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Ekstase und Meditation mit den Drehenden Derwischen

drehende Derwische 1

Eine asketisch-mystische Strömung des Islam, inspirierte große Dichter und brachte die Sufis hervor, deren Ziel die Vereinigung mit Gott ist. Dieses erreichen sie durch stete Verwandlung. Das Geheimnis der steten Verwandlung ist die Liebe.

Diese Gottsucher trugen ein grobes wollenes Gewand. Suf heißt auf arabisch Wolle.

Verschiedene Möglichkeiten wurden entwickelt um sich ganz auf Gott zu konzentrieren und nicht mit seinen Gedanken abzuschweifen:

die wiederholte Nennung des Namen Gottes, Musik, Tanz und Gesang

Natürlich waren die asketischen Sufis für manche Herrscher unbequem, wurden getötet und dann zu Märtyrern. Deshalb bildeten sich Geheimbünde und sie vermittelten ihre Lehre nur noch an Eingeweihte.

Allerdings öffneten sie sich auch für Andersgläubige, wie die türkische Mevlevi- Bruderschaft, der die tanzenden Derwische angehören, die sich um die eigene Achse drehen.

https://www.youtube.com/watch?v=BshplPcp2aU&feature=youtu.be

Ich muss zum Glück nicht nach Mekka fahren, sondern kann die Pilgerreise auch in meinem Wohnzimmer antreten, wenn alle anderen jetzt in die Ferien fahren…

Die unislamischen islamischen Heiligen

Der Islam kennt zwar keine Heiligen, die zwischen dem Gläubigen und Allah vermitteln, aber das Volk in der islamischen Welt hat das immer anders emfunden.

Weil der Prophet Muhammad den Islam verkündete, wird er ganz besonders verehrt. Ebenso verehrt werden aber auch seine Gefährten, die ersten vier Kalifen Abu Bakr, Omar, Osman und Ali und Muhammads Gattin Chadidscha und ihre Tochter Fatima.

Vor der Ankunft der ersten Türken war das Gebiet der heutigen Türkei christlich. Die zur Religion des Islam übergetretene Bevölkerung bewahrte aber, was ihnen heilig war. So entstanden viele Stätten der Verehrung. Besonders bei den Sufis bekam die Bevölkerung Hilfe durch Heilige, die ihnen in den Nöten des Alltags beistanden. Der Heilige Georg verwandelte sich einfach in den muslimischen Hidrellez.

Fast jedes Istanbuler Wohnquartier besitzt sein eigenes Heiligengrab, mit einer turban-bekrönten osmanischen Grabstele, mit grünem Zaun und Grabstein. Auf der Mauer stehen Kerzen und manchmal steht dort auch eine Tafel, auf der die offizielle Religionsbehörde darauf hinweist, dass das Abbrennen von Kerzen an Heiligengräbern unislamisch ist.

Obwohl Heiligenverehrung und Personen- und Gräberkult im Islam eigentlich abgelehnt wird, sind Gräber frommer Männer und Frauen zu Pilgerstätten geworden. Unter ihnen waren bedeutende Mystiker und Mystikerinnen, welche die reine Gottesliebe predigten und sehr bescheiden lebten. Die Bezeichnung „Sufi“ soll auf ihr einfaches Wollgewand zurückgehen. Manche gründeten Sufi-Orden, wie jenen der „Tanzenden Derwische“.

Maulana Rumi war einer der größten mystischen Dichter des Islam und gründete den Maulawi-Orden der tanzenden Derwische.

Seine größten Werke sind der Divan-e Schams, den er seinem mystischen Lehrmeister Schams-e Tabrizi widmete, das Masnavi, eine große epische Gedichtsammlung, und die metaphysischen Diskurse Fihi ma fihi.

Um sich mit Gott seelisch zu verbinden und in seiner Liebe aufzugehen, schrieb er Gebete, die auch gesungen wurden oder tanzte den wirbelnden Derwischtanz.

In Rumis Gedichten steht z. B. der Geliebte für die ewige Sehnsucht des Menschen und für das Transzendentale oder der Schmetterling, der an der Kerze verbrennt für das suchende, liebende Herz.

Raben

Als ich dieses Gedicht in meinem Garten las, erhob sich um mich herum ein überirdischer Gesang:

Ich suchte am Kreuz der Christen, doch da war Er nicht;
Ich ging in den Tempel der Hindus und in die alten Pagoden,
doch nirgends fand ich eine Spur von Ihm.
Ich suchte auf Bergen und Tälern, doch
Weder in der Höhe noch in den Niederungen fand ich Ihn.
Ich ging zur Ka’ba nach Mekka, doch auch dort war Er nicht.
Ich fragte die Gelehrten und Philosophen,
doch Er war jenseits ihres Begreifens.
Da schaute ich in mein Herz, und dort,
an Seinem Wohnort, sah ich Ihn;
an keinem anderen Ort war Er zu finden.
(Juwelen persischer Weisheit)

Rabi’a von Basra geb. ca. 720 ist die berühmteste arabische Mystikerin. Sie hatte viele Schüler, unter ihnen den Mystiker Hasan al-Basri.

Einst ging sie mit einem Eimer Wasser und einer Fackel durch die Straßen von Basra und rief:

„Ich möchte Feuer ans Paradies legen und Wasser in die Hölle gießen, damit niemand mehr Gott aus Angst vor der Höllenstrafe oder in Erwartung paradiesischen Lohnes anbetet!“

Mit diesen Gedanken beeinflusste sie Generationen von Sufis und auch den türkischen Sufi Yunus Emre, ein volkstümlicher Sänger und Dichter des 13. und 14. Jh. Dieser wandernde Derwisch ist einer der wichtigsten Dichter der türkischen Geschichte. Für ihn war das Paradies eine Schlinge, um menschliche Herzen zu fangen. In seinen Liedern preist die gesamte Schöpfung ihren Schöpfer.

Er wurde in mehr als hundert anatolischen Dörfern geboren und starb 1320 und 1321, in mehreren anatolischen Orten, an denen es entsprechende Gedenkstätten gibt.

Sind wir frei, weil wir keine Kopftücher oder Turbäne tragen?

ch habe mich immer gefragt, was da wohl drunter ist, unter dem hübsch gebundenen Kopftuch mancher jungen Türkin. Ein kleiner Sauerkrauteimer vielleicht?

Ich setzte mir also einen leeren Sauerkrauteimer auf den Kopf und wickelte diverse Tücher drum herum, aber immer fiel er irgendwie wieder runter oder rutschte weg und bescheuert sah es allemal aus.

Eines Tages entdeckte ich, wie es gemacht wird:

Das sieht eigentlich ganz adrett aus und würde manches Frisur- Problem lösen, wenn es bei der Arbeit nicht verboten wäre!

Bei uns auf der Straße sehen die Kopftücher aber meistens so aus, wie hier im Schwimmbad:

warum läuft bei uns niemand mit solch schönem Kopfschmuck herum?

So schön können Frauen also mit einem Kopftuch aussehen:

Sind wir also nur gefangen in der Einbildung, ein Kopftuch steht uns nicht und macht uns als moderne Frauen unfrei?

Das gilt übrigens genauso für Männer. Welcher deutsche Mann kommt denn schon auf die Idee sich ein Geschirrtuch um die Glatze zu wickeln und damit auf die Straße zu gehen?

Ramakrishna

Ramakrishna Paramahamsa (religiöser Ehrentitel ) ist am 18. Februar 1836 in Kamarpukur in Bengalen geboren und lebte bis zum 16. 8. 1886.
Er war hinduistischer Reformer und Mystiker und ein ekstatischer Heiliger, der schon als Kind Visionen erlebte. Im Kali-Tempel, wo Kali als Retterin der Welt verehrt wurde, war er Priester. Dort betete er die Göttin Kali so lange an, bis sie sich ihm als die göttliche Mutter offenbarte. Daraufhin wurde er von einer Kommission aus hinduistischen Gelehrten als Avatar erklärt und somit Buddha oder Jesus gleich gestellt. Für Ramakrishna war das aber nicht wichtig.

Er erkannte nach seiner Erleuchtung, dass die Mystik des Christentums, des Islams und des Hinduismus alle zur Selbstverwirklichung führen können und lebte diese 3 Religionen auch nacheinander. Bildhaft verglich der dass jede Religion ihren Krug mit dem sie das Wasser aus dem Urgrund schöpft, anders nennt.

Er erkannte, das es derselbe Gott ist, dem sich alle nähern, nur eben auf verschiedenen Wegen