Tag-Archiv | Geier

Orchha , die indische Stadt aus dem Mittelalter

Wir wachten vom fröhlichen Gezwitscher der vielen grünen Papageien auf und die Sonne begrüßte uns auf unserem himmlischen Weg durch den grünen duftenden Maharadschagarten zum Speisesaal. Ein Monsunregen hatte überall den Staub weggewaschen und überall funkelten und glitzerten die Regentropfen auf den Pflanzen.Aber leider war es kein Weg ins Paradies.

InnenhofMaharadschahotel

Wir frühstückten an Tischen mit total verkleckerten Tischdecken, auf dem schmutzige Tassen standen. Die Kellner waren geübt im Einschenken, so dass jedes Mal eine große Pfütze entstand. An anderen Tischen konnten wir uns dann verkrumpelte Servietten zusammensuchen. Der Obstsalat stand 3 Tage lang immer wieder auf dem Büffet, weil niemand ihn essen wollte. Die Milch ( von Wasserbüffeln?), die sie uns zum Kaffee andrehen wollten, schöpften die Kellner aus einem großen Topf, in dem ein Brei drin war.

Vielleicht merkten manche Gäste nicht, was hier geschah, weil die Aussicht in den Garten so zauberhaft war.

Wir aßen nur Gekochtes und Bananen. Die leckeren Pfannkuchen und erst recht die Äpfel konnten wir mit den zur Verfügung gestellten Messern nicht schneiden. Ach ja richtig, hier isst man ja eigentlich mit den Fingern.

Und dann ist es passiert. Unsere Nachbarin rutschte auf den glitschigen nassen Fliesen vor den Zimmern aus und verletzte recht heftig ihren Arm.

Wir liefen zu den interessanten Gemäuern, den Palästen und Tempeln aus dem 17. Jahrhundert, zum Mahal hinter der Brücke, wo uns unzählige Guides auflauerten. Es war nicht ganz einfach ihnen klarzumachen, dass wir uns die Namen der vielen Herrscher, deren Grabmäler, die Chattris die das Ufer des Betwaflusses zieren, sowieso nicht merken können und außerdem alles in den Reiseführern genauestens beschrieben ist. Eigentlich wollten wir hier auf dem Lande ja nur mal etwas die himmlische Ruhe genießen, nach dem Spektakel der letzten Tage.

„Indien, das Land der Gegensätze“, kam mir beim Anblick des stinkenden Lakshmi Tempels mit Fledermauskacke, wofür man sogar Eintritt bezahlen soll, in den Sinn. Warum soll Lakshmi, die Göttin der Schönheit und des Wohlstandes, die nur hell erleuchtete Häuser besucht, um Glück und Wohlstand zu bringen, da wohnen?

Im Schulhof werden hier sogar Wildschweine gehalten. So werden die weggeworfenen Pausenbrote der Kinder wenigstens richtig verwertet.

Auf dem Rückweg bummelten wir über den bunten, quirligen Basar, kauften Geschenke, Obst usw. und fotografierten eine Bananensaftmaschine.

KosmetikstandOrchha

Hinter dem Marktplatz befand sich ein kühler Klostergarten, in dem die Menschen Picknick machten. Wir beobachteten, wie sich einige Affen anschlichen und einer ihr Essen klaute. Es gab ein großes Geschrei auf beiden Seiten und als ich dann noch mehr hungrige Affen mit gewaltigen Zähnen in den Bäumen entdeckte, verkrümelten wir uns schleunigst.

Wir beobachteten die Inderinnen in ihren hübschen bunten aber unpraktischen Saris. Sie mussten sich alle paar Minuten ihre wegrutschenden Dupattas (lange Schals) zurecht zupfen und mit ihrem Saum kehrten sie die Kuh-, Ziegen- und Menschenfladen auf.

Einige Jungen bewarfen zu ihrem Vergnügen Hunde mit Steinen, hörten aber auf, als ich mit ihnen schimpfte.

Eigentlich wollten wir ja in die schönen Bettwa- Bungalows bewohnen, die hier am Anfang gezeigt werden:

Auf diesem Video sieht man kurz nach 6:00 sehr schön einen von den richtigen indischen Geiern, die wir bereits von unserem riesigen Flachdach in aus der Ferne um die Paläste fliegen sahen.

Abends wollte ich nach dem Duschen neue trockene Handtücher holen, bekam aber nur stinkende und schmuddelig aussehende. Nur gut, dass ich mein eigenes, duftendes, buntes Handtuch im Notfallkit hatte.

Fahrt nach Orchha

Unterwegs kamen wir an einem Fahrradfahrer vorbei, der 3 Affen bei sich hatte. Wir hielten an und urplötzlich startete er eine Show mit seinen Affen, die große Angst vor ihm hatten und vor ihm tanzten. Weil wir nicht wollten, dass er die Tiere weiter quält, sprangen wir schnell zurück ins Auto, doch ein Affe raste hinterher und griff blitzschnell in Andis Hosentasche um seinen Geldbeutel zu stehlen. Zum Glück erwischte der dressierte Affe nichts Wichtiges.

Später fanden wir ein Schild, auf dem stand geschrieben:

Please do not give money to street performers! They take the monkeys, keep the father’s baby away, forcing it to perform until they give it back for the night (bitte geben Sie Straßenschaustellern kein Geld. Sie nehmen dem männlichen Tier das Baby und zwingen es so Kunststücke darzustellen, auf dass sie das Baby abends wiederbekommen).

Auf unserem Weg zum Maharadschahotel in Orchha staunten wir, an wie vielen Gefängnissen wir vorbei kamen und fragten uns, was hier wohl alles für Gefahren lauerten.

Im Hotel drohten uns ebenfalls Gefahren. Auf dem Weg zu unseren Zimmern konnte man sich beim Treppenaufgang, der für Lilliputaner gebaut worden war, zweimal den Kopf einschlagen. Es existierte sogar ein Schild „mind your crown“ (achten Sie auf Ihren Kopf).

Swimmingpooljpg

Weil das Wasser vom Monsun über die Platten und dann ins Bassin lief, bestand auf den nassen Fliesen beim Swimmingpool große Rutschgefahr in die eklige Brühe des Pools, die wohl auch nicht gechlort war.

Klimaanlage

Vor dem Fenster am Eingang zur Wohnung stand eine Wasserschüssel unter der Klimaanlage, die immer geleert werden musste, damit sie nicht überläuft und die Fliesen rutschig werden. Die klapprige Tür, war mit einem riesengroßen Vorhängeschloss mit Kette gesichert, damit wir und unsere Mitbewohner, ein Frosch, eine große Schnecke, ein Gecko und eine Maus sicher sind. Wer hätte gedacht, dass in einem Maharadschahotel die Wände schimmelig und die Armaturen undicht sind?

Fahrerunterkunftjpg

Als wir unseren Fahrer besuchen wollten, wunderten wir uns, warum er im Taxi und nicht in seiner Unterkunft schlafen wollte, obwohl wir doch dann am nächsten Tag wieder soviele Moskitos im Auto erschlagen müssen. Wir waren total geschockt, als wir den vom Maharadschahotel generöserweise für ihn zur Verfügung gestellten düsteren Raum (ein Raum für alle Fahrer)betraten. Es stank ekelhaft nach Urin und die Decken sahen so verlaust aus, dass auch kein größeres Tier hier seine Nacht zubringen würde. Ebenso grässlich sah der offene Wartesaal in der Stadt aus.

WartesaalOrchha

Dann erkundeten wir eines der Mausoleen und beobachteten, wie ein heulender Hund im Gebäude verschwand. Schwarzmilane, Geier und andere Vögel kreisten in Schaaren um die Türme. Ich empfand die Athmosphäre irgendwie bedrohlich, als ob die Geister der Vergangenheit noch anwesend wären und fühlte mich wie in einem Vampirfilm. Die Luft flirrte…

Mausoläumjpg

Als wir heißhungrig in unser Hotel zurückkamen, erschreckte uns an diesem Abend aber nur ein Schild im Restaurant:

Your Order will take minimum 30 minutes! Ihre Bestellung wird mindestens eine halbe Stunde dauern.

Dann haben wir uns in unserem Zimmer auf unsere Müsliriegel gestürzt und uns mit unseren Wasserflaschen zugeprostet, auf die Kinder der Mutter Ganges!

Sterben in Indien

Von Varanasi, wo so viele Hindus ihre Asche dem Schoße der Mutter Ganga überlassen wollen, kannte ich ja schon die Verbrennungsghats. Hier konnte ich die Anwesenheit von Kali, der Göttin von Furcht und Tod, die mit einer Kette von Totenschädeln und Schlangen um den Hals dargestellt wird, deutlich wahrnehmen.

Während der Priester der Verbrennungskaste auf mich einredete wurde mir vom Verbrennungsgestank so übel, dass ich beinahe ohnmächtig wurde. Zum Glück schaffte ich es dann doch noch zu fliehen und meine Lebensgeister mit einer verschlammten Cola wieder zum Leben zu erwecken.

Man kann sich aber auch anders auf den Tod vorbereiten:

Der Zenmeister Bozoku beliebte einst auf dem Kopf stehend zu sterben. Weil niemand wusste, wie man ihn nun beilegen solle, wurde seine ältere Schwester zu Hilfe geholt. Die schimpfte Bozoku erst einmal anständig aus, was ihm einfalle, so zu sterben. Sein ganzes Leben hätte dieser erleuchtete Idiot sich nicht anständig benehmen können und nun solle er sich mal normal ins Bett legen. Auf diese Weise richtig angeleitet, fügte sich Zenmeister Bozoku und starb das zweite Mal liegend.

http://www.facebook.com/#!/video/video.php?v=477594201133&comments

Oshos Körper, aus einem früheren Leben wird mit 99 mumifizierten Körpern, in einer Höhle in Tibet aufbewahrt.
Die Schädel haben im 3. Auge oder im Kronenchakra ein Loch, das beim Öffnen des 3. Auges schlagartig entstand.

Hier gibt es noch mehr Infos über Oshos vergangene Leben:

http://www.oshoworld.com/biography/innercontent.asp?FileName=biography1/01-01-past.txt

Neben dem Reichenviertel Malabar Hills in Bombay, stehen die fünf „Türme der Stille“.

Die Zoroastrier verehren Feuer, Wasser und Luft, die nicht durch Tote verunreinigt werden dürfen. Also legt man die Leichen auf die Türme, wo sie laut Tradition von Geiern gefressen werden sollen. Da es immer weniger Geier gibt, haben die Parsenpriester Solaranlagen zum Trocknen der Toten auf den Türmen installiert.