In Donzdorf, vor der Martinuskirche traf ich Nepomuk, der mich seinerzeit bereits in Pisek und Prag heil über die Brücke geleitet hatte. Solche Brückenheilige, wie auch der Heilige Martin und der Heilige Christopherus beschützen nämlich seit alters her die Brücken.
Im 14. Jahrhundert hieß Nepomuk noch Johannes und er predigte nicht nur gegen den jähzornigen und trunksüchtigen König Wenzel IV, sondern weigerte sich sogar dem König zu verraten, was seine Frau ihm als ihrem Beichtvater gebeichtet hatte.
Der König nahm Johannes daraufhin gefangen, folterte ihn, riss ihm die Zunge heraus und ließ ihn durch die Straßen schleifen und ertränkte ihn von der Karlsbrücke aus in die reißende Moldau. Von dort aus trieb Johannes inmitten eines Lichtkranzes die Moldau hinab.
Johannes‘ Leichnam wurde im Veitsdom in Prag bestattet und er wurde schon bald als Märtyrer verehrt. Weil man 1719 bei der Graböffnung seine Gebeine und auch seine Zunge unversehrt fand, wurde er heilig gesprochen und mit einem Kruzifix oder einer Märtyrerpalme und einem Kranz von 5 Sternen dargestellt, die seinen Leichnam umstrahlten. Fünf Buchstaben enthält das lateinische Wort TACUI „ich habe geschwiegen“. Oft hält er auch ein Kreuz in der Hand und den Finger an den Mund.
Nepomuk wurde zum Patron der Flößer, Müller, Schiffer und Brücken, der Beichtväter und aller Priester.
Am 16. Mai ist der Gedenktag des Heiligen Nepomuk