Tag-Archiv | Weihrauch

Meditation mit Lichtölen

Zu unserer Meditation balsamierten wir uns kräftig mit den Lichtölen aus Rose, Weihrauch, Amber und Flower of Saqqarah ein, bis die ganze Halle in die hohen Schwingungen dieser himmlischen Düfte geriet und unsere Alltagsstimmung sich auflöste in angenehmes Wohlfühlen.

Inneres Lächeln

Ich trug zuerst Rosenöl, das Öl der Liebe, auf das Herzzentrum in der Brustbeinmitte auf. Danach trug ich zur Bewusstwerdung Weihrauchöl auf das Wurzelchakra über dem Steißbein auf. Es verbindet die materielle, die emotionale und die mentale Ebenen miteinander, um den Alltag gut zu meistern.
Amber war zur Erdung und dann fragte ich mich, wie wohl die geheimnisvolle Blume von Sakkara aussieht?

Dann schnupperte ich nochmals an den Fläschchen, fächelte den Duft in meine Aura, trat ein in mein Inneres und hoffte darauf dass sich meine Chakren- Blockaden transformierten.

Wir entspannten uns im beschaulichen Licht der Salzlampen.
Leise Musik erklang:

Unsere Wurzeln wuchsen dick und groß in Mutter Erde und wir spürten über unsere Fußsohlen, wie sie uns trägt. Ihre Energie floss durch unsere Energiebahnen empor bis zum Kronenchakra und die überschüssige Energie ergoss sich von dort oben wie ein Springbrunnen über uns hinab….

Einzelheiten über Lichtöle findet Ihr hier:

http://www.lichtoele.de

Der Tempel, der der fischäugigen Göttin Meenakshi

Abends fuhren wir zur Abendzeremonie in den Meenakshi Tempel, der der fischäugigen Göttin Meenakshi gewidmet ist. Sie ist ein weiblicher Aspekt Shivas.


Der Bazar im Eingangsbereich des Tempels schimmerte geheimnisvoll.

Verkauf vor dem Tempel

Wie immer mussten wir vor dem Tempel unsere Schuhe ausziehen.

Bei der Leibes- und Taschenkontrolle wurde Andis Notfalltäschchen mit einem Feuerzeug beanstandet. Er könnte damit den Tempel in die Luft sprengen.
Im Tempelinneren wurde unser Verstand mit Unmengen von Weihrauch lahmgelegt.

Malawerkstatt

Malas (Blumengirlanden) wurden gebunden.

Müde Pilger

Die Figuren waren alle schwarz, weil sie mit Ghee (Butterschmalz) eingerieben worden sind.

Buttergheelämpchen

In diesem Tempel wurde Shiva, mit Mantren und Trommeln mit ohrenbetäubendem Lärm in den Schlaf gebrüllt:

Ein Höckerchen mit Shivas Fußabdruck war so heilig, dass es nicht fotografiert werden durfte. Es wurde mit Wasser begossen und mit Blättern abgewischt. Dann kamen Sandelholz und eine Kette aus duftenden Jasminblüten darauf, ein Tuch drüber und ab ging es ins „Schlafgemach“.
Diese „Füße Shivas“ werden in diesem separaten Raum, über Nacht aufbewahrt.

göttergehnzurruh

Bei der ersten Puja werden die Götter morgens zurück in den Hauptschrein gebracht. Dann folgen weitere Rituale, wie die Waschung der Götterbilder und das Schwenken von Lichtern aus Kampfer vor der Gottheit.

Beim Abholen unserer Schuhe wollten uns die Schuhaufbewahrungswallas doch tatsächlich für unsere Marke die falschen Schuhe andrehen.

Rituale am Amma Mandapam Ghat in in Srirangam

Am Ufer des Kaveri beobachten wir die Badenden, wie sie sich für den Tempelbesuch reinigen.

Die meisten Gläubigen kommen zuerst hierher, für ein heiliges Untertauchen, bevor sie den Srirangam Ranganathaswamy Tempel besuchen und sich von den Priestern Hilfe bei ihren gesundheitlichen, familiären oder sonstigen Problemen holen.

Heiler

Das Bad ist hier ein Ritual. Meistens sind es riesige Familien, die sich dort gemeinsam tummeln.

Die Frauen brauchen keinen Badeanzug, weil sie mit ihren Saris in die Fluten steigen. Ein Föhn zum Haare trocknen ist auch nicht nötig, das erledigt der Wind, ebenso wie das Trocknen der Saris. Die Saris werden manchmal auch als Sichtschutz verwendet.

Gleich am Ufer bekommt ein Elefant sein Wellness- Programm.

http://dschjotiblog00.blog.de/2011/07/28/wellness-elefanten-11561660/

Dann werden einigen Menschen zu Ehren der Götter die Köpfe kahl rasiert und die Körper bemalt.

Zeremonie

Einige Meter weiter sitzen an einer Wand entlang bemalte Priester, die mit verschiedenen Zeremonien und Ritualen, Gesang und Gebeten den Gläubigen bei ihren Problemen helfen.
Überall brennen kleine Feuer und es riecht nach Weihrauch und Räucherstäbchen. Bananenblätter und Obst werden den Göttern geopfert.

Ein Mädchen mit Kobrabiss wird vom Priester durch Singen von Mantren geheilt. Diese Mädchen können sonst nicht mehr heiraten, weil sie verunreinigt wurden.

Götter und Dämonen im Tempel

Während eines Tempelbesuches in Südindien stürmten plötzlich hunderte von Menschen hintereinander in den Tempel und rannten an uns vorbei zum Sancto Sanctorum.

Anfangs erschrak ich sehr über die hüpfenden und kreischenden Menschen, die sich in Trance befanden, weil ich durch mein für dortige Verhältnisse auffälliges extraterrestrisches Aussehen befürchtete, sie könnten mich ins Visier nehmen und auf mich losgehen, so wie einige Straßenhunde es später auch taten.

Aber dann siegte die Neugier und ich schaute sie mir genauer an. Sie nahmen weder mich noch sonst jemanden aus der Umgebung wahr, sondern waren ganz und gar mit ihrem inneren Kampf beschäftigt. Ihre Augen waren sogar geschlossen. Wenn nicht mehrere Helfer sie vor sich selbst geschützt hätten, hätten sie sich bestimmt selbst verletzt.

Auch ich schloss meine Augen um mitzufühlen, was in ihnen vorging. Ich nahm die fremdartigen und unheimlichen Wesen wohl wahr, merkte aber zu meiner Erleichterung, dass ich ihnen egal war und dass sie auch nicht in mich eindringen wollten. Aber Götter waren das auch keine, wohl eher Dämonen.

Die Verwandlung in der Trance:
Die Menschen im Tempel, die sich im Trancezustand befanden, schienen nicht mehr Besitzer ihres eigenen Körpers zu sein. Ihr Gesichtsausdruck war erschreckend und ihr Blick war nach innen gerichtet. Ihre Stimmen klangen wie Tierstimmen und sie torkelten so stark, dass sie auf ihrem Weg durch den Tempel geführt werden mussten. Etwas war in sie gefahren. Sie waren von Geistern, Dämonen oder Göttern besessen, so dass sie eine radikale Veränderung erfuhren, je nachdem, welches Wesen in sie hineingefahren war. Manche hüpften steif auf und ab, andere kreischten und wieder andere rannten im Kreis herum oder sprangen vor und zurück. Einige wollten sich überhaupt nicht vorwärts bewegen.

Freiwillig gingen sie zu den Priestern, um sich von den Göttern im Tempel heilen zu lassen, um die Götter in sich selbst ekstatisch zu erleben und gesund zu werden.

Im religiösen Ritual lädt der Gläubige das körperlose Wesen zu sich in seinen Körper ein um nach seinem Belieben mit ihm zu verfahren. Die Energie, die vom Gläubigen durch Krankheit ihren Ausdruck fand, kann durch ein anderes Wesen, egal ob Dämon oder Gott, ganz anders umgesetzt werden.

In der Ekstase verändert sich das Bewusstsein und man kann mit den Göttern in Kontakt treten.
Manche Menschen bereiten sich auf die Heilung im Tempel durch Fasten und durch eine körperliche Reinigung vor. Auch Weihrauch und andere aromatische Kräuter, die verbrannt werden, tragen zu einer Trance bei.

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Durch rhythmisches Stampfen und Tanzschritte, sowie Mantrengesänge oder Trommeln werden die Gehirnwellen verändert. Ganz wild und ungebändigt manifestieren sich die göttlichen Energien in den einzelnen Körperteilen und sind kaum beherrschbar. Die Gläubigen zittern, wirken verkrampft oder ängstlich und werden manchmal auch ohnmächtig. Meistens können sie sich jedoch zumindest auf den Beinen halten, so dass sie wohl doch noch etwas von der Außenwelt wahrnehmen.

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Es gab aber auch andere, die nicht hüpften und schrieen. Diese hatten rostige Drähte durch ihre Backen gezogen oder hingen mit ihrer Haut an Haken, so dass es einem nur vom Hinschauen weh tat.

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Ich hätte sie gerne gefragt, was ihre Götter davon haben, wenn sie ihren Körper so quälen. Aber sie nahmen mich gar nicht wahr.

Wenn die Menschen dann aus ihrer Trance aufwachen, sind sie freudig oder gar euphorisch gestimmt und ihre Energien fließen harmonisch. Auch sehnen sie sich nach diesem Zustand zurück, in dem sie mit der heiligen Realität in Kontakt waren.

Irgendwie finde ich diese Art von Heilung durch Dämonen gruselig, genauso wie die Heilung von Hautkrankheiten durch Knabberfische, die auch in Südindien praktiziert wird.