Bal bedeutet im französischen eine Tanzveranstaltung und folk kommt von folklore. Es ist also eine Volkstanzveranstaltung ohne Kleidervorschriften mit Life Musik der besonderen Art.
Zum Glück gab es einen Einführungsworkshop, sonst hätte ich bestimmt nicht bei den Kreis-, Reihen- und Paartänzen mittanzen können. Zumal ich ja auch nicht Polka mit Weihnachten in Verbindung gebracht hätte.
Ich lernte Bourrée, Schottisch, Polka, den Kettentanz Andro und Mazurka. Wenigstens konnte ich schon mal Walzer tanzen…
Dadurch, dass alle, auch die Kinder, mittanzen konnten, entstand eine ganz besondere Atmosphäre, so wie sich eben Weihnachten anfühlt, wenn Weihnachtslieder zu Geige, Akkordeon, Drehleier, Gitarre gesungen werden.
Ich wurde zum Kreistanzen eingeladen und fand mich plötzlich mitten in einem Pentagramm- Tanz gefangen.
Immer wieder, wenn ich in die falsche Richtung zu laufen beabsichtigte, bekam ich einen sanften Stoß und wurde gleichzeitig von einer Hand in die richtige Richtung gedreht und gezogen.
Es war irgend so ein Partnertanz mit Drehungen, Hüpfern und Durcheinanderlaufen. Natürlich hat sich sogar einmal die Lehrerin vertanzt und dann war das Chaos perfekt und das Gelächter groß.
Manchmal erinnere ich mich an meine Kinderzeit, als ich ähnliche Tänze, wie Ringelreihen lernte. Wenn ich alte Filme anschaute, in denen solche Tänze getanzt wurden, habe ich mich immer gewundert, wie sich die Tänzer solch schwierige Figuren merken konnten.
Die Musik und die Figuren waren ein California Twirl, also so eine Art Square Dance, wie ich hinterher erfuhr. Außerdem braucht man wohl einige Jahre und ein tolles Gedächtnis um die vielen verschiedenen Figuren zu beherrschen und im Square Dance Club mittanzen zu dürfen.
Wir tanzten im Pentagramm, einem uralten Bildsymbol der Menschheit, das Symbol der Großen Mutter. Schneller und schneller bewegten wir uns als Paare von einer Spitze des (Venus-) Fünfsterns zur anderen.
Wir liefen zur Mitte, durch sie hindurch und zur nächsten Spitze, bis wir alle fünf Außenpunkte besucht hatten und gemeinsam in Tanzrichtung, gegen den Lauf der Zeit, Hand in Hand den Horizont abschritten. So umtanzten wir den Mittelpunkt, der das Zentrum des Lebens darstellte.
Energie strömte von einem zum Anderen durch den Körper und durch den ganzen Tanzkreis. Die linke Hand nach oben empfängt die heilige Kraft und die rechte Hand nimmt sie und gibt sie weiter an die Tanzenden.
Durch die Spannungen die die Rhythmen in uns erzeugten, konnten wir uns mit frischer Energie aufladen. Mit der Zeit wurden meine Fesseln lockerer und meine Schritte sicherer und ich schwang im gleichen Rhythmus wie die anderen und vernahm den Herzschlag der Großen Göttin. So konnte aus den Tiefen meines Unbewussten die Stille des Seins heraufsteigen und die Gedanken des Alltags verwischen.
Wir lernten zu jeder Jahreszeit einfache meditative Tänze und feurige Folklore-Tänze kennen. Sie alle berührten uns mit ihrem Aufbruch und Abschied tief in unseren Herzen und unsere Seele.
Die feinstoffliche Energie, die in uns und um uns pulsierte, durchströmte in großen Lichterschwaden unsere Körper und unsere Seelen.
Wir hielten uns an den Händen und fühlten uns im Einklang mit dem Leben und der Schöpfung. Die gleichmäßigen Bewegungen unserer Körper und besonders die Bewegungen unserer Hüften lösten unsere Spannungen auf und unsere Herzen öffneten sich. So wurden wir sensibel und aufnahmebereit für die feineren Schwingungen die uns nun durchdrangen.
Gemeinsam tanzend entdeckten wir auf verschlungenen Pfaden die unendliche Palette unserer Gefühle: Hell, Dunkel und alle bekannten und unbekannten Farben, also nicht nur Freunde und Glück, sondern ebenso Trauer und Schmerz brachen aus uns hervor.
So erkundeten wir gemeinsam unsere Schattenseiten und konnten sie gemeinsam in unserem Kreis annehmen.
Die Energien unserer Tänze ließen je nach Thema wunderschöne schillernde Kraftfelder im Raum entstehen, dass wir auch direkt am Körper spürten und das heilsam auf uns alle einwirkte. Als ich die feinen Energien wahrnahm, tanzte ich mit den Engeln zu den Göttern durch das Universum:
Wir lernten unsere weiche und sensible Seele kennen. Sogar Mondfrau, mit dem Herrenhaarschnitt, die sich allzu gerne in zu vielen Gefühlen und unklaren Worten verliert, lernte hier voll präsent zu sein.
Besonders blitzen unsere Augen und hüpften unsere Herzen als die lebensfrohen Klänge der Romatänze unser inneres Feuer entfachte und unsere Lebensfreude hervorsprudeln ließ.
In Indien heißt es, dass die Roma die Kinder des indischen Gottes Rama seien.
Außerdem bedeutet Rama auf altindisch: Menschen, die die „Schönen Künste“, Musik und Tanz, ausüben.
Beim Ararat in Armenien zeigen Felsmalereien dass derartige Tänze von Frauen bereits im fünften bis dritten Jahrtausend v. Chr. getanzt wurden.
Geister wurden durch das Tanzen besänftigt oder mit Kicken oder in die Hände klatschen abgewehrt. Für eine gute Ernte wurde in den Boden gestampft. Kreise im Uhrzeigersinn bedeutete Glück, entgegen des Uhrzeigersinns Unglück. Die Brautleute wurden im Kreis von Tänzern geschützt, die ihre Hände auf dem Rücken gegen das Böse gekreuzt hielten.
Der armenische Hochzeitstanz vereint die Gegensätze zwischen Himmel und Erde oder die zwischen Mann und Frau. Das Paar wurde Stirn an Stirn in die Mitte gesetzt und die Hochzeitsgesellschaft tanzte im Kreis um sie herum. Sie konnten nicht weglaufen und mussten die Nähe aushalten. Nachdem sie dieses Ritual überwunden hatten, entstand eine Nähe bei dem Paar, die sie besonders stark miteinander verband.
Sitzen gar zwei von ihnen in der Mitte, so werden sie so verzaubert, dass sie nicht mehr voneinander lassen, heißt es.
Wir wollten auch erfahren, welche Kräfte hier geweckt werden und drei von uns setzten sich in die Mitte und die anderen tanzten nach der CD von Laura Shannon ritual women dance um sie herum.
Als wir im Kreis tanzten, hielten wir uns an den Händen und die Energie floss durch unsere Hände. Es entstand ein magisches Feld, das owohl die Tänzerinnen als auch die Meditierenden in der Mitte des Kreises, dem Ort der Wandlung, verzauberte.
Nicht nur ins Zumba und ins Bauchtanzen trauen deutsche Männer sich nicht, sondern auch im spirituellen Tanz vergnügen sich nur Frauen. Warum ist das so in Deutschland? Und wo verstecken sie sich denn wohl alle?
Im Wonnemonat Mai tanzten wir natürlich einen kraftvollen altsteinzeitlichen Hexentanz voller ungezügelter Energie und hatten eine Menge Spass dabei:
Wir tanzten auch um den Maibaum, der Himmel und Erde verbindet:
und fanden:Die Sorgen von morgen, die können warten
Zum Abschlusstanz sangen wir: wir weben ein Netz aus Klang, wir weben mit Herzensgesang.
Übrigens, ob die deutschen Männer wohl wirklich im Keller, beim Lachyoga sind, wie eine unserer Tänzerinnen behauptete?
Zu unserem spirituellen Tanzkreis gesellte sich dieses Mal Inanna.
Sie hatte sich wieder einmal in einem neuen Körper eingefunden, den sie aber noch nicht sicher beherrschte. Aber an ihrem Geschrei, mit dem sie ihrem Willen Ausdruck verlieh, erkannte ich sie sofort.
Um sie zu besänftigen lud ich sie ein in unserem Kreis mitzutanzen.
Dankbar nahm sie den Vorschlag an und während sie mit uns zur Melodie im Kreis tanzte, wurde sie immer ruhiger und andächtiger. Interessiert betrachtete sie das Auf- und Ab unserer Arme. Das rhythmische Auseinandergehen und Zusammenziehen der Kreisformation ließ sie wohlig erschauern. Sie gab sich vollkommen der pulsierenden Musik hin und ihre Gesichtszüge wurden ganz lieblich und weich:
Als nach der Musik die Stille eintrat, in der wir sie entzückt betrachteten und mit ihr scherzten, verzog sie plötzlich unwillig ihre Mundwinkel und aus ihren braunen Augen kamen feurige Blitze herausgeschossen.
Dann schrie sie jämmerlich und niemand wusste, was sie von uns wollte.
Als die Musik aber wieder einsetzte, erkannten wir, dass wir weitertanzen mussten, um sie zufrieden zu stellen.
Ihr süßes Lächeln gab uns die Kraft dazu, sie in unserem Kreis willkommen zu heißen.
Inanna, die sumerische „Königin des Himmels“, die auch mit Flügeln dargestellt wird, war einst eine Göttin. Sie hat sich schon in vielen Leben inkarniert, um zu erfahren, was es bedeutet ein Mensch zu sein. Sie will das von ihr selbst verursachte Karma wieder auflösen, indem sie den Menschen hilft.
Hoffentlich hilft sie mir jetzt auch dabei, meinen Muskelkater zu kurieren….
Kreistänze können uns tief berühren, feinstoffliche Prozesse aus lösen und heilen. Sie werden nicht nur im Kreis, sondern auch in offenen Kreisen oder Spiralform getanzt.
Möge der Himmel über deine Schwelle treten.
Möge deine Seele aufleuchten
im Festkleid der Freude.
Möge deine Last leicht werden
und dein Schritt beschwingt wie im Tanz.
Möge ein Lied aufsteigen vom Grunde deines Herzens,
das Leben zu grüßen wie die Amsel den Morgen.
Möge der Himmel über deine Schwelle treten.
(Antje Sabine Naegeli)
Wir haben die Möglichkeit beim gemeinsamen Tanz wieder ins Gleichgewicht kommen.
Wir wählen heutzutage das Tanzen als Ausgleich, wenn wir durch unseren Beruf aus dem Gleichgewicht gekommen sind, unsere beruflichen Spannungen, den Stress und die Kopfschmerzen loswerden wollen. Wir schöpfen beim Tanz wieder Kraft und Harmonie entsteht in uns.
Die Bäuerinnen tanzten früher nach der schweren Erntearbeit daraus resultierende Rückenschmerzen einfach weg.
In Süditalien mussten Kranke sogar die Tarantella tanzen um gesund zu werden.
Es gibt spezielle Heilungstänze um Seelenanteile zurückzuholen. Die Tanzenden bewegen sich mit der Kraft der Vorfahren in eine Richtung und im Moment, in dem die Seelenteile wieder ins Leben zurückkehrt, tanzen sie wieder in die entgegengesetzte Richtung.
Kreistanzen hilft uns dabei uns in die Gemeinschaft und in den Rhythmus des Lebens einzubinden, in der Energie mitzuschwingen anstatt isoliert und für sich allein zu sein.
Durch die Bewegung werden Atmung und Stoffwechsel aktiviert, die Lebensenergie kann frei durch uns hindurch fließen und wir kommen wieder mit unseren Gefühlen in Kontakt.
Durch die Gruppe wird das energetische Feld verstärkt und die Energie des Tanzes dringt in unser Unterbewusstsein und wir können uns mit der Kraft und Weisheit unserer Ahnen verbinden.
Beim Tanzen werden Energieleitbahnen aktiviert. Wir stimulieren z. B. den Herzmeridian indem wir uns beim kleinen Finger fassen oder mit der Ferse aufstampfen.
Mit Sprüngen fühle ich mich lebendig. Das Wiegen beruhigt und tröstet mich.
Rückwärtsschritte dienen zum Rückbesinnen oder Ausruhen.
In Toren, in Spiral- und Schlangenformen verwandle ich mich. Durch den Fußwechsel fördere ich die Links-Rechts-Balance.
Wir umwandeln die Kreismitte, den Ort der Wandlung:
Dreißig Speichen umgeben eine Nabe, in ihrem Nichts besteht des Wagens Werk. Lehrte Laotse.
Durch die Fußsohlen und Hände nehmen wir die Erdenergie auf. Wenn wir mit dem Fuß fest auftreten und das Bein strecken, fließt die Energie der Erde durch das Bein in den Körper.
Die Kosmische Energie nehmen wir über den Scheitel auf und atmen sie ein. Mit unseren Armen bringen wir die Energie des Himmels auf die Erde.
Fließt negative Energie geht man in die Knie und der Druck ist weg.
Durch Shimmies und federnde Schritte wird die Energie im ganzen Körper und dann im Tanzkreis verteilt.
Hinter uns stehen die Ahnen, die uns den Rücken stärken.
Mit Tanzschritten im Zickzack (Wassersymbole) tanzen wir ein altes Symbol für Geburt und Ruhe.
Eine Schlangenlinie ist das Sinnbild für den Lauf des Schicksals, eine gleichmäßige Auf- und Abwärtsbewegung des Lebens.
Beim Tanz Issos nimmt die den Tanz führende Person die Energie auf und leitet sie weiter an die Gruppe Die Letzte behält sie für die Gruppe oder gibt sie an die Mutter Erde zurück:
Wir können uns nur verwirklichen, wenn wir mit uns und unserem Leben in Einklang sind.
Jeder muss seinen Tanz finden, und auch seine Musik und seinen Rhythmus, um von den zauberhaften Vibrationen tief berührt zu werden.
So wurde früher nächtelang getanzt um die Akkus wieder zu laden.
Bei der Musik Yeni Yol (Neuer Weg) wird mein Herz auf besondere Weise berührt und ich empfinde Gefühle wie Sehnsucht und Freude wie in einem schönen Traum.
Obwohl ich ganz im Hier und Jetzt, mit den Energien der Erde verbunden bin, werde ich auch von den Energien einer fernen himmlischen Welt durchströmt, wie von Düften die uns alle verzaubern.
Ich lasse mich von den Schritten und Bewegungen der anderen Tänzerinnen tragen: Zuerst einen kleinen Schritt nach vorn und dann aber schnell wieder einen Schritt zurück. Nur ja nicht zu weit vor eilen, aber immer im Kreis.
Das ist etwas ganz anderes als unser modernes Leben, wo es nur vorwärts und immer schneller und schneller gehen soll, als wären wir auf der Flucht vor etwas.
Im Wandel der Ge - Zeiten Die Nähe zur Natur verbindet mich mit dem alten Wissen der Ahnen, das in Steinen, Bäumen, Tieren, Flüssen und Seen steckt. Mit der Wieder-Anbindung an unsere Wurzeln beginnen wir eine frische, junge Kraft in uns zu entwickeln, die der starken und wilden, ungezähmten Natur tief in uns, die Kraft des Ur - Menschen! Mutter: Wir waren nie von ihr getrennt, wir haben nur manches vergessen. Wenn wir still werden, und aufmerksam lauschen, kommt all das Wissen zu uns zurück und noch viel mehr: stilles Glück, Zufriedenheit, Mitte. Davon und von der reinen Freude am Leben handelt dieser Blog.
Ist es schlimm anders zu sein?' 'Es ist schlimm, sich zu zwingen, wie die anderen zu sein. Es ist schlimm, wie die anderen sein zu wollen, weil das bedeutet, der Natur Gewalt anzutun, den Gesetzen Gottes zuwiderzuhandeln, der in allen Wäldern der Welt kein Blatt geschaffen hat, das dem anderen gleicht. Paulo Coelho