Tag-Archiv | seelen

Meditation im Exotischen und Botanischen Garten Hohenheims

Tor zur Anderswelt

Gestern noch war ich im Außen, doch so plötzlich wie das kalte Wetter einsetzte, so wende ich mich auch wieder mehr nach Innen und der Vergangenheit zu.

Gleich zu Beginn meines Spazierganges erschien mir die  rote Göttin in ihrer Verkleidung als rotes Eichhörnchen. Die Dreifaltigkeit der Göttin schließt auch die weiße Göttin mit ein, die leider nirgends zu sehen war. Aber die  Greisin in ihrer  schwarzen  Hülle hüpfte  bereits von Baum zu Baum und verkündete, dass auch wenn alle Blätter herunter  fallen, die Lebenskraft im Innern liegt und daraus das NEUE hervorgehen wird. Das Alte muss sterben, damit das Neue geboren werden kann.

Unter den uralten Baumriesen  gehe ich  auf die Tore der Anderswelt zu.

Bald ist  Samhain, das Ende des keltischen Jahres, an dem die Zeit still steht und die Ahnen wieder unter uns weilen.

Wir ehren dann die Götter des Totenreiches, die die Seelen der Verstorbenen in ihrem Reich begrüßen.  Hier können sie sich ausruhen, bis sie sich wieder reinkarnieren.

https://www.youtube.com/watch?v=lH-HbJ_aI4w

Genauso wie die Natur ruhen wir uns nun aus und lernen uns kennen. Wir blicken zurück auf das, was im letzten Jahr getan wurde.

Meditation am Rathausbrunnen von Wäschenbeuren

Als ich durch Wäschenbeuren lief, traf ich wieder auf ein Symbol der Wiedergeburt. Es drehte sich nicht nur das Rad des Lebens, sondern der ganze Brunnen. Die Figuren zerstörten sich selbst und entstanden wieder.

Rad des Lebens

Immer wieder mussten sich ihre Seelen von ihren Körpern lösen, die dann in einem unsichtbaren Spalt verschwanden.

Sie können sich nicht weigern, sie müssen sich vorwärts bewegen und sich verwandeln. Sie müssen sich einer größeren Macht beugen und ihr vertrauen. Im immerwährenden Kreislauf durchs Leben werden sie in Energie transformiert und wieder zu Materie geformt.

Während ich die immerwährende Zerstörung und Erneuerung beobachtete, konnte ich zusehen, wie die materielle Welt von der geistigen Welt durchdrungen wurde.

Alles um mich herum pulsierte und ich verlor mein Gefühl von Zeit und Raum und ich fühlte mich als Teil des Ganzen.

Welche wichtige Rolle die Schildkröte in der Schöpfungsmythologie spielt, könnt ihr hier finden:
http://dschjotiblog00.blog.de/2010/02/09/kurma-schildkroete-7978406/

Im Zauberwald Bois de Saint Jean

Zauberwald

Durch die wehmütigen Klänge angelockt betrat ich in meditativer Beschaulichkeit den Bois de Saint Jean, in der Nähe der Abtei Saint Jean d` Orbestier. Dieses fließende, unbestimmbare Zwischenreich, dessen Eingänge in die Anderswelt nie zurück führen.

Alte keltische Seelen durchwanderten mit mir die Landschaft und berichteten mir, dass in diesen undurchdringlichen Eichenwäldern einst Menschen auf den flachen Steinen geopfert wurden, auf denen ich es mir zur Meditation gemütlich machen wollte.

Eichenkundige, weißbärtigen Druiden mit ihren eiförmigen magischen Yonis am Gürtel hängend, schnitten mit ihren goldenen Sicheln Mistelzweige ab.

Der Zauberer Merlin verwandelte sich sogar in einen Hirsch, um mir zu beweisen, dass sich in dieser Gestalt auch der keltische Gott Cernunnos zeigte, als ein schamanischer Seelenbegleiter für die Toten. Cernunnos verkörpert so den Tod, aber auch die Wiedergeburt. Oftmals verwandelte er auch Menschen in Steine, wie man überall in dieser Gegend findet.

Aber da es momentan genügend Menschen auf dieser Erde gibt, bat ich die Göttin nicht, sie wieder zurück zu verwandeln. Ihre rätselhafte Doppelnatur hatte ich am Tage zuvor deutlich zu spüren bekommen.

Manche alte Eichen waren von Efeu überwuchert und ich war froh, als ich aus dem Dickichtgewirr wieder herausfand.

Allerheiligen in Mexiko

Allerheiligen in Mexiko
Jedes Jahr am 2. November, dem Dia de los Muertos, einem farbenprächtigen Volksfest, treffen in Mexiko die Seelen der Verstorbenen in Gestalt von Schmetterlingen ein. Die Ankunft dieser Monarchfalter wird von den Indianern sehnsüchtig erwartet und gebührend gefeiert. Mehrere 100 Millionen Schmetterlinge fliegen auf dem Highway der Winde aus dem 8000km entfernten Nordamerika um auf wenigen Hektar in der mexikanischen Sierra Nevada zu überwintern.
Natürlich gibt es Pappskelette und Totenköpfe in allen Farben, aus Marzipan und mit Zuckerguß zu kaufen. Für den feierlichen Empfang der Verstorbenen werden die Gräber mit Blumen und Kerzen geschmückt, die Häuser geputzt, Opferaltäre errichtet und das „Pan de muertos“ (Totenbrot) gebacken. Der Heimweg für die Verstorbenen wird mit signalfarbenen gelben Blumen gekennzeichnet damit sich die Verstorbenen den Weg nach Hause finden. Zum Abschied wird an den Gräbern gegessen, getrunken, musiziert und getanzt.
Das Totenfest wurde 2003 von der UNESCO als „Meisterwerk des mündlichen und immateriellen Erbes der Menschheit“ proklamiert.
http://www.myvideo.de/watch/3835437/Seele_der_Verstorgenen_Monarchfalter_Folge_1

Allerheiligen – Allerseelen

An Allerheiligen wird aller Heiligen, Märtyrer und Verstorbenen gedacht, auch der Heiligen, von denen nur Gott weiß.
Seit Anfang des 4. Jahrhundert gab es schon Allerheiligenfeste, damit man keinen der vielen Heiligen zu gedenken vergaß. Papst Gregor III. legte den Feiertag im 9. Jhdt. auf den 1. November. Seither wird Allerheiligen und Allerseelen an den ersten beiden Novembertagen begangen. In manchen Gegenden wird auch einige Tage später gefeiert.
In Irland entstand dieses Fest im 8./9. Jahrhundert und markiert hier den Winterbeginn und ist zugleich Jahresanfang. Hintergrund ist die Wandlung in der Natur, durch die die ewige Welt der Heiligen sichtbar wird.
Am Vortag von Allerseelen, dem Nachmittag an Allerheiligen, werden die Gräber mit Grün und Blumen (Astern und Chrysanthemen) geschmückt und es wird ein „ewiges Licht” aufgestellt.
Der Armseelenkult besagt, die Seelen Verstorbener, die vor Gottes Gericht bestanden hätten, seien vor ihrer Aufnahme in den Himmel an einem Ort der Reinigung (Purgatorium, Fegfeuer). Die Lebenden könnten den Toten durch Armseelenspenden helfen: Messopfer, Gebete, Opfer und Fasten.
Nach einer jüdischen Legende werden die Seelen in der höllischen Unterwelt der Sünder, jeden Freitagabend nach Sonnenuntergang durch den dunkle Engel des Todes, zeitweise in die Welt der Lebenden gelassen. Die Seelen sitzen dann an einem fließenden Wasser, um sich zu kühlen. Strenggläubige Juden tranken darum am Sabbat kein Wasser, damit der Wasserspiegel nicht sank, damit die aus der Hölle Beurlaubten auch noch trinken können. Nach altem christlichen Volksglauben, stiegen die Armen Seelen an Allerseelen aus dem Fegfeuer zur Erde auf und ruhten für kurze Zeit von ihren Qualen aus.

In früheren Jahrhunderten findet man auch abergläubische Bräuche an Allerseelen. Die Gräber wurden mit Weihwasser bespritzt um die Qualen der Seelen in der heißen Hölle zu lindern. Man stellte Speisen auf das Grab und zündete Kerzen an. Allerdings durften auf den Gräbern von Selbstmördern keine Kerzen entzündet werden, damit deren Kinder dadurch nicht auch zu Selbstmördern werden. Das Licht auf den Gräbern soll die Seelen anlocken und ihnen den Weg zu dem Ruheplatz des Körpers weisen oder es soll die Seelen wärmen. Das Licht ist eine Schranke zwischen den Lebenden und den Toten oder es vertreibt die bösen Geister. Wer sich nachts auf einen Grabhügel stellt, soll diejenigen, die nächstes Jahr sterben, über die Gräber gehen sehen.

Zuwendungen für Arme, Mönche, Nonnen und Patenkinder (z.B. Seelenkuchen, Seelenbrote, Seelenzopf, Allerseelenbrötchen) wurden für diesen Tag gebacken. Auch zu Hause verköstigte man die Toten mit Speisen und Getränken.
Keine leere Pfanne darf auf dem Ofen stehen, damit sich nicht eine arme Seele versehentlich hinein setzt, keine Ofengabel darf verkehrt herum stehen, es würde die arme Seele schmerzen; kein Messer darf verkehrt herum auf dem Tisch liegen, die arme Seele müsste darauf sitzen. Das Herdfeuer brennt Tag und Nacht , damit die Seelen sich wärmen können. Man stellte in den Räumen Lichter auf und betete für die Ruhe der Seelen. Die ganze Nacht über brannte ein Licht, damit die Seelen ihre Brandwunden kühlen konnten.
Wer sich in der Nacht von Allerheiligen auf Allerseelen ins Freie wagte, war in Gefahr zu sterben, denn Spuk und Zauber drohten von Geistern und Dämonen. Am Tag war es verboten, zu säen oder die Gämsen zu jagen. Mit dem Allerseelentag endete in früheren Jahrhunderten das alte Wirtschaftsjahr, das neue begann mit Martini.