1714 steht über dem Eingang der Reiterleskapelle auf dem Bergsattel. Nun graust es selbst schon den Naturgeistern, wenn am 8. September, dem Tag des offenen Denkmals, an diesem Kreuzungspunkt der Wander- und Glaubenswege, die wilde Meute zur 300- Jahre- Feier erwartet wird. Deshalb baten sie aus voller Kehle um Frieden.
An diesem Ort ließ der Bauer Reuterle die Reiterleskapelle errichten, um den Baron Berchthold von Roth zu besänftigen, der ein gar garstiger Unhold war und ihn eines Nachts auf einem kopflosen Pferd, inmitten einer jaulenden Hundemeute, in Angst und Schrecken gejagt hatte. Weil der Heilige Leonhard der Schutzpatron der Pferde war wurde die Kapelle nach ihm benannt.
Ganz zur Ruhe schien der schreckliche Wüterich jedoch noch nicht gekommen zu sein, weil er am 16. November 1911 die Erde auf der Schwäbischen Alb erbeben ließ und die Kapelle beschädigte und mit Rissen durchzog.
Auch von unten zog er an den Wurzeln der 350 Jahre alten ehrwürdigen Wetterlinde nur um die Kapelle zu beschädigen. Sie wurde einst als Wegweiser zum Christentalpass gepflanzt.
1945 wollte er, dass die Linde gefällt wird, mit dem Vorwand, das Holz als Panzersperre auf dem Pass zu benötigen. Zum Glück konnte das ein mutiger Bauer verhindern.
Der wilde Reiter darf nun als goldene Wetterfahne den Dachfirst verzieren. Der Heilige Leonhard von Limognes und die Madonna sind unten gemeinsam hinter Gittern eingesperrt, damit sie nicht wie der heilige Johannes, der heilige Antonius und der heilige Georgius entführt werden können.
Meine Post konnte ich hier auch wieder selber abstempeln und dann mit wesentlich weniger Gepäck weiter übers Rechbergle zum Schönberg mit seiner Wacholderheide laufen.