mit dem neuen Einbettungsmodus funktioniert leider auch auf der Beta Seite nicht 😦
Benacus hatte mal wieder seinen Dreizack in die Felsen des Monte Baldo gerammt und die Funken stoben, dass es krachte. Der Himmel öffnete sich und die Fluten rasten die Berge herab.
Wir fuhren und mit dem Bus von Torri del Benaco zurück nach Garda und landeten mitten in diesem Unwetter.
Zum Glück konnten wir uns ins Wartehäuschen flüchten und hatten einen prima Blick auf den Busbahnhof. In der Mitte der Kreuzung war ein Gulli mit einem Strudel.
Die Geschäftsleute, denen die Brühe in die Läden lief, waren natürlich nicht so begeistert, wie die meisten Urlauber, die das Unwetter lustig fanden und drauflos planschten, weil es auch recht warm war und sowieso jeder nass war.
Da kaum jemand einen Schirm dabei hatte, mussten Mülltüten, Einkaufwagen, Stühle und sonstwas als Regenschutz herhalten. Die Unterführungen waren nur noch unterirdische Wasserläufe und so gab es oberirdisch auch erst mal ein Chaos beim Überqueren der Straßen.
Das liebliche Bächlein war zu einem wütenden Fluss geworden.
Zum Glück war eine Autoschlange an der hochfrequentierten Straße vor unserer Anlage. So wurden wir wenigstens nicht von den Autos nassgespritzt. Dafür hatte sich ein undurchsichtiger See davor gebildet, durch den wir mit unseren Sandalen hindurch waten mussten:
Vom Berg kam ein reißender Bach unsere Straße herab und ich kam mir vor, wie eine Forelle, die den Fluss hinaufschwimmen muss. Vorsichtig prüfte ich mit den Füßen, ob mich die reißenden Fluten auch nicht hinwegspülen würden. Dann hagelte es auch noch und ich musste eine Weile unter den Olivenbäumen Zuflucht suchen.
Ich war schon nass bis auf die Haut, als ich endlich unser Haus erreichte und mich unter der warmen Dusche wieder aufwärmen konnte.
Eigentlich wollten wir mal wieder zum Punta San Viligio um die Sirenen zu besuchen.
Wir liefen also frühmorgens, als noch niemand unterwegs war, auf dem Pilgerweg die Uferpromenade in Richtung des umgekippten Baumes entlang. Kurz bevor der Weg wieder in den Fluten versank konnten wir einen unheimlichen engen dunklen Weg bergauf zur stark befahrenen Straße emporsteigen. An der Straße entlang kam dann ein Aussichtspunkt, wo wir uns neben dem Müll die wunderbare Landschaft um Garda bewunderten.
Der Pilgerweg ging noch ein bisschen weiter an der Straße entlang. Dann konnten wir in einen blumenumsäumten Feldweg flüchten, auf dem keine Autos zugelassen waren.
Nachdem wir fünf Minuten diesen Weg bergauf gelaufen sind, kam dann dort doch ein Auto mit einem Pärchen vorbei. Sie liefen mit Angelruten in die Wiesen am Steilhang. Was man da wohl angeln kann???
Später fuhr dann auch noch ein Polizeiauto diesen Feldweg entlang.
Wir liefen weiter durch den verzauberten Wald an den Hängen des Monte Luppias, an vielen Schildern vorbei. Wieder fragten uns Wanderer nach dem Weg nach Garda.
Wir wählten den Pilgerweg, der durch ein steiles Bachbett voller Geröll und Steine hinab führte und kamen dann an wunderschönen alte Gärten und Häusern vorbei. Alle Straßen, die nach unten führten waren Sackgassen und Privatwege. So stand es jedenfalls auf den Schildern. Also winkten wir den Sirenen in der Baia delle Sirene zu und liefen weiter:
Nach mehr als zwei Stunden erreichten wir in glühender Hitze schweißtriefend Torri del Benaco.
Die Luft war schwül und drückend. Am Horizont türmten sich bedrohlich dunkle Wolken auf. Wir schauten uns noch eine Stunde lang das hübsche Hafenstädtchen mit seinen verwinkelten Gassen an:
Im Wandel der Ge - Zeiten Die Nähe zur Natur verbindet mich mit dem alten Wissen der Ahnen, das in Steinen, Bäumen, Tieren, Flüssen und Seen steckt. Mit der Wieder-Anbindung an unsere Wurzeln beginnen wir eine frische, junge Kraft in uns zu entwickeln, die der starken und wilden, ungezähmten Natur tief in uns, die Kraft des Ur - Menschen! Mutter: Wir waren nie von ihr getrennt, wir haben nur manches vergessen. Wenn wir still werden, und aufmerksam lauschen, kommt all das Wissen zu uns zurück und noch viel mehr: stilles Glück, Zufriedenheit, Mitte. Davon und von der reinen Freude am Leben handelt dieser Blog.
Ist es schlimm anders zu sein?' 'Es ist schlimm, sich zu zwingen, wie die anderen zu sein. Es ist schlimm, wie die anderen sein zu wollen, weil das bedeutet, der Natur Gewalt anzutun, den Gesetzen Gottes zuwiderzuhandeln, der in allen Wäldern der Welt kein Blatt geschaffen hat, das dem anderen gleicht. Paulo Coelho