Vor einiger Zeit habe ich solche Airbrush Gemälde angefertigt:
Weil mir aber der Aufwand recht hoch erschien und ich wenig Zeit dafür hatte, geriet es in Vergessenheit.
Als ich auf der Messe ein paar Fotos von ein paar Gemälden gemacht hatte, um sie einer Freundin zu zeigen, wurde ich von einem ungehobelten plutonischen Menschen grob angebrüllt, dass ich diese sofort löschen müsste und er drohte mir irgendwas mit Urheberrechten usw. Dabei rückte er mir so weit auf die Pelle, dass ich vor Schreck fast die Treppe hinunter gefallen bin und zum Glück gerade noch die Löschtaste fand.
Da ich es von Messen gewohnt bin, dass Besucher zuvorkommend behandelt werden, war ich auf so eine Attacke nicht vorbereitet. Wenn man nicht will, dass jemand Fotos macht, kann man das ja schließlich auch freundlich sagen oder ein Schild aufstellen. Außerdem haben vor und nach mir auch mehrere Leute seine Bilder fotografiert, wie ich beobachtet habe.
Völlig fertig, da er mir mit seinem feindlichen Angriff sämtliche Energie entzogen hatte, ging ich zum nächsten Stand.
Dort war es mir, als wäre ich von der dunklen Hölle ins lichtvolle Paradies gekommen. Staunend stand ich vor wunderschönen Airbrush Bildern und fühlte, wie feine Energien in mich einströmten.
Liebliche Engel mit glitzernden Haarbändern sprachen liebevoll mit mir und erzählten mir von ihrer Mutter, die diese schönen Bilder gemalt hat. Sie erlaubten mir auch die Bilder, die mir besonders am Herzen lagen zu fotografieren und gaben mir einen Flyer mit weiteren Hinweisen und sagten mir auch, wo ich weitere Bilder im Internet finde:
Der Islam kennt zwar keine Heiligen, die zwischen dem Gläubigen und Allah vermitteln, aber das Volk in der islamischen Welt hat das immer anders emfunden.
Weil der Prophet Muhammad den Islam verkündete, wird er ganz besonders verehrt. Ebenso verehrt werden aber auch seine Gefährten, die ersten vier Kalifen Abu Bakr, Omar, Osman und Ali und Muhammads Gattin Chadidscha und ihre Tochter Fatima.
Vor der Ankunft der ersten Türken war das Gebiet der heutigen Türkei christlich. Die zur Religion des Islam übergetretene Bevölkerung bewahrte aber, was ihnen heilig war. So entstanden viele Stätten der Verehrung. Besonders bei den Sufis bekam die Bevölkerung Hilfe durch Heilige, die ihnen in den Nöten des Alltags beistanden. Der Heilige Georg verwandelte sich einfach in den muslimischen Hidrellez.
Fast jedes Istanbuler Wohnquartier besitzt sein eigenes Heiligengrab, mit einer turban-bekrönten osmanischen Grabstele, mit grünem Zaun und Grabstein. Auf der Mauer stehen Kerzen und manchmal steht dort auch eine Tafel, auf der die offizielle Religionsbehörde darauf hinweist, dass das Abbrennen von Kerzen an Heiligengräbern unislamisch ist.
Obwohl Heiligenverehrung und Personen- und Gräberkult im Islam eigentlich abgelehnt wird, sind Gräber frommer Männer und Frauen zu Pilgerstätten geworden. Unter ihnen waren bedeutende Mystiker und Mystikerinnen, welche die reine Gottesliebe predigten und sehr bescheiden lebten. Die Bezeichnung „Sufi“ soll auf ihr einfaches Wollgewand zurückgehen. Manche gründeten Sufi-Orden, wie jenen der „Tanzenden Derwische.
Maulana Rumi war einer der größten mystischen Dichter des Islam und gründete den Maulawi-Orden der tanzenden Derwische.
Seine größten Werke sind der Divan-e Schams, den er seinem mystischen Lehrmeister Schams-e Tabrizi widmete, das Masnavi, eine große epische Gedichtsammlung, und die metaphysischen Diskurse Fihi ma fihi.
Um sich mit Gott seelisch zu verbinden und in seiner Liebe aufzugehen, schrieb er Gebete, die auch gesungen wurden oder tanzte den wirbelnden Derwischtanz.
In Rumis Gedichten steht z. B. der Geliebte für die ewige Sehnsucht des Menschen und für das Transzendentale oder der Schmetterling, der an der Kerze verbrennt für das suchende, liebende Herz.
Als ich dieses Gedicht in meinem Garten las, erhob sich um mich herum ein überirdischer Gesang:
Ich suchte am Kreuz der Christen, doch da war Er nicht;
Ich ging in den Tempel der Hindus und in die alten Pagoden,
doch nirgends fand ich eine Spur von Ihm.
Ich suchte auf Bergen und Tälern, doch
Weder in der Höhe noch in den Niederungen fand ich Ihn.
Ich ging zur Ka’ba nach Mekka, doch auch dort war Er nicht.
Ich fragte die Gelehrten und Philosophen,
doch Er war jenseits ihres Begreifens.
Da schaute ich in mein Herz, und dort,
an Seinem Wohnort, sah ich Ihn;
an keinem anderen Ort war Er zu finden.
(Juwelen persischer Weisheit)
Rabi’a von Basra geb. ca. 720 ist die berühmteste arabische Mystikerin. Sie hatte viele Schüler, unter ihnen den Mystiker Hasan al-Basri.
Einst ging sie mit einem Eimer Wasser und einer Fackel durch die Straßen von Basra und rief:
„Ich möchte Feuer ans Paradies legen und Wasser in die Hölle gießen, damit niemand mehr Gott aus Angst vor der Höllenstrafe oder in Erwartung paradiesischen Lohnes anbetet!“
Mit diesen Gedanken beeinflusste sie Generationen von Sufis und auch den türkischen Sufi Yunus Emre, ein volkstümlicher Sänger und Dichter des 13. und 14. Jh. Dieser wandernde Derwisch ist einer der wichtigsten Dichter der türkischen Geschichte. Für ihn war das Paradies eine Schlinge, um menschliche Herzen zu fangen. In seinen Liedern preist die gesamte Schöpfung ihren Schöpfer.
Er wurde in mehr als hundert anatolischen Dörfern geboren und starb 1320 und 1321, in mehreren anatolischen Orten, an denen es entsprechende Gedenkstätten gibt.
Nicht nur weil es auf demselben Breitengrad liegt und auch eine kleine Pyramide, Kleiner Louvre genannt, besitzt , heißt dieses Örtchen „Klein-Paris“, sondern auch weil hier in Donzdorf zur Fasnetszeit ein wildes Treiben stattfindet.
Ein eisiger Wind pfiff um die Kirche herum und die Heilige Jungfrau lächelte mit ihrem Kind von der Säule zu mir herab.
Eigenartige Figuren lümmelten vor dem Pfarrhaus herum, so dass ich froh war, als mich vor der barocken Sankt Martinuskirche der Heilige Nepomuk, den ich schon auf zahlreichen Brücken kennengelernt hatte, begrüßte.
Als ich langsam die Stufen hinauf stieg, merkte ich, wie ich diese Welt verließ und in eine andere Ebene betrat. Es begann wieder so merkwürdig zu knistern:
Die Sankt Martinuskirche besitzt ein Portal an dem zwei Paradiesengel das Böse abwehren, welches sich vielleicht aus dem wunderschönen verwunschenen Park, in dem ein Renaissanceschlösschen steht, in die Kirche schleichen will. Einige Naturgeister haben aber doch einen Weg herein gefunden:
Als ich ins Innere der Kirche trat, sah ich im Dunklen einige Stangen mit Heiligenbildern stehen. Hierauf befanden sich der Heilige Florian, der für das Feuer zuständig ist, Josef als Patron für die Schreiner und Zimmerleute und Elia, den die Raben mit Brot füttern ist für die Bäcker zuständig. Der andere Heilige fällt mir leider nicht mehr ein. Diese Zunftstangen mit den entsprechenden Heiligen der verschiedenen Handwerkszünfte werden auch bei Prozessionen herumgetragen.
Die Orgel war sehr schön, aber wenn man bedenkt, dass sie 600 000.- gekostet hat .
Wie sehr hier Religion und weltliches miteinander verflochten war, sah ich auch an den vielen Rittergestalten und Gedenktafeln.
Als ich den Blick nach oben zur Decke richtete, breitete sich unter Martinus Mantel das ganze Leben des Heiligen aus und ich erinnerte mich, wie ich einst seinen Weg ging:
Ein überirdisches Licht schien durch die bunten Glasfenster zum Heiligen Antonius hindurch.
Mehrere Engelchen tobten herum und einige, die das blühende Leben darstellten trugen Totenköpfe um an die Vergänglichkeit des Menschen zu erinnern.
Ein Ritter hinter dem Altar weckte meine Neugier und ich wollte ihn mir genauer betrachten. Dabei hob ich meinen Blick nach oben und sah dass die hübschen Heiligen auf dem Altar von hinten gar nicht mehr heilig aussahen, sondern unheimlich hohl waren.
Ich war dann doch froh wieder hinaus ins Freie zu kommen und in dem wunderschönen Schlosspark fühlte ich mich dann wirklich wie im Paradies.
Es waren kaum Menschen dort und die Naturgeister trieben ihren Schabernack mit den Kunstwerken, die dort herumstanden.
Wie es mir der Prophet aufgetragen hat, stand ich schon lange vor Sonnenaufgang auf, um mich für den Fastentag ausreichend zu stärken. Aber mein Magen weigert sich etwas anzunehmen.
Also schlief ich weiter, bis mich kurz vor dem ersten Sonnenstrahl mein Allahwecker für mein rituelles Morgengebet, mit dem rituellen islamischen Ruf zum Gebet, dem Azan, aus dem Schlaf riss:
Hier habe ich ein lieblicheres Azan aus Jerusalem hereingebastelt , weil ich befürchte, dass mein kaputter Azanwecker bei einigen einen Hörsturz verursachen könnte.
Ich goss also schnell noch meine Blumen mit den darin schlafenden Elfen und trank einen Liter Tee, damit wir am Tage nicht vertrocknen würden.
Zum Glück war es an diesem Julitag so heiß, dass ich sowieso keinen Hunger hatte. Aber mein Durst war unbeschreiblich. Mein Kopf schmerzte, die Lippen wurden rissig. Gut, dass der Prophet Labello nicht verboten hat!
Aber ich wollte ja auch die Barmherzigkeit Gottes, die alles umschließt, wiederentdecken und mich ihm nähern, indem ich Körper und Seele reinigte und für seine Gaben dankte.
Alle meine Sünden sollten mir nun vergeben werden, sogar ohne Beichte! Mir wurde besonders bewusst, welchen Wert die Nahrung für die Menschen hat.
Mein Ego begann im Angesichte Allahs, von dessen Güte ich abhänge, zu schrumpfen. Ich wurde zufriedener und ausgeglichener, auch weil ich im heiligen Monat Ramadan weder streiten noch Zwietracht säen darf, sondern möglichst viele gute Taten vollbringen soll.
In den Emiraten darf bis auf die traditionelle arabische Laute während des Ramadan nicht mal Musik gespielt werden. Also schaltete ich schnell das Laudate aus und legte eine CD mit erlaubter Musik ein.
Abends beobachte wie sich die Sonne zum Horizont senkte. Nun durfte ich mich, dank der Erlaubnis des Propheten, auf das Fastenbrechen freuen, das ich mit meinen Freundinnen verbringen würde.
Ich wusch mich von oben bis unten und kleidete mich züchtig, wie es erwartet wird. Statt mir Henna auf meine Hände zu malen, lackierte ich mir nur die Fingernägel.
Bei meiner Ankunft winken mir einige meiner türkischen Freundinnen schon von Weitem zu, während andere die Schüsseln mit den Speisen vorbereiten.
Eine Weile erzählte uns die Imamin etwas über den Ramadan. Das Zuckerfest ist der erste Tag, der mit der Sichtung des Neumondes beginnt und es beendet den Ramadan. Sogar die Kinder lauschten andächtig und warteten geduldig bis zum üppigen Essen.
Wir haben das Fasten schließlich zum Wohlgefallen Gottes durchgeführt und nicht um unsere Bäuche schrumpfen zu lassen. Auch wollten wir unsere wilde Seelen mit dem Entzug von Nahrung und Wasser zu zügeln, damit sie so gezähmt sind, dass sie beim Eintritt unseres Todes auch brav den Körper verlassen.
Natürlich winken auch für all die Mühen die multifachen Belohnungen.
Der Ramadan wird nach dem Mondkalender gefeiert und findet deswegen jedes Jahr 10 Tage früher als im vorigen Jahr statt. Weil der Engel Gabriel die 1. Offenbarung des Korans in der Zeit des Ramadan brachte, wird in den letzten 10 Tagen vor diesem Tag noch mehr im Koran gelesen.
So wie der Prophet Mohamed lesen viele während des Fastenmonats den ganzen Koran und besuchen sich gegenseitig. Manche teilen sich das Lesen des Korans auch auf, so dass nicht jeder so viel lesen muss.
Das Terawih- Gebet wird im heiligen Monat Ramadan zusätzlich in Verbindung mit dem Nachtgebet verrichtet.
So kann man noch mehr Verdienste ansammeln um von Allah belohnt zu werden. Aber ich kultivierte lieber die Tugend der Genügsamkeit.
Sobald die Dämmerung anbrach und das tägliche Fasten beendete, griffen alle zu und redeten durcheinander. So ein Festessen gab es schon lange nicht mehr.
Ich begann das Fastenbrechen mit einer mit einer Walnuss gefüllten Dattel und einem riesigen Schluck Wasser und betete:
O Allah, um Deinetwillen habe ich gefastet und an Dich geglaubt und mit Deiner Versorgung breche ich das Fasten. Im Namen Allahs, des Allbarmherzigen, des Gnädigen.
Danach fiel ich über die restlichen Datteln her und habe mir keine Gedanken mehr gemacht, ob es eine gerade oder ungerade Anzahl war. Hauptsache die Datteln vor dem Gebet sind ungerade. Zum Glück gab es genug davon, so dass die anderen auch noch welche essen konnten.
Endlich durfte ich trinken. Das Wasser, das von Gott kommt, schmeckte mir so köstlich wie der Nektar des Paradieses.
Nun feierten wir unsere Verbundenheit und freuten uns, dass wir den Ramadan erleben konnten. Er ist ein Neuanfang zur Heilung und zum Wiederentdecken des Göttlichen.
Gleich am Eingang der Moschee übte ich mich in der Kunst des Schuheausziehens, ohne den Boden zu berühren. Zum Glück habe ich ja inzwischen das Wackelbrett im Fitness- Studio einigermaßen gemeistert, so dass ich dabei nicht allzu oft umfiel.
Ich zog also zuerst meine rechte Sandale aus, stieg mit meinem rechten Fuß in einen Socken, von dem ich hoffte, dass es der rechte war und erst dann setzte ich meinen rechten Fuß auf den Teppich. Die rechte Sandale baumelte nun an einem Riemchen an meiner linken Hand.
Ebenso machte ich es mit dem linken Fuß, den ich in den übriggebliebenen Socken steckte. Da die Füße nicht den Boden und die Schuhe nicht den Teppich berühren durften, musste ich einige cm über dem Boden schweben, während ich die Sandalen in das dafür vorgesehene Regal platzierte.Dabei fiel ich natürlich um.
Wenn ich vorher gewusst hätte, dass ich die Schuhe auch mit zueinander gewandten Sohlen in den Innenraum mitnehmen darf, hätte ich diese Strapazen genauso wenig mitgemacht, wie Papst Benedikt XVI bei seinem Besuch der Al-Hussein bin Talal-Moschee in Amman.
Stattdessen befürchtete ich, dass irgendwo ein Religionspolizist auftaucht und mich aus der Moschee verweist.
In der Moschee zog ich mir nicht nur meine Schuhe aus, sondern ich hängte auch meinen Alltagskörper an einen leeren Kleiderhaken. So schwebte ich dann mit meinen Tempelsocken über den flauschig weichen Teppich, der den ganzen Boden des Gebetsraumes bedeckt.
Zum Glück war der Raum leer, so muss ich mich bei meiner Größe nicht in so ein kleines orientalisches Muster auf den Teppich quetschen, das höchstwahrscheinlich für Liliputaner gewebt wurde. Die Zehen der Vorderfrau hätte ich dann auch noch in meiner Nase gehabt.
An den Wänden der Moschee hängen keine Bilder wie ich sie male, sondern die Innenwände sind mit Orientalischen Mustern geschmückt. Ich konnte zwar einzelne arabische Buchstaben erkennen und sogar den Namen Allah lesen, aber so eine wunderschöne verschnörkelte Schönschrift , Kalligrafie genannt, muss ich mir noch einmal genauer erklären lassen.
Eine Gebetsnische zeigte sogar in Richtung Mekka und für die Damen gibt es einen eigenen Gebetsraum im Obergeschoss, von wo aus man ausgezeichnet auf die Herren hinabblicken kann.
Von hier aus konnte ich mich auch so lange in das wunderschöne Deckengemälde vertiefen, bis ich im Paradies entschwand…
Langsam trudeln die Devas wieder in meinem Garten ein Elfen, Feen, Gnome Kobolde Im Sanskrit heißen sie die Leuchtenden oder die Strahlenden. Ihnen sind die Begriffe Gut und Böse fremd.
Mit einer Schlüsselblume, auch Himmelsschlüsselchen genannt, welches Glück, Wohlstand und Schutz verleiht, schloss ich das Reich der Elfen auf.
Kaum hatte ich meinen vierblättrigen, glückbringenden Klee aus dem Winterquartier geholt, waren die Elfen auch schon da und legten ihre Elfenbabys in meine Tulpen.
Ich begrüße die Devas und bitte sie mich bei der Gartenarbeit zu beraten. Sie lassen sich gerne filmen und posieren gerne vor meiner Kamera. Natürlich wollen sie sich danach auch eingehend auf dem Bildschirm betrachten und ihr Aussehen verändern.
Manchmal streiten sie sogar so laut darüber, in welche Form sie gesehen werden wollen, dass die Spatzen Partei ergreifen. Lasse ich aber Musik erklingen, beruhigen sie sich wieder und singen laut schallend mit:
Am nächsten Morgen finde ich dann meistens solch ein blühendes Paradies vor.
Im Mittelalter war es schwierig herauszufinden, ob Maria Lotusfüße besitzt, weil der Saum ihrer Gewänder weit auf den Boden herab reichte und diese nie darunter hervor blitzten.
Schließlich hatte die Königin von Saba auch immer ihre behaarten Schenkel und ihren Eselsfuß zu verbergen versucht, die sie von ihrer Dschinnmutter vererbt bekam…
In dieser Zeit, als auf Kirchenfenstern wiedergegeben wurde, was die Leute zu glauben hatten, mussten sich die Künstler auf die Abbildung von Passionen, Heiligen und Marien beschränken, wenn sie nicht wollten, dass ihnen der Pinsel genommen wurde.
Immerhin konnten ihre Seelen noch zu Maria Zuflucht suchen, indem sie sie als Mutter, Jungfrau, als platonische Geliebte und als Schönheitssymbol verehrten.
Manchmal zeigte sich Maria mädchenhaft zart, ein anderes Mal heroisch.
Je nach Laune des Künstlers kleidete sie sich in ein ärmliches Gewand oder modebewusst prachtvoll.
Passend zur Umgebung, in die sie geflogen war, trug sie wallendes Haar, um zu zeigen, dass sie frei geboren ist, oder eine Krone oder ein Kränzchen und öfter sogar einen Heiligenschein. Als Braut der Kirche musste sie selbstverständlich Brautschmuck und Schleier anlegen.
Manchmal schaut sie sinnlich und verführerisch, ein anderes Mal weltabgewandt und vergeistigt, mit Sai Babas Regenbogen im Hintergrund.
Schüchtern war sie damals wohl auch nicht, da sie sich meines Wissens nie darüber beklagt hatte, dass sie in jeder Situation abgebildet wird, sogar als sie den Jesusknaben verprügelt hatte:
Vielleicht forderten deswegen die Kardinäle schon mehrmals Madonnas Exkommunikation?
Wenn sie nicht in die Ecke der dummen Blonden gestellt oder als Milchsuppenmadonna verdonnert werden will, hält sie als Attribut der Gelehrsamkeit ein Buch in ihren Händen und Gott schaut mit rauschendem Bart wohlgefällig auf sie herab.
Gerne lässt sie sich im Rosenhaag oder im Erdbeerbeet, porträtieren, weil die Erdbeere mit ihren 3 Blättern als ein Zeichen für Trinität gilt. Auch pflückt sie gerne duftende Veilchen oder hält Kreuzesnägel als Nelken getarnt in ihren Händen. Wenn sie ihre Keuschheit betont, hat sie immer ihre weiße Madonnenlilie dabei.
Da ihr wohl der Umgang mit gewöhnlichen Menschen nicht so sehr behagte, pflegte sie mehr den Umgang mit Engeln, Heiligen und Königen oder weilte mit Gott im umzäunten Paradiesgarten. Damals, als es noch keine Terroristen gab, war es dort noch einigermaßen sicher. Wenn man mal von der Schlange einmal absieht.
Zuweilen tummelten sich edle Hunde in ihrer Nähe, von denen behauptet wird, dass sie die Predigt hielten. Wenn die Hunde des Künstlers mal nicht so gut gelungen sind und sie abgemagert oder zerzaust aussahen, so wurde einfach erklärt, dass das die Heiden seien.
Mich wundert es nicht, wenn Madonna jetzt mehr der Kabbala zuwendet…
Zu Acht sangen wir uns an diesem Abend durch die acht Paradiese.
Das indische Harmonium vibrierte immer schneller mit der Erde, in der wir verwurzelt waren und ließ seine Töne zusammen mit unserem Gesang auf den Tönen der Violine zum Himmel empor steigen.
Während wir unsere Mantren sangen, vereinigten wir uns mit dem Göttlichen und die Energie strömte in das buddhistische Rad der Erlösung mit seinen acht Speichen.
Um die Wirkung der Mantren zu erhöhen konzentrierte ich mich auf Bindu, den Punkt des Universums, in dem das Universum entsteht und vergeht.
Dabei wurden nicht nur unsere Herzen und unser Bewusstsein, sondern auch der Raum in dem wir sangen ganz weit. Noch nie haben wir unseren Meditationsraum so groß und gewaltig erlebt.
Da der weise Gott Ganesha, der Schutzherr der Wissenschaften für den Neuanfang und die Transformation steht, begrüßten wir ihn zuerst in der heiligen Sprache des Sanskrits.
Sobald er in dem indischen Harmonium den Herzschlag des Universums vernahm, tanzte er mit seiner Energieschlange um den Bauch gewickelt in unserem Kreis herum. Unsere Guritha sprang sofort derart begeistert auf, dass ich dachte, seine Reittiere, Mäuse und Ratten hätten sie erschreckt.
Dann tanzte sie mit ihm und durfte sogar mit seinem abgebrochenen Stoßzahn auf ihrer Violine spielen. Dabei trippelte er mit seinen Lotusfüßen die ganze Zeit total verzückt auf ihren Notenblättern herum und wiegte seinen lieblichen Elefantenkopf hin und her.
Meine früheren Begegnungen mit Ganesha habe ich hier beschrieben:
Im Juli ( Kräutermond) besuchten wieder besonders viele Naturgeister und Feen meinen Garten, den der Heilige Franziskus bestimmt genauso angelegt hätte undverwandelten ihn in ein verzaubertes Paradies.
„Dem Bruder, der den Garten pflegte, sagte er auch, er solle nicht in der ganzen Erde des Gartens nur essbare Kräuter anpflanzen, sondern einen Teil der Erde freilassen, damit sie blühende Kräuter hervorbringe, die zu ihrer Zeit die Schwestern Blumen hervorbringen. Er sagte sogar, der Bruder Gärtner solle in einer Ecke des Gartens ein schönes kleines Gärtchen anlegen und dort alle wohlriechenden Kräuter und alle Gräser, die schöne Blumen hervorbringen, setzen und anpflanzen, damit sie zu ihrer Zeit all ihre Betrachter zum Lob Gottes einladen würden. Denn jedes Geschöpf sagt und ruft: „Gott hat mich deinetwegen gemacht, o Mensch.“ (LegPer 88)
Heute früh sah ich überall kleine Köpfchen aus dem Teich herausschauen:
Langsam näherte ich mich dem Lieblingsplatz der Grasfrösche. Erstmal tauchten sie unter. Als sie aber merkten, dass ich Vegetarierin bin, lugten sie wieder aus dem Wasser heraus und beobachteten mich neugierig:
Ob dieser fette Grasfrosch wohl ein verzauberter Prinz aus dem Märchen ist?
Wartet er darauf, dass ich zu knurren beginne, wie ein Grasfroschweibchen? Ich lasse das lieber sein.Zur Paarungszeit tragen nämlich die Weibchen ihre Männer auf dem Rücken zur Begattung. Dann wartet er, bis das Weibchen ihre Eier legt und befruchtet sie außerhalb des Körpers im Wasser.
Hier schwimmt so ein Froschmännchen huckepack:
Was hat die Fröschin wohl im Paradies angestellt, dass ihr dieses Schicksal auferlegt wurde?
Da haben es die Menschenfrauen viel besser, weil sie die Männer auf den Arm nehmen und sich auf Händen tragen lassen können.
Im Wandel der Ge - Zeiten Die Nähe zur Natur verbindet mich mit dem alten Wissen der Ahnen, das in Steinen, Bäumen, Tieren, Flüssen und Seen steckt. Mit der Wieder-Anbindung an unsere Wurzeln beginnen wir eine frische, junge Kraft in uns zu entwickeln, die der starken und wilden, ungezähmten Natur tief in uns, die Kraft des Ur - Menschen! Mutter: Wir waren nie von ihr getrennt, wir haben nur manches vergessen. Wenn wir still werden, und aufmerksam lauschen, kommt all das Wissen zu uns zurück und noch viel mehr: stilles Glück, Zufriedenheit, Mitte. Davon und von der reinen Freude am Leben handelt dieser Blog.
Ist es schlimm anders zu sein?' 'Es ist schlimm, sich zu zwingen, wie die anderen zu sein. Es ist schlimm, wie die anderen sein zu wollen, weil das bedeutet, der Natur Gewalt anzutun, den Gesetzen Gottes zuwiderzuhandeln, der in allen Wäldern der Welt kein Blatt geschaffen hat, das dem anderen gleicht. Paulo Coelho