Tag-Archiv | Platja de Pals

Spaziergang auf der katalaunischen Mauer

Katalaunische Mauer

Ich spazierte von Platja de Pals in Richtung der Felsen und traf auf wunderschöne romantische Buchten mit schattenspendenden Felsen. Hier tummelten sich wieder die von Gott Gekleideten und die Naturgeister und lauschten den sphärischen Klängen der verzauberten Natur.

Eine Treppe führte steil die Felsen und Berghänge empor und sah aus wie eine Miniaturausgabe der chinesischen Mauer, die sich über die Felsen mit vielen schönen Aussichtspunkten schlängelte, wo zum Glück keine Autos fahren konnten.

Von dieser katalaunischen Mauer aus konnte ich die Platja de l’Illa Roja erblicken, also den „Strand der roten Insel“, der aber keine Insel ist, sondern ein aus dem Wasser ragender Felsen. Hier tobten sich natürlich wieder die Naturgeister und die Luftbekleideten aus.

Spaziergang im mystischen Platja de Pals

Mittags, als es am Strand zu heiß war und alle Nachbarn gleichzeitig auf die Idee kamen ihre Hecken zu schneiden, riet mir die Eulengöttin Uccellina zu einem Spaziergang.

Also ging ich in der größten Mittagshitze spazieren. Unter den schattenspendenden riesigen Pinien konnte ich es gut aushalten. Diese Spaziergänge in Platja de Pals waren sehr schön, aber nicht immer einfach.

Manchmal laubbläserte es fürchterlich, wenn nach einem Wind alle Piniennadeln von Arbeitern an den Gehwegen einzeln von einer Ecke in die andere gepustet wurden. Eigentlich hätte ich dann Ohrenschützer benötigt. Manchmal wüteten dort auch wildgewordene Hunde, deren Besitzer das lustig fanden, wenn sie ihr Revier auch noch auf der anderen Straßenseite verteidigten.

Felsengeist

Auf einer Seite des Strandes führten steile Treppen die Felsen empor und von dort oben hatte ich eine wunderschöne Aussicht auf die Bucht. Oben befanden sich einige Bauruinen, in den nicht einmal die Geister ihr Unwesen trieben, sie liebten es eher ruhig in den Felsen zu schlafen und den Sirenengesängen zu lauschen:

Die Sirene Aglaophonos, die mit der schöneren Stimme, sang von den griechischen Seeleuten, die die Sirenenlegende erfunden haben, damit sie nicht ausgerottet werden. Noch bei den mittelalterlichen Christen galten Sirenen als gefährlich, weil sie zur Sinneslust verführten, sang Thelxiope mit ihrer bezaubernden Stimme.

Uccellina lachte sich darüber entzwei.

Das Gebiet beim Golfpatz von Platja de Pals

Da im Mittelalter immer wieder Piraten die Städte angriffen, wurde der Turm la torre Mora in Platja de Pals gebaut. Darum herum sieht man noch die Ruinen der Fischerunterkünfte, in denen sich jetzt die Naturgeister tummeln.

Kakteen

Auf meinen Wanderungen stellte ich fest, dass man genauso wenig durch den km-langen Golfplatz hindurch laufen konnte, wie durch das Naturreservat.

Der Golfplatz trennt die Häuser vom Strand, so dass die Bewohner km-weite Umwege machen müssen um an den Strand zu kommen. Da sie dann mit ihrem ganzen Gepäck mit dem Auto fahren, freuen sich die Parkautomatenbesitzer.

Im Golfplatzgelände waren kaum Golfspieler und ich wundere mich, dass für die paar Hansel so ein Aufwand getrieben wird.

Mitten hindurch laufen dürfen nur einige Berechtigte und die anderen müssen drum herum laufen. Wenn man aber Golfpatz Platja de Pals googelt, findet man nur kommerzielle Angebote, wie großartig der Golfplatz sei. Dabei muss man dort auch noch spezielle Kleidung tragen,sonst kriegt man eins mit dem Golfschläger übergebraten (siehe Dresscode im Video).

Vor dem Gebäude standen lauter Rollatoren. Meinen habe ich gleich mal dazugestellt, damit er sich mit ihnen anfreunden kann:

Auf dem Weg zurück kam ich an den Reisfeldern vorbei, wo es sich die Naturgeister schmecken ließen. Es gibt sie schon seit 1452.

Strandspaziergang bei Platja de Pals

Geckos

Am Wochenende war der Strand immer gut besucht. Vor allem liefen und standen überall „von Gott gekleidete“ herum und wollten bewundert werden und das nicht nur weit ab von den Beobachtungsposten, die gerade aufgestellt worden sind.

Das Parken ist in zahlreichen Orten an der Costa Brava leider ein kostspieliges Problem. So wurden auch in Platja de Pals Parkautomaten aufgestellt, obwohl gar nicht so viele Autos zu sehen waren.

Als ich nachmittags endlich friedlich im Pool schwamm, tönte eine Heckenschere durch die Gegend. Der Nachbar musste unbedingt die Sonntagsruhe stören, weil er am nächsten Tag sein Haus verkaufen wollte und deshalb noch der Garten in Ordnung gebracht werden musste.

Zum Glück hatten sonntags die Geschäfte geöffnet und so konnte ich nach meinem Strandspaziergang noch einkaufen gehen. Danach konnte ich wieder den Melodien der Naturgeister lauschen.

Die Sirenen von Platja de Pals

Frühmorgens wurde ich durch das Krakele der Möwen geweckt. Alle Verwandten kamen um die lieben Kleinen zu bewundern. Andere Neugierige wurden mit großem Gejohle davongejagt.

Sirenen jjj

Also begab ich mich zum schönsten und längsten feinsandigen Sandstrand an der Costa Brava, der angeblich in 3 Minuten zu erreichen war. Aber da waren natürlich Autominuten gemeint.

Eigentlich wäre er ja luftlinienmäßig in dieser Zeit auch zu erreichen, wenn nicht zwischen Häusern und Meer eine umzäunte amerikanische Militärbasis läge, die zwar Ende der 80ziger Jahre aufgegeben wurde aber dann zum Naturschutzgebiet erklärt worden ist.

Die Sirenen zogen mich wieder mit der Verführungskraft ihrer orgiastischen Chöre in ihren Bann und ich hatte jedes Mal große Mühe, mich wieder von ihnen zu verabschieden, so herzzerreißend schluchzten sie beim Abschied.