Abends fuhren wir zur Abendzeremonie in den Meenakshi Tempel, der der fischäugigen Göttin Meenakshi gewidmet ist. Sie ist ein weiblicher Aspekt Shivas.
Der Bazar im Eingangsbereich des Tempels schimmerte geheimnisvoll.
Wie immer mussten wir vor dem Tempel unsere Schuhe ausziehen.
Bei der Leibes- und Taschenkontrolle wurde Andis Notfalltäschchen mit einem Feuerzeug beanstandet. Er könnte damit den Tempel in die Luft sprengen.
Im Tempelinneren wurde unser Verstand mit Unmengen von Weihrauch lahmgelegt.
Malas (Blumengirlanden) wurden gebunden.
Die Figuren waren alle schwarz, weil sie mit Ghee (Butterschmalz) eingerieben worden sind.
In diesem Tempel wurde Shiva, mit Mantren und Trommeln mit ohrenbetäubendem Lärm in den Schlaf gebrüllt:
Ein Höckerchen mit Shivas Fußabdruck war so heilig, dass es nicht fotografiert werden durfte. Es wurde mit Wasser begossen und mit Blättern abgewischt. Dann kamen Sandelholz und eine Kette aus duftenden Jasminblüten darauf, ein Tuch drüber und ab ging es ins Schlafgemach.
Diese Füße Shivas werden in diesem separaten Raum, über Nacht aufbewahrt.
Bei der ersten Puja werden die Götter morgens zurück in den Hauptschrein gebracht. Dann folgen weitere Rituale, wie die Waschung der Götterbilder und das Schwenken von Lichtern aus Kampfer vor der Gottheit.
Beim Abholen unserer Schuhe wollten uns die Schuhaufbewahrungswallas doch tatsächlich für unsere Marke die falschen Schuhe andrehen.