Tag-Archiv | Papst

Die Kunst des Schuheausziehens

Gleich am Eingang der Moschee übte ich mich in der Kunst des Schuheausziehens, ohne den Boden zu berühren. Zum Glück habe ich ja inzwischen das Wackelbrett im Fitness- Studio einigermaßen gemeistert, so dass ich dabei nicht allzu oft umfiel.

Fenster zum Paradies

Ich zog also zuerst meine rechte Sandale aus, stieg mit meinem rechten Fuß in einen Socken, von dem ich hoffte, dass es der rechte war und erst dann setzte ich meinen rechten Fuß auf den Teppich. Die rechte Sandale baumelte nun an einem Riemchen an meiner linken Hand.

Ebenso machte ich es mit dem linken Fuß, den ich in den übriggebliebenen Socken steckte. Da die Füße nicht den Boden und die Schuhe nicht den Teppich berühren durften, musste ich einige cm über dem Boden schweben, während ich die Sandalen in das dafür vorgesehene Regal platzierte.Dabei fiel ich natürlich um.

Wenn ich vorher gewusst hätte, dass ich die Schuhe auch mit zueinander gewandten Sohlen in den Innenraum mitnehmen darf, hätte ich diese Strapazen genauso wenig mitgemacht, wie Papst Benedikt XVI bei seinem Besuch der Al-Hussein bin Talal-Moschee in Amman.

Stattdessen befürchtete ich, dass irgendwo ein Religionspolizist auftaucht und mich aus der Moschee verweist.

In der Moschee zog ich mir nicht nur meine Schuhe aus, sondern ich hängte auch meinen Alltagskörper an einen leeren Kleiderhaken. So schwebte ich dann mit meinen Tempelsocken über den flauschig weichen Teppich, der den ganzen Boden des Gebetsraumes bedeckt.

Zum Glück war der Raum leer, so muss ich mich bei meiner Größe nicht in so ein kleines orientalisches Muster auf den Teppich quetschen, das höchstwahrscheinlich für Liliputaner gewebt wurde. Die Zehen der Vorderfrau hätte ich dann auch noch in meiner Nase gehabt.

An den Wänden der Moschee hängen keine Bilder wie ich sie male, sondern die Innenwände sind mit Orientalischen Mustern geschmückt. Ich konnte zwar einzelne arabische Buchstaben erkennen und sogar den Namen Allah lesen, aber so eine wunderschöne verschnörkelte Schönschrift , Kalligrafie genannt, muss ich mir noch einmal genauer erklären lassen.

Eine Gebetsnische zeigte sogar in Richtung Mekka und für die Damen gibt es einen eigenen Gebetsraum im Obergeschoss, von wo aus man ausgezeichnet auf die Herren hinabblicken kann.

Kalligraphie

Von hier aus konnte ich mich auch so lange in das wunderschöne Deckengemälde vertiefen, bis ich im Paradies entschwand…

Bio- Dienstfahrzeug für Kretschmann?

Dienstfahrzeug für Kretschmer

Am Eingang des krumm und schief gebauten Daimlermuseum in Stuttgart stand ein grüner Landrover, der aber sicherlich nicht fürs Gelände gebaut wurde, sondern eher als Designer-stück die Besucher erfreuen soll.

Landrover

Vor allem die Radkappenklammern mit den Spiralfedern erinnerten mich an die Einmachgläser meiner Großmutter.

Laut Museumsführerin stiegen wir nun in eine Zeitmaschine und fuhren ins 19. Jahrhundert:

In der oberen Etage erwartet uns plötzlich ein Pferd – leider nur ein ausgestopftes:

Pferd im Daimlermuseum

Ausführlich wurden wir nun über Gasmotoren und Benzinmotoren informiert und dass Daimler Motoren baute und Benz Automobile. Dann erfuhren wir noch, dass die Apotheke in Wiesloch einst die 1. Tankstelle der Welt war.

Wir müssen uns auch nicht mehr wundern, dass manche Leute das Internet für so gefährlich halten. Die Angst vor etwas Neuem scheint in der menschlichen Natur zu liegen.Manche Menschen machten sich Gedanken darüber, welche Auswirkung eine Geschwindigkeit von 80 Km in der Stunde auf den Menschen haben könnte. Andere erschraken zutiefst, wenn plötzlich eine Kutsche ohne Pferde durch die Gegend fuhr.

Benz hatte eine Kurbel für sein Dreirad. Auch sonst war das Autofahren etwas komplizierter als heute. Man musste es hören, wenn der Motor zu schnell lief um weniger Gas zuzuführen. Nur so konnte der Motor gedrosselt werden. Außerdem durfte man keinen Schnupfen haben, denn man musste es riechen, wenn das Benzin im Motor nicht ganz verbrannte und dann mit Wasser kühlen.

Wir kamen an diesem skurrilen Luftschiff vorbei:

Luftfahrzeug

Die drei Strahlen des Mercedes- Sternes symbolisieren übrigens Land, Wasser und Luft.

Wir bewunderten jede Menge alte Kutschen

Kutsche

und Busse:

Omnibus

und auch einen liebevoll bemalten Oldtimerbus:

 Oldtimer- Bus

Durchs Fenster sahen wir auch die neuen Autos mit Wasserstoffzellen, die zwar serienreif, aber nicht marktreif sind. Weil nämlich die dazugehörigen Tankstellen fehlen.

Hier ist ein früheres Postauto:

Postauto

Hier konnten sich die Kids abreagieren:

Nun raste die Führerin mit uns durch die Hallen, weil sie merkte, dass wir spät dran waren und noch nicht alles gesehen hatten.

schräges Treppenhaus

So ließen wir eben einige Räume weg.

Stolperfallen gabs immer mal wieder. Kein Wunder bei der schiefen Bauweise:

Stolperfalle

Trotzdem gelang es mir, diesen kreativen Arbeitsplatz im Vorbeirennen zu fotografieren:

Kreativer Arbeitsplatz

Ich weiß nicht mehr genau, welches Auto es war, bei dem man das Lenkrad abmachen musste, um einzusteigen. Tolle Erfindung, wenn es dann am Hang steht und plötzlich los fährt und man hat das demontierte Lenkrad in der Hand. Nur gut, dass der Sicherheitsgurt bereits in den 70gern erfunden wurde.

Mit diesem Winterfahrzeug räumte man früher den Schnee weg:

Winterfahrzeug

Hier steht ein Pullmann:

Pullmann

Wenn der Papst im Herbst nach Deutschland kommt und tatsächlich in so einem Unikum von Papamobil reist, macht er ja vielleicht doch noch mit mir eine Herrenboutik auf. Das war doch schon immer mein Traum:

Papamobil

Mich wundert, wie sie Dianas Auto wieder entknautscht haben:

Dianas Auto

Nachdem wir uns dann zusammen mit unserer Führerin in dem riesigen Museum erst mal verlaufen haben und sich die mehrköpfige Security über uns amüsiert hatte, kamen wir bei den Designern raus:

Design- Abteilung

Heiliger Strohsack! Hier gab es einen Blick auf die Fahrzeuge der Zukunft:

future car

Hoffentlich fliegen die dann nicht eines Tages damit an meinem Schlafzimmerfenster vorbei.

Fahrzeuge der Zukunft

Wenn sowas auf unseren Straßen fährt,

Bio-Fahrzeuge

ist das vielleicht nicht mehr so lustig wie zu Carl und Bertas Anfangszeiten:

Rosenmontag 2010

Beim Anblick der nackten Pappfigur unserer Bundeskanzlerin beim Rosenmontagsumzug in Köln konnte ich ja gar nicht begreifen, wie ein Volk sie zuerst wählt und dann so schamlos behandelt. Wo waren denn die Mitglieder des „Festordnenden Komitees“ in Köln? Sind sie alle der Schweine-Pest anheimgefallen, weil sie der Sünde verfallen sind, d. h. dass sie sich von Gott entfernt haben? Die andere Möglichkeit wäre, dass sie der Raserei verfallen sind, da manche behaupten dass sich der Name Rosenmontag auf Rasen oder Tollen bezieht. Immerhin sichert sich das Fernsehen so hohe Einschaltquoten. Kein Wunder, dass Mitbürger solche Bräuche anprangern, die die moralischen Normen und ethischen Werte unserer Sozialordnung aufheben.

In Köln wurde schon lange Karneval gefeiert und weil es dort wohl allzu wild zuging, wurde 1823 das „Festordnende Komitee“ gegründet, das dafür sorgen sollte, dass der Karneval ordentlich abläuft. Am Montag nach dem dritten Sonntag vor Ostern hielt es seine Sitzung ab. Dieser Sonntag hieß Rosensonntag, weil da der Papst einer wichtigen Persönlichkeit eine geweihte goldene Rose überreichte.

Bei uns in Süddeutschland gibt es an Rosenmontag „Narrensprünge“, das sind Umzüge, bei denen Menschen mit schaurigen Masken durch die Straßen ziehen und einen höllischen Lärm veranstalten um nach heidnischer Art die Dämonen des Winters auszutreiben.