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Meditatives Tanzen im Juli

Um dieses hübsche Blumenarrangement tanzten wir unsere Sommertänze wie den Sommertango, den Feuertanz und natürlich den Lindenblütentanz:

Sonnenblumenkranz

Ein wichtiger Baum der im Juli blüht ist nämlich die Linde, über die Martin Luther sagte: „Unter den Linden pflegen wir zu singen, trinken und tanzen und fröhlich zu sein, nicht ernsten und streiten, denn die Linde ist bei uns ein Friede- und Freudebaum!“

Ihr Blatt ist herzförmig und aus ihren Blüten kann man einen Tee kochen, der schweiß- und harntreibend sowie schleimlösend wirkt.

Hier träumt Franz Schubert im Schatten des Lindenbaumes:

Hier seht Ihr schöne Gemälde vom Lindentanz:

Wer Walther von der Vogelweide nicht mehr versteht, kann den englischen Text mitlesen:

Wir tanzten auch einen Lindenblütentanz nach dem Gedicht von Joseph Eichendorff:

Es war, als hätte der Himmel die Erde still geküsst,
dass sie im Blütenschimmer von ihm nun träumen müsst.
Die Luft ging durch die Felder, die Ähren wogten sacht,
Es rauschten leis die Wälder, so sternenklar war die Nacht.
Und meine Seele spannte weit ihre Flügel aus,
flog durch die stillen Lande, als flöge sie nach Haus:

Leipzig im November

Am Buß- und Bettag schrieb ich nach Hause:

„Scheene Grieße aus Leipzsch
Hier gibd‘s 3 Meere
Frieh das Nääbelmeer
Middachs das Häusermeer,
un´aahmds gar nischd meehr.“

Auf den Straßen entdeckte ich von den halben Million Einwohnern am Abend des Buß- und Bettages nur ein paar unfreundliche Jugendliche.

In der mit Graffitis vollgeschmierten Straßenbahn, die Richtung Stadt fuhr saßen einige Zombis, die mir solche Furcht einflößten, dass ich schon an der 2. Haltstelle ausstieg und durch die komische Gegend mit teils leerstehenden Häusern zurücklief zu unserem Hotel.

Straßenbahn 3 in Leipzig

Bei Tag sah es aber schon besser aus. Freundliche Leipziger erzählten, wo es schön sei und wie man am besten in die Stadt kommt usw.

Überall waren schöne renovierte Jugendstilhäuser und viele Häuser waren bemalt:

Häuser in Leipzig

bemalte Häuser Leipzig

Alte Turnschuhe und ausgelatschte Slipper hingen von einem Stahlgerüst herab. Leider wird dieses originelle Kunstwerk durch ein Inter City Hotel ersetzt werden:

Schuhgerippe

Jetzt weiß ich, was die Bank mit unserem Geld gemacht hat:

Commerzbank Leipzig

Touristen gab es noch nicht so viele, weil der Weihnachtsmarkt gerade erst aufgebaut wurde:

Weihnachtsmarkt Leipzig

Goethe, den ich gerne getroffen hätte, schlief wohl noch, weil Auerbachs Keller erst gegen Mittag öffnete:

Das Cafe´ „Zum arabischen Coffee-Baum“ aus dem 16. Jahrhundert, in dem ich mit Goethe, Lessing, Liszt, Wagner, Schumann, Napoleon….. ne, mit dem lieber nicht!!! also mit diesen Stammgästen wollte ich dort mal einen Kaffee trinken. Es war leider auch noch zu. Schade!

Café Baum Leipzig

Ich tröstete mich nebenan im Jugendstilcafé mit einem leckeren Kakao.

Leider konnte ich nicht so lange bleiben um alle Sehenswürdigkeit zu genießen, aber vielleicht klappt es ja ein anderes Mal wieder.