Tag-Archiv | Seele

Die Macht der Masken

Orientalinnen

Nachts, als die Maskentragenden ihre Verkleidung abgelegt hatten und ihre Seelen wieder rein gewaschen wurden, erhoben sich die Masken mit ihren Gewändern.

Geister waren hinein geschlüpft und machten sich die Energie der Maskenwesen zu Eigen. Auch veränderten sie es nach Belieben…

Sie feierten nun ihr eigenes Fest und ich durfte sie dabei nicht nur bewundern, sondern auch fotografieren.

Als ich die Geister wieder mit meinen vielen neugierigen Fragen nervte, weihten sie mich in ihre Praktiken der Verwandlung ein.

Ich musste fremde Gewänder anziehen und Masken aufsetzen um mich in andere Wesen zu verwandeln und deren Gefühle und Kräfte zu übernehmen.

Mir wird bewusst, wie ich durch die Verkleidung andere Gefühle an mir wahrnehme. Sogar andere Daseinsformen kann ich durch das Anlegen von Masken erfahren und mich in Götter und Dämonen und Tiere verwandeln.

Bereits vor 11000 Jahren bauten Menschen Masken zu diesem Zweck. Überreste wurden in Israel gefunden.

Oft wurden die Masken, die beim Ritual viel Energie gespeichert hatte, hinterher zerstört. Manche wurden aber auch zur Ahnenverehrung oder zur Machtausübung aufbewahrt. Totenmasken konnten sogar Dämonen abwehren.

Bereits im griechischen Dionysos-Kult wurde die göttliche Kraft hinter der Maske erlebt und zelebriert. Später entwickelte sich daraus der venezianische Karneval, mit seinen berühmten Masken.

Viele dieser Masken stammen von der Commedia dell’arte.

Pestarzt

Die Maske des schwarz gekleideten Pestarztes mit seinem Schnabel voller Kräuter trifft man ebenso oft, wie die schweigende Mohrin, die ihre Maske mit den Zähnen festhalten muss.

https://www.youtube.com/watch?v=hDqA8YI6tK4&feature=youtu.be

Ob bei der Hallia Venezia alle Maskentragenden aus Solidarität mit ihr schweigen mussten?

Die Großen Schwarzen Löcher

schw Loch 23

Ich schaue zurück zum Abgrund der Kälte und des Eises und ich weiß, dass ich meinen Weg nun alleine gehen muss.

Besonders traurig wurde ich, als der Tag zur Nacht wurde und morgens erschrak ich darüber, dass ich noch am Leben war. Unbeschreiblich war der Schmerz als mein Herz zerriss und meine Seele verzweifelt schrie.

Nun irre ich durch die vernebelte Welt und suche nach einem Ausgang. Jede Bewegung schmerzt. Nichts ergibt einen Sinn. Die Gefühle rennen wild umher…

Die ewigen Fragen „wie geht´s“ verstummten mit der Zeit. Die Einladungen der Verwandten und Bekannten wurden immer weniger.

Zuweilen sehe ich aber noch die Schönheit der Welt durch den Schleier meiner Tränen, wenn die Vögel zwitschernd den Frühling ankündigen, vergesse ich für einen Moment meine Schmerzen.

Nachdem ich mich eine Zeitlang noch ablenken konnte, glitt ich dann mit dem Einbruch der Dämmerung wieder in das Große Schwarze Loch.

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Es ist wie in einem Alptraum: eine düstere und grausame Welt in einer finsteren Zeit, in der ich von allen getrennt bin und nicht mehr weiß, wo ich hingehöre. Der Schmerz zerfrisst mich. Meine lautlosen Schreie verhallen unbemerkt.

Sollen die Wunden meiner Seele durch diese tiefe Dunkelheit etwa geheilt werden? Werde ich hier den verschwundenen Teil meiner Seele wiederfinden? Kann ich im Schwarzen Loch Berührungen und Schwüre vergessen?

Nichts ist mehr wie zuvor, alles ist anders. Das Vertrauen ist zerbrochen. Die Sicherheit ist verschwunden. Das Licht in meinem Herzen ist verloschen. Ich fühle mich fremd vor mir selbst in meiner Einsamkeit.

Die Angst vor der Welt ist hereingebrochen zusammen mit einem mir fremden unbekannten Gefühl.

Nun bin ich alleine mit meinen Gedanken, mit einer verletzten Seele und einem Leben ohne Wurzeln.

Mir bleibt nur suchend vorwärts zu gehen in der Hoffnung irgendwann wieder ans Licht zu kommen.

In meinen Träumen gibt es zuweilen noch Nähe, liebevolle Worte, Geborgenheit, Liebe und Licht. Aber in meinem Leben fühle ich dies nicht mehr.

Auf den regennassen Asphaltboden spiegelt sich das Licht der Straßenlaternen. Mich umfängt dunkle Nacht.

Ohne Halt schwebe ich  umher, vor mir selbst auf der Flucht. Am Leben verzweifelnd, mich wertlos fühlend, weiß ich nicht wohin, um Liebe, Halt und Geborgenheit zu finden. Der steinige Weg scheint nicht zu enden. Die tiefe Traurigkeit will nicht weichen.

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Ich bin irgendwo in einer falschen Welt und will heim.

 

Am See des Vergessens

Traurig war ich auf der Suche nach einem Ort der Ruhe und des Friedens, nach einem Ort an dem ich wieder fühlen kann, nach dem glitzernden See des Vergessens.

Der Dunst schwebte durch das Tal und der Horizont schien sich aufzulösen, als ich stumm und sprachlos einsam am Ufer des Sees entlang lief. Die Atmosphäre war hier äußerst mystisch und gespenstisch, weil der Reif die Farben und Geräusche in eine grauweiße Landschaft reduzierte. Auch die Hügel waren in weißgraue Schleier gehüllt.

Die Zeichen der Natur sprachen ihre eigene Sprache und der Alltag verschwand für eine Weile. Meine Gedanken versuchten den Schleier der Zeit zu lüften, blickten zurück und versuchten vorwärts zu schauen.

https://www.youtube.com/watch?v=xLCoF8Mteso

Ich stapfte über das vermodernde Laub und fühlte den Winter am See zwischen dem Schilf, der wie ein Spiegel in den Tiefen der Seele lag. Die Natur ruhte erstarrt in glänzender Sonne.

Ein einsamer Reiher versuchte sich unsichtbar zu machen und flog davon, als er merkte, dass es ihm nicht gelang. In der Stille vernahm ich wieder die Schreie des Schmerzes.

http://www.songtexte.com/songtext/nenia-calladhan/der-see-des-vergessens-4bf6af96.html

Mobilé Meditation

Mobilé

Ich bin Teil eines Mobilés und sobald ich mich bewege, bewegen sich alle Figuren darin mit.

Die hellen klaren Töne klingen in meinem Herzen und ich gebe mich ihnen hin. Es eröffnet sich mir eine neue Welt voller Harmonie und Poesie.

Ich bin ganz frei von meinen Alltagssorgen und betrachte die Pirouetten, die die anderen Seelen an ihren Fäden drehen.

Wir alle schwingen nun auf einer höheren Ebene und fühlen uns ganz leicht und glücklich, beschützt durch die Liebe, die aus unseren Herzen strömt. Wir strahlen unsere Liebe in die Außenwelt hinein, um denen, die ihre Herzen öffnen, ebenfalls ein solches Glück zu ermöglichen.

https://www.youtube.com/watch?v=admEP4U7fpY&feature=youtu.be

Diejenigen aber, die dagegen ankämpfen, dass sie ihr Ego dafür hergeben müssen, wollen keine Mobilés unserer Art bei sich haben und bekämpfen uns, die wir sie dennoch lieben…

Meditation durch die Spiegelbilder

Geistertorte

Ich begebe mich auf die Reise um im Inneren etwas zu erleben.

Überall zwischen den Pflanzen und Kunstwerken wirken die Naturgeister und versuchen, die Menschen auf das Wesentliche aufmerksam zu machen. Was ihnen besonders gefällt, verzaubern sie und wenn wir durch die Spiegelbilder hindurch dringen und dem Kobold oder Narren folgen, können wir dahinter ein holografisches Zauberreich erblicken, das zwar nicht in unserer materiellen Welt existiert, dafür aber umso plastischer und realer erscheint, unser Herz berührt und unsere Seele schweben lässt.

Ich schaue gelassen in die Ferne, seitlich an der Peripherie befinden sich rechts und links die beiden gespiegelten Objekte aus der Welt der Materie. Ganz verschwommen nehme ich sie als Tor zu meiner Inneren Welt noch wahr.

Dann konzentriere ich mich nur noch auf die Mitte in der ich mein Krafttier erblicke, welches mich mit auf die Wanderung in meine Innere Welt nimmt. Es vereinigt die beiden Seiten der Materiellen Welt, ist selbst aber nur ein Abbild, wie eine Holografie welches ganz anders ausschaut als seine beiden Eltern.

Es ist eine fantastische farbige und verzauberte Welt, voller geheimnisvoller Muster und Ornamente, in der ich nun schwebe. Ab und zu dringen Augenblicke aus der materiellen Welt in meine innere Betrachtung hinein wie Wesen aus einer anderen Welt:

https://www.youtube.com/watch?v=bTZNe3Vumiw&feature=youtu.be

Wenn ich aus meiner Meditation zurückkehre, habe ich wieder für eine Weile genügend inneres Feuer gesammelt um weiter in der materiellen Welt leben zu können.

Schamanische Behandlung durch einen Kater

Ich saß auf dem Balkon und atmete das nachlassende Sonnenlicht tief ein und aus, als sich meine Seele von meinem Körper zu lösen begann. Alles um mich herum wurde lebendig. Die Luft vibrierte.

Inneres Lächeln

Tiger, der charismatische Kater meiner Freundin, der auf seiner Bank vor sich hin döste, hob seinen Kopf, schaute mich durchdringend an, als ob er mein Lehrer sei. Er erhob sich und kam in großen Sprüngen auf mich zu.

Aus seinen grünen Augen sprühten die göttlichen Funken der Großen Mutter.

Während ich ihn streichelte und kraulte, löste er ganz behutsam schnurrend negative Energien aus meinem Energiefeld heraus. Nachdem er den Kloss aus meinem Hals- Chakra herausgezogen und in sich aufgenommen hatte, sprang er von meinem Schoß herunter.

Anschließend würgte er keuchend wie ein Schamane, den riesigen Kloss hinaus und erbrach sich.

Die Sonne schickte ihre letzten Strahlen auf die Erde herab und es war Zeit für mich zu gehen.

Musik und Klang begleiten nun wieder meinen Weg, mein Hals- Chakra ist wieder frei.

Mantrasingen – Dschjotis Meditation

Leise rasseln die Schellen meines Tamburins, während mein Herz den Takt schlägt. Zusammen mit der Violine und dem Harmonium, sowie dem Gesang unseres Lakshmi-Mantras entstehen magische Klänge, die unsere Herzen öffnen und unsere Seelen berühren:

Om Shri Mahalakshmiyei Namaha, singen wir immer wieder.

Auf der Welle der Glückseligkeit schaukle und kopfüber im bunten Ozean der Töne versinke:

Welle

Magie ist überall und sowie ich wieder auftauche bekommen meine Gefühle die Farben von Sai Babas Regenbogen.

Als die Göttin im weißen Licht erscheint, beginne ich voll Wonne im Raum zu schweben.

Sowie die Klänge des Mantras leiser werden, kehren wir energiegeladen und glücklich wieder auf unsere Meditationskissen und in die Alltagswelt zurück.

Eine Meditation im Oktober

Mangold Deva

Wenn meine Stimmung durch die kürzer werdenden Tage und die weniger hellen Sonnenstrahlen düsterer wird, versenke ich mich in das Leuchten der Blumen in meinem Garten.

So entdecke ich die wundersame Vollkommenheit in den Blüten, spüre die Pflanzenseele und meine eigene Seele schwingt mit ihr zusammen, bis ich wieder ganz im Gleichgewicht bin:

Manchmal höre ich auch Tatanga Mani (Häuptling der Indianer) flüstern:

Weißt du, daß die Bäume reden?
Ja, sie reden.
Sie sprechen miteinander,
und sie sprechen zu dir,
wenn du zuhörst.
Aber die weißen Menschen
hören nicht zu.
Sie haben es nie der Mühe wert gefunden,
uns Indianer anzuhören,
und ich fürchte,
sie werden auf die anderen Stimmen
in der Natur nicht hören.
Ich selbst habe viel von den Bäumen erfahren:
manchmal etwas über das Wetter,
manchmal über Tiere,
manchmal über den Großen Geist.

HAIKU 俳句

Haiku ist eine traditionelle japanische Gedichtform in Symbolsprache, bei der die Natur, in der sich die Seele spiegelt und die damit verbundenen Gefühle beschrieben werden.

Ghost Haiku

Wenn ich die Zither schlage bedeutet das z. B., dass ich mich in Meditation versenke.

Es muss nicht alles streng logisch sein. Das Haiko kommt aus einer Zeit als das analytische Denken noch nicht gefragt war.

Sinneseindrücke, die etwas beim Dichter ausgelöst haben, werden im Haiku wiedergegeben.

Hier habe ich selbst mal probiert einige Haikus zu verfassen:

Wie eine Wurzel,
tief in die Erde dringt,
so hoch fliegt meine Seele.

Ihr wandelbaren Geister,
empfangt die Zaubergesänge,
einer zwischen den Welten Wandelnden.

Das Tor zur Anderswelt öffnet sich.
Ich schwebe zwischen den Welten,
wie eine Schlafwandlerin.

Die Zither schlagend mit trällerndem Gesang,
wandle ich durch den Sommergarten.
Der Vollmond leuchtet mir den Weg.

Feen wiegen sich,
tanzen zwischen den Nebelschwaden,
die das Mondlicht küsst.

Wasser murmelt leise.
Uralte Eichen raunen,
weise Laute wie Runen.

Leider gibt es dabei so viele Regeln zu beachten, dass mein Haiko bestimmt nicht am Kaiserlichen Hof von China angekommen wäre.

Samurai und Zen-Mönche schrieben ihre Todesgedichte oft in dieser Form.

Während des japanischen Ultranationalismus wurde man sogar dafür gefoltert, wenn man nicht alle Regeln einhielt.

Habt Ihr nicht Lust, noch ein paar Haiku- Zeilen hinzu zu fügen?

Der Zauber des Hopfensees

Als ich am Militärbereich vorbei kam, knallte es heftig und die Naturgeister haben wieder die Schilder verhext.

Frühmorgens war es am Hopfensee noch ziemlich kalt und die dort wachsenden Blaubeeren warenschon reif und schmeckten vorzüglich. Der See selbst ist einer der wärmsten in den Voralpen.

Als ich ein Stempelstelle für den Jakobsweg fand, zückte ich sofort mein Heftchen, aber leider hatte jemand den Stempel und das Kissen geklaut und etwas weiter so einen blöden Kasten angebracht, damit man denken sollte, dass es da drin sei.
Aber beim Öffnen flog ein Eimer voll Wasser raus und zwar direkt auf meine Kamera. Das fand ich überhaupt nicht lustig.

Das Fischmännle vom Hopfensee fand das auch nicht komisch, weil das dann immer verdächtigt wird, solche Streiche zu spielen. Außerdem öffnet Wasser den Zugang zur Andeswelt:

http://www.mythologie-atlas.de/altlandkreis-f%C3%BCssen/hopfen/fischm%C3%A4nnle-hopfensee/

Der Weg zur Burgruine war sehr romantisch und die Sonne brannte heiß. Als ich dann noch Kamele traf, dachte ich schon an eine Fata Morgana, aber die waren echt:

Überall stehen kleine Kapellen in denen auch Andachten stattfinden herum. Dort gibt es auch interessante Informationen.

So wusste ich nun, woher das Klopfen aus dem Plasmafernseher in der Ferienwohnung kam. Das sind nämlich die Armen Seelen, deren Angehörige nicht für sie beten können, weil sie nicht der katholischen Kirche angehören.

Die Armen Seelen nähren sich von den reinigenden Kräften des Weihwassers und geweihte Kerzen leuchten in ihre Dunkelheit hinein.

Ich habe mich dann aber doch nicht getraut den Fernseher im Ferienhaus mit Weihwasser zu begießen.