Im kommenden Jahr wird die sogenannte Ökostrom EEG-Umlage angehoben, damit Betreibern von Wind-, Solar- und Biogasanlagen ein fixer Preis für die Energie garantiert werden kann, die sie produzieren.
Pro Kilowattstunde muss ich dann laut Übertragungsnetzbetreibern, zusätzlich zum Strompreis 5,277 Cent für den Ausbau der regenerativen Energien zahlen. Für einen normalen Haushalt steigen diese Zusatzkosten beim Strompreis von durchschnittlich 125 auf knapp 185 Euro pro Jahr.
Soll ich demnächst solche Leute wählen, die mir sowas einbrocken?
Professionelle Energieberater sollen mir Tipps geben, wie ich Energie sparen kann, weil ich selbst dazu zu blöd bin. Da es kostenlos ist, ist daran bestimmt etwas faul…
Raten sie mir dann beispielsweise dazu meine alten Geräte wegzuwerfen und neue zu kaufen, die viel weniger lange halten?
Auch Gebäudedämmung ist ein Lieblingsthema von Energieberatern, haben mir diejenigen erzählt, bei denen es hinter der Fassadenverkleidung kräftig geschimmelt hat.
Wenn ich meine Räume jetzt nicht mehr heize, und mich stattdessen in der Stadtbibliothek aufhalte, muss ich von den ersparten Heizkosten Schimmelentferner kaufen. Kommt mich das wirklich billiger?
Hier auf den Dächern der Häuser sitzen die wahren Energieexperten. Sie wärmen sich an der aufsteigenden Wärme, die aus den ungedämmten Häusern entweicht. Vielleicht sollte ich mich einfach dazu setzen?
Mond im Wassermann, hieß es heute in meinem Mondkalender, bedeutet Überraschung. Und wie ein Blitz aus heiterem Himmel wurde uns am Sonntag verkündet, dass am Montag Morgen eineinhalb Stunden der Strom abgestellt wird, weil bei einem Nachbarn das Licht flackerte.
Die ganze Straße war nun heute Morgen voller Baufahrzeuge und Bagger. Es wurden die Sicherungen des Hauses herausgenommen und nach 2 Stunden wieder eingesetzt. Dann fuhr das Messfahrzeug fort. Nach einer halben Stunde war der Strom wieder weg und die Sicherungen wurden wieder raus genommen.
Da wurde mir auf einmal bewusst, wie abhängig und süchtig ich vom Strom war:
Kein warmer Tee zum Frühstück und die Heizungen wurden auch kalt.
Weder Waschmaschine noch Geschirrspüler konnten für mich arbeiten. Meine fettigen Haare wollte ich auch nicht mit kaltem Wasser waschen. Das Duschen ließ ich auch lieber sein. Ich konnte keine Musik anmachen und keinen Fernseher.
Selber singen war auch nicht drin, dann hätte ich vielleicht nicht gehört, wenn der Mann des Stromlieferers an der Haustüre klopft (die Klingel hatte auch keinen Strom), um die Sicherungen wieder einzubauen. Nicht mal das Telefon funktionierte. Und das Internet schon gar nicht (WLAN router ohne Strom).
Also las ich in meinem Buch weiter. Natürlich kamen da Begriffe vor, die ich gerne gegoogelt hätte.
Da ich noch einen Termin hatte, begann ich mich fertigzumachen. Beinahe wäre ich dann zu spät gekommen, weil ich im dunklen Flurschrank ewig meine Schuhe suchen musste und die Taschenlampe seit dem letzen Urlaub nicht mehr in der Hand gehabt hatte.
Gegen Abend kam der Mann mit den Sicherungen zurück und ich führte ihn die Kellertreppe hinunter. Dazu erklärte ich ihm, dass das Licht automatisch anginge. Als es dann aber doch nicht hell wurde merkten wir erst, dass das Licht ja nicht angehen kann, wenn der Strom der ganzen Straße abgeschaltet ist. Da sieht man mal, wie eingefahren man denkt.
Inzwischen wurde die Straße an verschiedenen Stellen aufgerissen und die Leute versammelten sich in unserer Straße. Bis der Schaden endlich behoben war und die Lichter wieder angingen dauerte es bis 19 Uhr. Ein Glück, dass ich weder eine Tiefkühltruhe noch Warmwasserfische habe.
Wir haben uns in Deutschland also schon besser als die Inder beim Stromausfall entwickelt. In Indien gab es sowas zwar mehrmals am Tag, dafür war der Strom dort aber nie so viele Stunden auf einmal weg.
Außerdem kann ich morgen nicht mit meinem Fasten beginnen, weil wir Fischstäbchen mit Erdbeereissoße essen müssen. Schließlich soll man die aufgetauten Lebensmittel ja nicht wieder einfrieren. Und wer ist daran schuld? Hacker?
Ich denke es war eher der hungrige Ameisenbär, der jetzt aus dem Winterschlaf erwacht ist und die Stromkabel mit Spaghetti verwechselt hat:
Immerhin war es im Abstand von 100 Metern an zwei Stellen an dem gleichen Kabel zu Kurzschlüssen gekommen, was in der 20jährigen Laufbahn des Strommonteurs, der die Sicherungen raus- und rein geschraubt hatte, noch nicht vorgekommen war.
Heute bestaunte ich in einem indischen Geschäft eine interessante Hose. Sie sah aus wie die weißen Baumwollunterhosen meines Urgroßvaters, in die gleich die ganze Familie hineinpasst.
Der Verkäufer versicherte, dass diese Hose wunderbar bequem sei und er sie immer in seiner Freizeit anhat. Na ja, die Kashmiris finden das wohl auch so. Mich erinnert sie jedenfalls immer an die Arsch-am-Boden-Hosen mancher jungen Männer bei uns.
Es ist sicher gut, sein Erspartes in solche Hosen und die dazu passenden weiten Obergewänder (Pherans) zu investieren.
Wenn nämlich eines kalten windstillen und wolkenverhangenen Wintertages doch kein Strom mehr aus der Steckdose kommt, weil alle AKWs abgeschaltet sind, ziehe ich nämlich meine Arsch-am-Boden-Hose und Pheran an und hänge, wie die alten Kashmiris und vielleicht auch mein Urgroßvater, wer weiß einen Kangri in die Arsch-am-Boden-Hose.
Ein Kangri ist ein irdenes Gefäß mit glühenden Kohlen in einem Korb. Der kam ursprünglich aus Italien nach Kaschmir.
Es ist nicht ganz ungefährlich einen Kangri in der Hose zu haben, weil man dann kangri cancer , eine Art Hautkrebs durch die ständige Hitze an der gleichen Stelle bekommen kann, da die Zellen mutieren. Sowas kennen wir ja schon vom Laptop, den manche zu lange auf dem Schoß haben.
In Jammu und Kashmir geht jedenfalls jetzt schon der Run auf die Kangris los:
Falls Ihr keinen mehr ergattern könnt, gibt es auch noch andere Möglichkeiten sich zu wärmen:
Genau genommen sind es Pflanzen, die zuerst noch Paradiesäpfel produzieren müssen.
Ursprünglich brachte Christopher Kolumbus diese Pflanzen mit den roten, gelben und weißen Früchten aus den peruanischen Anden zu uns.
Die Italiener nannten die Frucht Goldapfel (Pomo d´oro) und für die Franzosen war sie natürlich Pomme d`amour (Liebesapfel).
Besonders die gelben Früchte durften früher die jungen Mädchen nicht essen, sie galten als gefährliches Aphrodisiakum.
Heute sind aber die Tomaten noch viel gefährlicher als damals, wie man hier lesen kann:
Im Wandel der Ge - Zeiten Die Nähe zur Natur verbindet mich mit dem alten Wissen der Ahnen, das in Steinen, Bäumen, Tieren, Flüssen und Seen steckt. Mit der Wieder-Anbindung an unsere Wurzeln beginnen wir eine frische, junge Kraft in uns zu entwickeln, die der starken und wilden, ungezähmten Natur tief in uns, die Kraft des Ur - Menschen! Mutter: Wir waren nie von ihr getrennt, wir haben nur manches vergessen. Wenn wir still werden, und aufmerksam lauschen, kommt all das Wissen zu uns zurück und noch viel mehr: stilles Glück, Zufriedenheit, Mitte. Davon und von der reinen Freude am Leben handelt dieser Blog.
Ist es schlimm anders zu sein?' 'Es ist schlimm, sich zu zwingen, wie die anderen zu sein. Es ist schlimm, wie die anderen sein zu wollen, weil das bedeutet, der Natur Gewalt anzutun, den Gesetzen Gottes zuwiderzuhandeln, der in allen Wäldern der Welt kein Blatt geschaffen hat, das dem anderen gleicht. Paulo Coelho