Auf der Insel, auf der Lindenbäume wachsen, spazierte ich durch die Altstadt, die voller Leben war – besonders als die herumfahrenden Autofahrer die Touristen durch die winkligen Gassen scheuchten.
Einige davon gehören in den Malefiz-Turm mit den Ecktürmchen, das ehemalige Stadtgefängnis. Davon sollte man eigentlich mehrere haben. Das lateinische maleficus bedeutet nämlich boshaft, übel handelnd und gottlos, weshalb die rasenden Autofahrer in den Diebsturm gehören, wie die Geister der Vergangenheit meinten. Aber sie sind nur Schatten auf dem Turm und haben in der Stadt mit der Linde auf dem Wappen nur noch wenig zu melden.
In der Maximilianstraße, mit seinen mittelalterlichen Bürgerhäusern herrschte ein reges Treiben. Das alte gotische Rathaus mit seiner Renaissancetreppe war bunt mit der Stadtgeschichte bemalt.
Hier habe ich über einen früheren Ausflug nach Lindau berichtet:
Vom Jugendstil- Stadtbahnhof brachte mich der Zug aus diesem Traumstädtchen wieder mit der üblichen Verspätung in die Gegenwart zurück.Zum Glück wurde noch nicht gestreikt.
Im Frühjahr hörte ich, dass mein Urlaub diesmal nicht ins Wasser fiele. Ganz im Gegenteil der 40 Meter tiefe Forggensee im Ostallgäu sei weg und die Gegend sehe aus wie eine Mondlandschaft.
Das hörte sich an, wie die Sage vom versunkenen Dorf:
Ein Anruf bei den Sirenen ergab, dass sie sich bei mir beklagten, dass die Menschen ihnen im Winter immer das Wasser aus dem Forggensee stehlen um die Wasserkraft nutzbar zu machen.
Der Seespiegel wird auch gesenkt, um Hochwasser aufzufangen zu können. Dann erscheinen Reste alter römischer Straßen und Gemäuer.
Die Wassergeister und die Lebewesen des Sees müssen sich dann alle in einem kleinen Becken zusammendrängen, bis der See zur Reisezeit endlich wieder gefüllt wird.
Im Jahre 1954, bei der ersten Aufstauung des Forggensees muss es ganz schön schlimm für die betroffenen Menschen in den versenkten Weilern gewesen sein, ihre Existenz zu verlieren, damit jetzt die Touristen auf dem Schiff herumfahren können und nachts die Städte erleuchtet werden können.
Nach unserer langen Fahrt zu den Backwaters wurden wir freundlich begrüßt und bekamen zur Erfrischung eine leckere kühle Kokosfrucht mit Schaum und Trinkhalm.
Das erste Mal in Indien ließ ich meine Scheu davor fallen, etwas nicht selbst Geöffnetes anzurühren und wagte es sie zu kosten. Das Getränk schmeckte so himmlisch, dass ich es in einem Zug austrank und das von Andi gleich mit.
Wir genossen die Ruhe auf dem Fluss, trotz Motorengeräusch. Manchmal kamen auch andere Hausboote vorbei.
Von den Ufern hallten manchmal Mantren aus den Tempeln heraus durch die ganze Gegend.Es gab natürlich auch Wassertaxis und besonders laute Motorboote.
Die vielen Wasserlilien, die aus Afrika stammen, werden manchmal zur Plage. Es hieß, daran seien die vielen wasserverschmutzenden Motorboote und die Touristen schuld.
Nachdem wir uns genug in den Liegestühlen auf dem Dach ausgeruht hatten, wo die exotische Landschaft an uns vorbeizog, stiegen wir um auf ein kleineres Boot und fuhren damit in die Seitenarme des Flusses. Von hier aus konnten wir das Leben der Menschen sehr gut beobachten. Viele winkten uns fröhlich zu.
Statt einem Auto schwamm vor jedem Haus ein Boot, mal mit mal ohne Motor.
Die Kinder gingen zur Schule oder wollten von den Touristen Kugelschreiber.
Man putzte sich die Zähne und wusch sich am Fluss, holte Wasser zum kochen und trinken, wusch Geschirr und Haare dort:
Als wir alles besichtigt hatten, fuhren wir wieder zu unserem Hausboot und von dort weiter, vorbei an grünen Reisfeldern.
Irgendwo in der Ferne grölten auch wieder Betrunkene auf einem Schiff, Shiva sei Dank legten sie nicht an unserem Schlafplatz an.
Dann breitete sich die Abendstille aus. Nur in der Ferne hören wir noch die Motoren der Fischerkähne, von denen aus die Fischer ihre Netze auswerfen.
An der Anlegestelle in den Backwaters wurden wir dann mit leckerem Essen verwöhnt und es war unglaublich ruhig.
Es wurde extra Essen für uns bereitet und wir wurden gefragt, was wir essen möchten. vegetarisch und indisch, natürlich!
Wir speisten bei Kerzenlicht und nachdem wir beteuert hatten, dass alles wunderbar schmeckt und sie die besten Köcher der Welt sind, zog sich auch das Personal zurück und nur ein Gecko leistete uns noch Gesellschaft.
Die Nacht auf dem Hausboot verlief ungestört und wir waren am nächsten Morgen gut ausgeruht.
Die Krähen fraßen am nächsten Morgen, nach unserem Frühstück unsere Essensreste.
Dann ging es zügig zurück, damit wir weiter mit dem Taxi nach Cochin fahren konnten.
Im Wandel der Ge - Zeiten Die Nähe zur Natur verbindet mich mit dem alten Wissen der Ahnen, das in Steinen, Bäumen, Tieren, Flüssen und Seen steckt. Mit der Wieder-Anbindung an unsere Wurzeln beginnen wir eine frische, junge Kraft in uns zu entwickeln, die der starken und wilden, ungezähmten Natur tief in uns, die Kraft des Ur - Menschen! Mutter: Wir waren nie von ihr getrennt, wir haben nur manches vergessen. Wenn wir still werden, und aufmerksam lauschen, kommt all das Wissen zu uns zurück und noch viel mehr: stilles Glück, Zufriedenheit, Mitte. Davon und von der reinen Freude am Leben handelt dieser Blog.
Ist es schlimm anders zu sein?' 'Es ist schlimm, sich zu zwingen, wie die anderen zu sein. Es ist schlimm, wie die anderen sein zu wollen, weil das bedeutet, der Natur Gewalt anzutun, den Gesetzen Gottes zuwiderzuhandeln, der in allen Wäldern der Welt kein Blatt geschaffen hat, das dem anderen gleicht. Paulo Coelho