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Pool und Strand in Mahabalipuram

Nachdem wir uns am leckeren Büfett für den ganzen Tag verköstigt hatten, liefen wir gerne zum Strand um gemütlich in der Hängematte unsere Zeitung zu lesen.

Hier fuhren Touristen in orangenen Schwimmwesten mit einem stinkenden rauchenden Boot aufs Meer hinaus:

Als wir, wie jeden morgen nach dem Frühstück, gemütlich in unseren Hängematten am Strand unter den Palmen hingen, flogen plötzlich die Fische von den Palmen. Selbst wenn es hier eine fischäugige Göttin gibt…. Ich habe ja schon mal gelesen, dass sowas bei Windhosen sein kann, aber…

Fisch

Es waren aber nur die Krähen, die die Fische kreischend auf uns runter warfen.

Wächter mit Knüppeln sicherten nämlich die Hotelanlage und verjagten wilde Hunde und Menschen.

Pool am Meer

Wir hatten von unserem Balkon aus eine herrliche Aussicht auf den riesigen Pool, der jeden Morgen lautstark von den Poolreinigungswallas geschrubbt wurde:

Poolreinigungswallas

Wir amüsierten uns über die indische Bademode oder die piekfeinen Männer im Businessdress, die sofort nach der Ankunft zum Meeting mussten und nicht mal in den tollen riesigen Pool durften. Das Personal versteckte währenddessen Gutenachthupferle aus einem Sack in ihren Zimmern.

Plötzlich versuchten Leute in unser Zimmer zu gelangen. Es stellte sich dann heraus, dass das Zimmer doppelt vergeben worden war.

Die verschiedenartigsten Menschen kamen hierher um sich zu erholen. Viele kamen aus Chennai um hier mit der Großfamilie ihr Wochenende zu verbringen. Manche brachten sogar ihr Kindermädchen mit.

Verrückte Inder spielten lautstark mit Wasserpistolen und Bällen. Sie stiegen in einen 4 m hohen durchsichtigen Plastikball in dem sie dann dauernd umfielen.
Brahmanen mit weißer Kordel um den Oberkörper machten besonderen Radau beim Wasserballspiel.

Die Geste eines kreisender Zeigefinger ums rechte Ohr bedeutet übrigens, dass der Bramane beim Austreten seine Mala ums Ohr legt.

Von Kovalam nach Mahabalipuram

Wir flogen von Tivandrum nach Madras und hatten jetzt eigentlich schon genug von Indien.

Flug nach Chennai

Im Flugzeug war es eiskalt, in den überfüllten und lauten Flughallen, in denen wir ewig lang warten mussten und in den Zubringerbussen ebenso. Gut, dass ich meine Tempelsocken und meinen warmen Anorak dabei hatte. Durchsucht nach Waffen, Drogen und Handgranaten wurden wir natürlich auch wieder.

In den Toiletten am Flughafen standen wieder Messbecher und Wassereimer. Mit der rechten Hand nimmt man den Becher und wäscht die linke Hand, mit der man den Po geputzt hat über dem Loch im Boden. Deshalb hatten wir immer Klopapier in den Taschen, das dann bei der Leibes- und Taschenkontrolle peinlicherweise zum Vorschein kam.

Dieses Mal ging es mit dem zum Hotel kommen etwas schneller, weil wir nach dem Inlandflug nicht mehr durchsucht wurden. So freuten wir uns, als wir endlich im Taxi saßen darauf, uns in unserem Hotel mit Swimmingpool am Meer eine Woche lang von den Strapazen der Reise erholen zu können.

Wir bekamen dann erst mal nach langer Warterei einen Schlüssel für ein dunkles Erdgeschosszimmer ohne Terrasse. Das fand ich irgendwie unheimlich, schließlich war hier 2004 alles durch den Tsunami zerstört worden. Außerdem hätten wir dann unsere ständig klatschnassen Klamotten in den Bäumen trocknen müssen, wie diese findige Japanerin.

tree for laundry drying

Wir sagten an der Rezeption Bescheid, dass wir ein Zimmer mit Balkon wollten und gingen erst mal einkaufen, weil es meistens ziemlich lange dauert, bis wir dann hinein können.

In Mahabalipuram liefen bissige Hundemeuten in den Straßen herum. Einige Hunde knurren uns an, weil wir neben der Straße langliefen und nicht wie anständige Touristen im tuc tuc fuhren. Das war hier schließlich ihr Revier.

Ein freundlicher älterer Einheimischer machte mich darauf aufmerksam, dass ich nicht neben der Straße, sondern auf der Straße ganz nah bei den Autos laufen solle, dahin trauen sich die Hunde nicht. Hier wurde ich zwar nicht mehr angeknurrt, aber dafür streiften ein Bus und ein Motorradfahrer meinen Ärmel.

Unser Taxifahrer meinte dazu, dass er deshalb immer seine Seitenspiegel einklappe.

Ich betete nun zu den Hindu- Göttern, dass sie mich schützen mögen, weil ich mir nicht vorstellen konnte, dass das noch im Zuständigkeitsgebiet des Heiligen Christopherus lag.

Eine Kuh fraß das Obst der Gemüsefrau. Die warf dann mit ihren Gewichten nach der Kuh, bis sie wo anders fressen ging.

Mahabalipuram

Die Ziegen fraßen dafür die Blumenmalas eines Motorradfahrers auf:

Als wir uns dann mit Keksen und versiegelten Wasserflaschen eingedeckt hatten, sind wir völlig erschöpft im Hotel angekommen und ich wollte nur mal eben duschen und dann nur noch in den riesigen Pool.

Swimmingpool

Aber dann war der Boy mit dem Schlüssel für ein anderes Zimmer, ein Stockwerk höher mit Balkon immer noch nicht da. Das dauerte so lange, dass keine Zeit mehr übrig war zum Schwimmen im Pool. Es kamen nämlich bereits die Giftspritzer und hüllten die ganze Umgebung in eine dunkle Giftgaswolke ein. Das sollte wohl gegen Ungeziefer sein:

Der Safe im Zimmer funktionierte auch nicht richtig. Jemand kam dann zum reparieren. Hier gab es auch jeden Abend zwei – bis dreimal Stromausfall. Das bedeutete, der Kühlschrank, die Klimaanlage, der Fernseher funktionierten dann zeitweilig trotz Notstromdiesel nicht.

Nachts träumte ich vom Tsunami und wie das Bett im Wasser schwamm. Wir mussten aber zuerst die Goldfische retten, bevor wir fliehen konnten. ..

Unsere Zimmer waren oft liebevoll dekoriert und abends brachte man uns süße Betthupferl und wir wurden gefragt ob wir auch ja zufrieden wären.

Welcome

Am nächsten Morgen wurden wir vom Personal des Frühstücksbuffets ausführlich befragt, woher wir sind, wohin wir gehen und wie wir Indien finden ….

Unsere englischen Antworten verstanden sie aber meistens falsch, möglicherweise haben sie ja auch nur diese speziellen Fragen auf Englisch gelernt und Hindi verstanden sie auch nicht, nur das blubb-blubb von Tamil Nadu.Das konnten wir nicht verstehen, weil es eben so blubberte.

Die Lieblingsfrage war wieder, ob wir es im Norden oder im Süden besser finden. Was wäre wohl mit uns passiert, wenn wir Norden geantwortet hätten?

Das Frühstücksbuffet enthielt alle Köstlichkeiten Indiens und Europas vom Frühstück übers Mittagessen Kuchen und Abendessen und natürlich der leckeren Dekoration! Grins. 😉

Dazu gab es eine viel zu laute Kreischmusik von Barbara Streisand, die natürlich lauter gedreht wurde, als ich darum bat, sie leiser zu stellen oder eine schöne indische Musik anzumachen.

Dann haben sich alle Angestellten gewundert, warum ich dann die Dekoration auf der Terrasse verspeist habe. Aber es saßen ja noch genügend Opfer im Speisesaal.

Ankunft im Dschungelhotel in Swamimalai

Unterwegs kamen wir bei einer Kirmes vorbei, mit Riesenrad, Karussell und Ständen aller Art .

Riesenrad

Die Götter feierten natürlich mit.

Kirmes

In unserem Hotel, in Swamimalai wurden wir mit Violine und Maultrommeln begrüßt.

Reception

Da das Hotel aus dem 18. Jahrhundert mitten im Naturschutzgebiet im Dschungel lag, gab es auch überall viele Insekten, die mit entsprechenden Mitteln vergiftet wurden und wir mit, wenn wir uns zu lange im Badezimmer aufhielten, wo die Mücken durch die Lüftungsöffnungen hereinkamen.

Shivastatue

Mit duftenden Blumenmalas und einheimischen Obst wurden wir in unserem Bungalow empfangen, so dass wir über die großen Spalte in der Tür hinwegsahen, durch die auch die Moskitos hereinkommen konnten.

Das vorgefundene Obst und unser Reiseproviant mussten wir möglichst schnell verspeisen und da sich in Windeseile klitzekleine Dschungelameisen über die Reste hermachten. So trugen wir die Schalen ganz weit weg.

Abends gab es gleich ein Konzert indischer Musik und da die Anlage recht groß war, hatten wir etwas Mühe dort hin zu finden. Zumal das Personal immer mit dem Kopf wackelte, wenn es „ja“ meinte.

Malas

Oshos und Maharishi Mahesh Yogis Anhänger tragen sie um den Hals oder um die Hand und Götter ebenfalls:

Gebetsketten, die manchmal bis zum Bauch hinab reichen, aus Blumen, Perlen oder Edelsteinen. Hier liegt die wahre Kraft eines Gottes, so wie in einem Talisman.

Jede indische Sekte opfert andere Malas. Mala heißt in Sanskrit Kette. Vishnus Anhänger tragen Blumenmalas oder Perlen aus dem Holz der Tulsipflanze.

Manche Samen haben Längsrillen, aus denen man schließen kann welchem Gott sie geweiht wurden.

Buddhisten tragen gerne Malas aus Perlen des Bodhibaumes.

Kali trägt natürlich ein Mala aus Schädeln:

Meditationsmalas haben 108 Perlen die für die 108 Namen der angebetenen Gottheit stehen. Eine Perle gibt es zusätzlich, damit man während des Rezitierens der Mantren weiß, wann man damit fertig ist.

Man darf keinesfalls über die zusätzliche Perlen gehen, wenn man bei der 108. Perle angekommen ist, sondern muss dann rückwärts zählen. Wenn ich mal mein Mantra so oft rezitiere, werde ich ausprobieren, was passiert, wenn ich die 109. Perle mitzähle.

Weil man ja mit dem Zeigefinger in der Nase bohrt und als anständiger Hindu auf der Toilette seine linke Hand benutzt, darf man nur mit den anderen Fingern der rechten Hand Perlen zählen!

Den schmutzigen Boden, auf dem die Kühe und die Menschen ihre Notdurft verrichten darf die Kette keinesfalls berühren.

Wird die Kette um den Hals getragen, so bündelt sie die Energie und strahlt sie ab.

Besonders umständlich sind Heilstein– Malas. Diese müssen nämlich regelmässig gereinigt werden, damit sie wirken: