Der Name des Kirchheimer tibetisch-buddhistischen Zentrums Kagyu Samye Dzong bedeutet der Ort der unvorstellbaren Möglichkeiten.
Die sympathische Nonne Ani Semchi, die Gründerin des Kirchheimer Zentrums, empfing uns zur Führung durch das tibetisch-buddhistische Zentrum mit einem stahlenden Lächeln und erzählte uns viel über den Buddhismus und beantwortete bereitwillig alle unsere neugierigen Fragen zur buddhistischen Denkweise. Manche definieren einen Buddhisten als jemanden, der Mitgefühl mit anderen hat. Buddhismus ist mehr eine Philosophie als eine Religion.
In diesem Zentrum, einem Platz der Erleuchtung, wird gelehrt, wie der Geist funktioniert und auch die Methoden zur Entwicklung positiver Eigenschaften. Die reine Buddha-Natur, ohne die 5 Geistesgifte (z.B. Egoismus), ist nämlich unsere wahre Natur. Durch die Meditation bekommen wir Zugang zu unserem guten Kern.
Man kann die 3 Fahrzeuge studieren, d. h. wie wir schädliche Gewohnheiten überwinden um eigenes Glück und inneren Frieden zu finden und uns selbst und andere zu befreien. Das diamantene Fahrzeug führt zur schnellen Erleuchtung und ermöglicht uns vielleicht sogar unseren Fußabdruck im Fels zu hinterlassen.
Ani Semchi selbst ist nur ab und zu in Kirchheim und geht ansonsten ihren Pflichten im Kloster Kagyu Samye Ling in Schottland nach (von dem das Kirchheimer Zentrum ein Ableger ist). Dort unterrichtet sie auch die herrliche Tanka-Malerei, die überall an den Wänden zu sehen ist.
Mehrere größere goldene Buddha-Statuen zierten nicht nur den bunten Raum, sondern sie sollen auch unsere inneren Qualitäten fördern. Davor standen viele kleine Schälchen mit Keksen und anderen Opfergaben.
Wunderbare kleine Statuen der Tara standen auch vorne. Die ursprünglichen Figuren (Archetypen) wurden von erleuchteten Wesen in Visionen gesehen. Jede Farbe hat ihre eigene Bedeutung. Mantren haben die Kraft in sich uns zu beruhigen.
Die grüne Hautfarbe bedeutet die Vielfalt. Das Mantra der Grünen Tara lautet:
OM TARE TUTTARE TURE SOHA
Weiße Hautfarbe bedeutet völlige Reinheit. Das Mantra der Weißen Tara lautet:
OM TARE TUTTARE TURE MAMA AJU PUNYE JNANA PUTRIM GURUYE SOHA
Zum Schluss der Führung durften wir noch mit Ani Semchi zusammen meditieren. Wir saßen auf einem kleinen Meditationskissen und mussten unsere Wirbelsäule gerade halten, damit die Energie gut fließen kann. Achtsam, im Moment, im Jetzt, also wach sollten wir sein. Wir beobachteten unseren Atem an der Nasenspitze oder zählten. So wurden wir gelassen und unser Geist wurde so ruhig, daß uns der Baulärm aus dem Hindutempel nebenan nicht weiter störte, obwohl er sich manchmal anhörte wie ein brüllender Löwe. Zum Schluss wurden wir mit einem wohlklingenden bunten Gong wieder in die Realität geholt.
Hier kann man die Eröffnungsfeier der Kirchheimer Zweigstelle anschauen.
http://video.regio-tv.com/video_id_=11120
Veranstaltungen:
http://www.kirchheim.samye.org/